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Panik bei Apple-Zulieferern in Asien

Heftige Kurseinbrüche bei Apple-Zulieferern nach den Aussagen von Donald Trump..

In den USA gab es bis Freitag eine Gewißheit: wir werden, wenn es dazu kommt, den Handelskrieg gewinnen – und darüber hinaus wird der amerikanische Tech-Sektor so oder so seinen Siegeszug fortsetzen. Aber die erneuten Drohungen von Donald Trump an Bord seiner Air Force One-Maschine gegenüber China sowie sein Tweet vom Samstag, wonach Apple doch einfach in den USA produzieren solle, hinterläßt erste heftige Zweifel auch bei den daueroptimistischen Amerikanern – denn Apple hatte gewarnt, dass viele seiner Geräte dann teurer werden würden!

https://twitter.com/realDonaldTrump/status/1038453273286664193

Apple-Aktien rutschten im späten Handel am Freitag Abend auf ihr Tagestief ab und verloren nach der Warnung Apples mehr als 10 Milliarden Dollar an Marktkapitalisierung in wenigen Minuten. Erstaunlich dabei ist, dass Apple zwar in seiner Warnung viele Geräte nannte, die betroffen wären von Strafzöllen gegenüber China – nicht aber kam das iPhone und damit die Cash Cow schlechthin des Unternehmens zur Sprache. Warum eigentlich nicht? Bekanntlich werden die iPhones in China hergestellt durch das taiwanesische Unternehmen Foxconn – und werden von dort aus dann auch in die USA exportiert. Wollte Apple durch Auslassung des iPhones eine größere Panik vermeiden?

Jedenfalls sind auch europäische Apple-Zulieferer heute unter Druck, im TecDax etwa Dialog Semiconductor, die 3,5% verlieren. Aber all das ist eher mickrig im Vergleich zu dem, was sich heute Nacht in Asien abgespielt hat! So fielen die chinesischen Apple-Zulieferer Luxshare Precision Co., Shenzhen Sunway Communication Co. oder Suzhou Dongshan Precision Manufacturing um bis zu -10%, andere Apple-Zuliefer-Firmen wie Lens Technology, Universal Scientific Industrial Shanghai oder Suzhou Anjie Technology zwischen -6% und -8%. Foxconn, der Produzent des iPhones unter maximaler Ausnutzung der billigen Arbeitskräfte, fiel um -3,4%. Man könnte die Aufzählung der Kursverluste in Asien fast beliebig fortsetzen..


Foxconn-Fabrik in Shenzhen, in der die iPhones hergestellt werden..
Von Steve Jurvetson from Menlo Park, USA – glue worksUploaded by Zolo, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=9968048

Das ist die eine Seite. Die andere ist, dass China vor allem elektronische Komponenten in die USA exportiert, sie stellen mit 150 Milliarden Dollar der insgesamt gut 500 Milliarden Dollar an importierten Gütern aus China das größte Volumen unter den Importen aus China in die USA. Faktisch bedeutet das: wenn die Zölle kommen, werden elektronische Geräte wie PCs oder vor allem Smartphones teurer in den USA.

All das zeigt: wenn Trump ernst macht mit den Strafzöllen, wird die Inflation in den USA stark anziehen – worauf dann wiederum die Fed reagieren muß. Und wenn eine hoffnungslos überschuldete Welt – auch die USA – etwas nicht gebrauchen kann, dann sind es steigende Zinsen aufgrund stark steigender Inflation..



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