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Pfund/Dollar: BoE treibt Zinswende voran – Kaufwelle im Anmarsch

Pfund/Dollar: BoE treibt Zinswende voran - Kaufwelle im Anmarsch

Das Währungspaar britisches Pfund zum US-Dollar (GBPUSD) könnte den zum Jahreswechsel begonnen Aufwärtsimpuls fortsetzen. Das liegt vor allem daran, dass die Bank of England rigoros die Zinswende eingeleitet hat. Im Gegensatz zu anderen Notenbanken hat man aufgrund der hohen Inflation die Initiative ergriffen und bereits im Dezember als erste der großen Zentralbanken die Zinsen angehoben – nämlich von 0,1 auf 0,25 Prozent. Seitdem ist es aber nicht nur bei einem Zinsschritt geblieben, vor zwei Wochen legte die britische Notenbank nach. Zum zweiten Mal binnen wenigen Monaten hob sie den Leitzins um 25 auf aktuell 50 Basispunkte an. Damit hat man ein Zeichen gesetzt und den Kampf gegen die rasant steigende Inflation fortgeführt.

Inflation im Vormarsch trotz Zinswende

Trotz der Zinswende prognostizieren die Währungshüter einen Anstieg der Inflation bis auf einen Höhepunkt von 7,25 Prozent im April. Im Gegensatz zu der sturen EZB geht die Bank of England davon aus, dass die hohe Inflation länger andauert als bisher erwartet. Der Preisdruck ist zum Teil auf den starken Anstieg der Energiepreise zurückzuführen. Diese stiegen in Großbritannien um 54 Prozent. Neben den Zinserhöhungen der BoE, plant die Regierung die Strom- und Gasrechnungen der Briten im Oktober mit 200 Pfund pro Haushalt bezuschussen. Damit soll der Anstieg der Energiepreise etwas abgefedert werden. Die Maßnahmen können dazu führen, dass das Pfund gegen den US-Dollar aufwertet.

Im Vergleich zu vielen anderen Notenbanken hat man den Ernst der Lage erkannt und handelt dementsprechend. Das hat folglich Auswirkungen auf das britische Pfund. Zuletzt konnte der GBPUSD deutlich zulegen und steht aus technischer Sicht vor einem Ausbruch auf der Oberseite. Die US-Notenbank Fed hat zwar inzwischen auch ein deutlich hawkisheren Kurs eingeleitet, hier plant man die erste Zinserhöhung im März, dennoch hinkt man der BoE ein gutes Stück hinterher. Ökonomen gehen davon aus, dass die Bank of England im März die Zinsen ebenfalls anheben werden. Beim Währungspaar Pfund zum US-Dollar (GBPUSD) kann es dadurch zu einer Fortsetzung des Aufwärtstrends kommen. Aus Sicht der technischen Analyse könnte der Grundstein gesetzt werden.

Pfund / Dollar (GBPUSD): Charttechnik

Im Tageschart können wir den im September 2020 begonnen Aufwärtstrend erkennen. Dieser erreichte im Juni bei 1,4250 seinen zwischenzeitlichen Höhepunkt. Anschließend setzte eine Korrektur ein, die den Kurs des Pfund zum US-Dollar bis auf ein Tief im Dezember bei 1,3160 geführt hat. Dabei wurde zwar das technisch wichtige 61,8% Retracementlevel unterschritten, konnte aber postwendend wieder zurückerobert werden. Ausgehend von einer Stabilisierungsphase im Dezember schnellte der Kurs des GBPUSD wieder nach oben. Auslöser war schließlich der erste Zinsschritt der Bank of England.

In der Folge kam es zu einem Fehlausbruch aus dem fallenden Trendkanal und einem erneuten Rücklauf. Dabei hat der GBPUSD ein höheres Tief markiert. Nach einem erbitterten Kampf an der fallenden Trendlinie kam es im gestrigen Handel schließlich zu einem Ausbruch sowie Tagesschluss oberhalb des Kanals. Beim Blick auf den Chart fällt zudem auf, dass die Trendlinie eine mögliche Nackenlinie einer inversen Schulter-Kopf-Schulter Formation darstellt. Es scheint fast so, als ob sich die Bullen sukzessive durchsetzen und einen Trendwechsel beim Pfund zum Dollar herbeiführen. Die Bullen sollten allerdings die 200-Tage-Linie bei aktuell 1,3579 verteidigen.

Wenn der Kurs des GBPUSD die lokalen Hochs bei 1,3640 US-Dollar nachhaltig und mindestens per Tagesschlusskurs überwindet, könnte eine nächste Kaufwelle einsetzen. Es wären erste Zugewinne auf 1,3740 US-Dollar denkbar. Bei einem Anstieg über das Verlaufshoch bei 1.3748 könnte auch noch der Bereich bei 1,3880 angepeilt werden. Unterhalb der lokalen Tiefs bei 1,3494 kann es jedoch wieder zu einem Kurseinbruch kommen. Insbesondere dann, wenn es zuvor zu keinem neuen Verlaufshoch kommt. Rücksetzer bis 1,3366 sind dann durchaus möglich.

Pfund-Dollar (GBPUSD) - Ausbruch aus Trendkanal

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