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Deutschland fürchtet Stagflation, weil Russland defacto Gasembargo verhängte

Russland setzt ein Gasembargo im Salamiverfahren um. Man sanktioniert 31 Unternehmen, Gazprom liefert aber weiter Gas über die Ostsee. Hier ein Überblick zur Lage.

Der Kreml in Moskau als Symbol für Russland

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil warnte Medien zufolge vor einer neuen Wirtschaftskrise und Stagflation in Deutschland durch ein mögliches Gasembargo. „Ein einseitiges Gasembargo Deutschlands gegenüber Russland etwa würde uns in eine Doppel-Krise stürzen, dann wären wir in einer Stagflation, also in einer Wirtschaftskrise und noch stärker steigenden Preisen“, äußerte er bei der „Rheinischen Post“. Dass Russland seinerseits defacto gegenüber Europa längst ein Gasembargo verhängt hat, scheint dem Arbeitsminister entgangen zu sein.

Russland mit Gasembargo im Salamiverfahren

Gerade die jüngsten Sanktionen von Präsident Putin machen das mehr als deutlich. Die russische Regierung genehmigte dementsprechend am 11. Mai eine Liste mit 31 Unternehmen. Darunter finden sich eine Reihe von Tochterfirmen von Gazprom, über die der Gaskonzern Gasexporte von Russland nach Europa abwickelt. Defacto heißt das, dass Gazprom damit Lieferungen nach Europa einstellen muss, um nicht gegen Sanktionsauflagen zu verstoßen, da Geschäfte mit nicht befreundeten Staaten untersagt sind. Betroffen davon ist z. B. die deutsche Gashandelstochter Wingas oder das Speicherunternehmen Astora von Gazprom. Auch Eurolgas, Betreiber des polnischen Abschnitts der Gasleitung Jamal Europa, steht neben Handelstöchtern auf der besagten Liste.

„Die betroffenen Mengen bei Gazprom Germania haben eine Größenordnung von 10 Millionen Kubikmeter pro Tag. Das entspricht rund drei Prozent des gesamten Jahresverbrauchs von Deutschland. Diese Mengen können am Markt anderweitig beschafft werden, und es ist Aufgabe der Stunde, diese Kontingente neu zu besorgen. Die Bundesregierung wird alles tun, um Gazprom Germania zu stabilisieren“, äußerte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck zu den neuen Sanktionen aus Russland am 12. Mai. Das Füllen der Gasspeicher zum Winter und der Aufbau von Möglichkeiten für Flüssiggasimporte haben für ihn Priorität, um nicht erpressbar zu sein. Oberstes Gebot bleibe die Reduktion von Erdgasverbrauch. Sparen helfe extrem.

Nach Polen und Bulgarien stellte Gazprom längst seine Lieferungen ein, weil beide Länder die vorgeschriebene Zahlungsprozedur über die Gazprombank, die Rubelzahlungen ermöglichen, abgelehnt haben. Die Gasimporteure Uniper und VNG kommen Medien zufolge den russischen Forderungen nach und begleichen ihre Rechnungen über Konten bei der Gazprombank in Rubel. Zugleich ist der Transit von Gas aus Russland durch die Ukraine seit dem 11. Mai stark zurückgegangen. Lag er seit Anfang des Monats auf einem Niveau von über 90 Millionen Kubikmetern pro Tag liegt, ist er nach Angaben des Fernleitungsnetzbetreibers GTS Operator of Ukraine infolge der Kriegsereignisse in Luhansk um ein Drittel auf rund 60 Millionen Kubikmetern pro Tag gesunken.

Gas: Erpressung in der Ostsee

Gazproms Schweizer Pipelinetochter Nord Stream ist in der besagten Sanktionsliste nicht enthalten. Insofern können hier die Gastransporte weiterlaufen. Dies stellte auch Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, in der gemeinsamen Pressekonferenz mit Habeck heraus. Ob und welche Vertragsänderungen zu Lieferungen daraus folgen, sei noch unklar. Fest steht zugleich, dass die Gazprom-Exporttochter „Gazprom Export“ ebenfalls von den neuen Sanktionen unberührt ist. Sie führt das Gros der Gasexporte durch. Die Ostsee ist somit für Gas aus Russland der Dreh- und Angelpunkt geworden, über den Putin Deutschland seine Regeln diktieren will. Sie ist die Flanke, die der Kremlherrscher auserkoren hat, um Gas als Waffe einzusetzen. Vielleicht leitet ihn dabei auch das Ziel, Nord Stream 2 wieder auferstehen zu lassen. Schließlich ist Gas in ganz Europa knapp. Die Saat der Salamitaktik zum Gasembargo geht dann auf und trägt Früchte.

An dieser Stelle dürften jegliche Maßnahmen, zum Einsparen von Gas und der Bezug über andere Quellen entscheidend sein, dass die deutsche Wirtschaft eben nicht in der Stagflation versinkt und damit auch den Kampf an die Freiheit drangibt. Der Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft VIK wies kürzlich darauf hin, dass zur Stromerzeugung in Deutschland alle Ersatzmöglichkeiten für Erdgas zum Einsatz kommen müssten, indem Kernkraft- und Kohlekraftwerken kriegsbedingt länger liefen. Erdgasverbrauch sei unverzüglich zu senken, um die Vorräte zu schonen und das Ziel möglichst hoher Speicherfüllstände im Herbst 2022 zu erreichen.

Auch Genehmigungshürden beim Ausbau der Erneuerbaren Energien lassen noch viel Luft nach oben, um endlich schneller zu werden. Wenn nicht jetzt, wann dann sind grüne Energien als Lösung gefragt. Nur drei neue Windräder in Baden-Württemberg im ersten Quartal 2022 können doch nicht die Antwort sein, wenn Deutschland, Europa sich im Wirtschaftskrieg mit Russland befindet, das beim Nachbarn Ukraine für kriegerische Vernichtung sorgt. Jeder Tag zählt. Nur wirklich mehr Windräder und Sonnenenergie verhindern dann auch Stagflation.



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36 Kommentare

  1. Je mehr unregelmäßiger Strom aus Wind und Sonne, desto mehr Gas ist erforderlich, weil nur Gaskraftwerke die nötige Flexibilität haben, um die Stromversorgung begleitend dazu sicherzustellen.

    Wer weniger Gas brauchen will, muss auf Kohle, Öl und Atom setzen.

    1. Je mehr Strom aus Wind und Sonne, desto mehr Überschüsse, desto mehr Wasserstoff kann erzeugt werden. Dieser Wasserstoff lässt sich in modernen Gaskraftwerken für Rückverstromung und/oder Wärmeerzeugung nutzen. Umso weniger Erdgas ist also erforderlich.

      Wer weniger Gas brauchen will, muss Gebäude besser dämmen, weniger verschwenden, anders heizen, Energie selbst produzieren.

      https://www.pressreader.com/germany/graenzbote/20220510/281767042812111

      1. Wasserstoff ist theoretisch toll, aber aufgrund des Wirkungsgrades viel zu teuer.

        1. @Felix, erstens einmal ist der Wirkungsgrad völlig egal, solange mit Überschussstrom aus der EE-Produktion gearbeitet wird. Alles ist besser, als diese Energien an der Börse zu handeln.

          Zweitens liegt der Netto-Wirkungsgrad konventioneller Kraftwerke unter Berücksichtigung des Eigenenergiebedarfs bei etwa 30 bis 40%. Durch Sektorenkopplung oder andere Synergieeffekte kann dieser im Idealfall auf 50 bis 60% erhöht werden (eigentlich nur bei GuD-Kraftwerken). Vor solchen Werten muss sich Wasserstoff schon längst nicht mehr verstecken. Was die Preise fossiler Energieträger angeht, ebenfalls nicht.

          Drittens: Grüner Wasserstoff ist derzeit selbst mit relativ „alten“ Elektrolyseuren von „niedrigem“ Wirkungsgrad günstiger zu produzieren, als grauer Wasserstoff.
          https://efahrer.chip.de/news/wegen-ukrainekrieg-gruener-wasserstoff-billiger-als-wasserstoff-aus-erdgas_107459

          Viertens: Elektrolyseure der neuesten Generation erreichen durch die rasante technische Entwicklung inzwischen je nach Anlagentyp Wirkungsgrade bis zu 95%. Eine Tonne grüner Wasserstoff kann damit zu wettbewerbsfähigen Preisen um und unter 2000 € pro Tonne erzeugt werden. Ein intelligenter und hoch effizienter Direkt-Einsatz, z.B. in der Stahl- und chemischen Industrie, die für etwa 30% der CO2-Emissionen verantwortlich zeichnen, ist natürlich gegenüber einer Nutzung als Stromspeicher mit Rückverstromung erst einmal zu priorisieren. Schließlich ist es egal, wo welche Art von Energie im Primärenergiebedarf ersetzt wird.
          https://innovators-guide.ch/2022/03/grosser-durchbruch-fuer-gruenes-h2-elektrolyseur-erreicht-wirkungsgrad-von-95/
          https://www.elektronikpraxis.vogel.de/rekord-wasserstoff-elektrolyseur-erreicht-95-prozent-wirkungsgrad-a-1103351/

          Fünftens: Man sollte nicht immer alles erst einmal negativ sehen, sofort das evtl. vorhandene Haar in der Suppe suchen und die vielen Vorteile einfach verschweigen. Energiewende ist ein Prozess, entscheidend sind nun die nächsten 10 Jahre, in denen sehr viel in diese Richtung passieren muss. Die technische Entwicklung, die Effizienzsteigerungen und die Skalierbarkeit werden enorm nach oben gehen, die Preise entsprechend nach unten. Fossile Energien oder gar Atomkraft sind längst keine gangbaren Alternativen mehr. Es macht keinen Sinn, noch länger in Kategorien und Denkmustern vor 2020 zu verharren, diese Zeiten sind endgültig vorbei.
          Die nächsten paar Jahre werden teuer werden, was aber nur zum kleinen Teil an Erneuerbaren oder der Energiewende liegt. Wie man sehr beeindruckend an den letzten 6 Monaten sehen kann.

          1. Sehr schöne Zusammenfassung leftutti, die ich so zu 100 Prozent unterschreiben kann. Wer im 21. Jahrhundert immer noch auf Öl, Gas, Atom und Kohle setzt, ist noch nicht im 21. Jahrhundert angekommen.
            Hätten wir vor 20 Jahren konsequenter die erneuerbaren Energien ausgebaut und hier auch wie im Artikel beschrieben die bürokratischen Hürden deutlich reduziert, dann würden wir als Privatkonsumenten, aber auch die Wirtschaft über Putins Drohungen zum Gasembargo nur müde gähnen …
            Leider ist man hinterher immer schlauer.

          2. Es geht gar nicht um Energie in dem ganzen Zirkus, das einzig wichtige ist, daß endlich der Umsatz der Rüstungskonzerne stimmt.

          3. @P.J. Ox, ich bin mir nicht sicher, ob bürgerlich-konservative Kräfte nun hinterher wirklich schlauer sind. Das würde schließlich die Bereitschaft und Fähigkeit zu Einsicht und Wandel implizieren. Und davon kann ich eher weniger bis gar nichts entdecken.

      2. Auch für diesen überschüssigen Strom aus windigen und/oder sonnigen Wetterperioden wollen die Produzenten den üblichen Preis, dazu die entsprechenden Anlagen, die Wasserstoff produzieren und die Energieverluste bei der Umwandlung – das wird teuer.
        Um auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähig zu sein benötigen wir aber preiswerte Energie, und die vielen Millionen Niedriglöhner, Armutsrentner und Arbeitslosen brauchen ebenfalls niedrige Energiepreise.

        1. @Frido, preiswerte Energie gibt es aber nicht mehr, und schon gar nicht auf dem Fossil- oder Atomsektor. Die mit weitem Abstand preiswerteste Energie sind die Erneuerbaren. Was Sie hier liefern, sind bestenfalls Ausreden oder einfach Unwissen.

          Was ist denn der „übliche“ Preis, den die Produzenten auch für Überschussstrom wollen? Es gibt nur den Börsenpreis, und der ist bei Überschuss minimal, manchmal sogar negativ. In diesen Zeiten wird über die EEG-Zulage maximal bis zur Einspeisevergütung aufgefüllt. Und die liegt bei neuen Anlagen je nach Typ zwischen 4 und 8 Cent/kWh.

      3. Das mit grünem Wasserstoff wird z. B. in Spanien gelingen, wo bis 2030 140 Gigawatt (die Leistung von etwa 100 Atomkraftwerken) aus Wind und Sonne installiert werden. Von den etwa 1250 Taalsperren, werden zig Taalsperren als Pumpspeicherkraftwerke (wegen den Dunkelflauten) umgebaut.
        Und das bei der halben Bevölkerungsdichte.
        Daher hat auch Spanien (auf die Bevölkerungsdichte) 14 LNG Terminals.
        Das was in Deutschland abläuft ist grüne Spinnerei, um die Bürger zu verarschen.
        Es werden jetzt z. B. schwimmende LNG Terminals angemietet, aber die etwa 200 für den Transport benötigten Tanker müssen auch noch gebaut werden, denn alle etwa 600 vorhandenen Tanker sind schon auf 20 Jahre vermietet.
        Und die schwimmenden Terminals kosten so viel Miete in einem Jahr, dass es die Baukosten der Terminals überschreitet.
        Dann hat man etwa 2025 die Terminals, aber immer noch keine Tanker.
        Und sobald nur ein einziges Windrad in Deutschland gebaut werden soll, gibt es Bürger-Proteste.

        Es ist nicht zu fassen.

        Viele Grüße aus Andalusien Helmut

      4. Genau so isses Helix, und bis ich diese grüne Infra. ausfallsicher und praktikabel im Einsatz habe,setze ich soviele Gaspipelines wie ich nur kriegen kann unter Vollgas. Die Wirtschaft und die billige fossile Ernergie mit ihrer Produktivität versetzt mich in die Lage das zu tun.
        Ich muss nur all meine Ideologien ,Religionen,Politikerheuchel weglassen und endlich anfangen so zu denken ,wie ein Topmotoren Entwicklungsingenieur der Formel 1.
        Und trallallla wir Alle biegen als erster auf die Zielgerade ein.
        Aber was wird stattdessen gemacht ,die machthabenen Superhirne lassen sich von ihrem Handy,vom Googlealgo,SocialMedia etc.etc. von China und den USA am Nasenring durch die Arena führen.

        Was wir brauchen ist eine Reform der Daten und Informationstechnologie in Richtung Anonymisierung,Dezentralisierung ,Verschlüsselung,Blackbox Pooling, NutzermussRootsein etc,etc,
        Schlicht die Digitalisierung des einzelnen Menschen sollte verunmöglicht werden.
        Erst dann hat man den wahren Aggressoren die finanziellen Waffen genommen.
        Denn selbst Putin und sein Umfeld unterliegen auch der medialen Manipulation und sind nicht immun dagegen.

        1. @Klempner
          Welche billige fossile Energie? Die gab es auch schon einige Zeit vor dem russischen Überfall nicht mehr, diese Zeiten sind vorbei!

    2. es ist eine Frage des speichers ..den mit einem Speicher kann man regelmässig strom erzeugen .. so gibt es viele erfindungen zB das mit den Steinen also Kukuksuhr das finde ich interessant

  2. Die im Bericht genannte aktuelle Situation in der Erdgasindustrie wird sich wohlmöglich auch auf den Ölpreis auswirken.

    1. Wohlmöglich 🙄 schon, womöglich aber auch nicht…

      1. Wir wissen eben, von was wir reden, FMN-Leser Michael.

        1. Gut möglich, dass der Pluralis Majestatis auf eine dissoziative Identitätsstörung hinweist.
          Es ist wohl auch möglich, dass ihr nicht nur ein einzelner „FMN“-Leser seid.
          Aber wohlmöglich geht einfach gar nicht.
          Und jedermann mit Titel, Funktion, sämtlichen Vor- und Nachnamen anzureden, muss womöglich auch nicht sein. Wirkt irgendwie schräg bis kauzig.

          1. Antwort und mögliche weitere ähnliche hierzu als demokratisch zur Kenntnis genommen.

    2. Wer jetzt möglichst schnell die fossilen Energien ersetzen will, sollte sich dafür einsetzen, dass Windräder und Solar so schnell wie möglich etwa verzwanzigfacht werden, und etwa 4.000 Speicher gebaut werden, welche die Kapazität der größten deutschen Taalsperren entsprechen.
      Oder einfach weiterträumen und Schuldige suchen.

      Viele Grüße aus Andalusien Helmut

      1. @Helmut, wozu denn verzwanzigfachen, wie kommen Sie auf solche Zahlen?

        Vor allem anderen sollten wir erst einmal Energieverschwendung im Gebäude- und Verkehrssektor, Energieeffizienz, Rohrdämmung, Brennwertkessel und Gebäudedämmung in Angriff nehmen. Hier liegt in der Summe ein Einsparpotenzial von 30 bis 40% des Bruttoendenergieverbrauchs.

        Derzeit liegt der Anteil Erneuerbarer bei etwa 20% des Bruttoendenergieverbrauchs. Nötig wäre also ein Fünffaches. Unter Berücksichtigung des genannten Einsparpotenzials verbleiben davon noch das 3- bis 3,5-Fache. Allerdings nicht von der Anzahl her, sondern von der Leistung.
        Heute gibt es in DE etwa 30.000 Windräder. Durch Repowering der alten Anlagen ließe sich die insgesamt benötigte Anzahl um 20% verringern, bei gleichzeitiger Steigerung der Leistung auf das 3- bis 4-fache.
        https://www.sonnenseite.com/de/energie/wie-viele-windräder-braucht-deutschland/

        Und wozu 4.000 Pumpspeicher? Wollen Sie eine mehrwöchige komplette Dunkelflaute überbrücken? So etwas gibt es nicht! Solche apokalyptischen Zahlen sind zwar nachvollziehbar, bedenkt man Ihren paranoiden Hang zu 100%er Autarkie über sehr lange Zeiträume. Aber warum sollte sich jedes europäische Land mit denselben Mitteln 100% autark machen? Wozu gibt es eigentlich ein gesamteuropäisches Stromnetz? Die geografischen Gegebenheiten im Bergland Andalusiens, Norwegens, Österreichs und der Schweiz sind prädestiniert für Pumpspeicher. Die deutschen aber überhaupt nicht. Dafür haben wir riesige Gasspeicher, die natürlich auch mit Wasserstoff oder synthetischem grünen Erdgas befüllt werden können.

        Eine wesentlich bessere Idee wären allerdings Unterwasser-Pumpspeicher mit gigantischem Potenzial:
        https://www.scinexx.de/service/dossier_print_all.php?dossierID=236819

        Sehr interessant ist ebenfalls folgender Artikel und vor allem das am Ende verlinkte Video. Anfangs noch die Vision, ab Minute 02:35 dann die praktische Umsetzung in Computersimulationen und ab Minute 03:35 in der echten Welt.
        https://www.sma-sunny.com/wie-viel-speicher-braucht-die-energiewende/

        Oder hier die ausführlichere Version:
        https://www.youtube.com/watch?v=ZV1zOSrZLu8

  3. Die Träumer von Wind und Sonne, grünen Wasserstoff usw., wird den nächsten Winter die Realität einholen, wenn Putin N1 abstellt.
    Wer noch kann, sollte (falls noch vorhanden) seinen Öltank füllen.
    Und wer noch einen alten Holzofen hat, sollte sich einige Anhänger voll Holz kommen lassen. Bei unter null Grad in den Wohnungen, wird sich kein Schornsteinfeger trauen, einen alten illegalen Holzofen stillzulegen.
    Ein Schlafsack wäre auch nicht schlecht.

    Viele Grüße aus Andalusien
    Helmut

    1. Wer so richtig teuren Strom will, setzt auf Konventionelle inkl. Atom (fast 500 €). Wer’s lieber günstiger hat, setzt auf Erneuerbare (unter 50 €).

      Oh là là, Fronkreisch mit seinen günstigen und zuverlässigen Atomkraftwerken hat im 1. Quartal 2022 6,1 TWh Erneuerbare aus Deutschland eingekauft. Der dortige Schrott musste ausnahmsweise mal wieder intensiv gewartet und saniert werden.

      https://www.smard.de/page/home/topic-article/444/207508
      https://energy-charts.info/charts/renewable_share/chart.htm?l=de&c=DE&interval=year

      „Bei unter null Grad in den Wohnungen“… So kalt ist es kaum einmal im Freien, was superschlaue Klimawandelleugner aber noch nicht realisiert haben.
      https://www.wetterprognose-wettervorhersage.de/wetter-jahreszeiten/winter/wetter-winter-2021-2022/10243-so-war-das-wetter-im-winter-2021-2022-erheblich-zu-warm-leicht-zu-nass-und-kaum-schnee.html

      1. Frankreich hat „Erneuerbare aus Deutschland eingekauft.“ – du meinst gegen Bezahlung abgenommen.

        1. @Frido, statt immer gleich die große populistische Anti-EE-Hetzkampagne zu entfachen, solltest du die Quellen erst einmal auch lesen, die man dir netterweise zur Verfügung stellt. Dann wüsstest du, dass die Preise im 1. Quartal nur punktuell für wenige Stunden negativ waren, als die EE-Erzeugung sogar noch die Netzlast überstieg. Und du wüsstest ebenfalls: „In 602 Stunden war der Preis gleich, in 1.464 der 2.159 gehandelten Stunden war Strom aus Deutschland jedoch günstiger als jener aus Frankreich … Grund für die höheren Preise in Frankreich war die um 7,7 Prozent geringere Stromerzeugung durch Kernenergie, die einen Großteil der dortigen Erzeugungsstruktur ausmacht (Quelle: ENTSO-E). Mehrere Atomkraftwerke waren aufgrund von Wartungs- und Sanierungsarbeiten im ersten Quartal nicht verfügbar.“

          Du solltest dir besser einmal Gedanken machen, warum trotz der supergünstigen EE ohne weitere gesellschaftliche Folgekosten der Strompreis derart utopische Höhen erklommen hat. Und nachdem du das verstanden und verdaut hast, wäre es an der Zeit, deine Giftpfeile in diese Richtung abzufeuern.

    2. Realitätsbezogene Menschen träumen nicht in kurzfristigen Horizonten, sondern denken in Zeiträumen von 5 bis 10 Jahren.
      Eine Energiewende ist keine Hauruck-Revolution, sondern ein progressiver Prozess, der allerdings durch das alleinige Verschulden eines Konglomerats aus korrupten konservativen Politikern ohne Rückgrat, geldgierigen Energiekonzernen und der Dummheit ideologischer Blockierer und Protestierer in der Bevölkerung nun umso rigoroser angetrieben werden muss.

      Wegen diesem fatalen und unverantwortlichen Haufen wird das Ganze nun leider völlig überflüssig teuer und ist sicherlich im kurzfristigen Zeitrahmen nur mit Einschränkungen und Schmerz realisierbar. Aber anders scheinen es die Verblendeten mit Brett vorm Kopf und Scheuklappen leider nicht zu verstehen.

  4. In dem Artikel wird vergessen wer die Sanktionsspirale in Gang gesetzt hat.

  5. Da wird wieder mal klar die Ideologischen Weltretter übertreffen sich gegenseitig mit mit künstlerischen Ausdrücken nur um schlau da zu stehen. LUSTIG. Wenn’s nur ansatzweise stimmen würde.

  6. All unsere Erwartungen an eine mögliche schnelle Lösung und unter wissentlicher Umgehung der Anerkennung von Tatsachen und Sachzwängen, kommt mir immer mehr vor, wie das Pfeifen im Walde. Ein wahrer Wucher aus zwar möglichen, aber erst in weiter Ferne erfüllbaren Träumen füllt die täglichen Lettern. Es erinnert mich an ein Bild in dem man einem Nichtschwimmer versichert, das er , wenn er den Fluss durchschwommen hat dann endlich das sichere Ufer erreicht haben wird. Ja, es wird uns noch Kraft und Mühe kosten unsere so lieb gewonnenen Träume auf ihre überlebensfähigkeit hin zu überprüfen. Aber bis dahin ist es gleichwohl noch immer angenehmer die Augen vor den stechenden Fakten und zum Teil auch unausweichlichen Tatsachen zu verschließen. Deutschland träumt weiter von Alice im Wunderland.

  7. Russland senkt den Gasexport nach Deutschland aber wer hat angefangen mit Energiesanktionen ?
    Wer hat Banken auf die Saktionsliste gesetzt das ein reibungsloser Austausch von Waren möglich ist?
    Russland soll uns mit billiger Energie versorgen bis die EU einen anderen Dummen gefunden hat der dies tut um dann Russland in den Arsch zu treten.
    Ein Handel muss gerecht sein gibst du mir gebe ich dir und nicht du musst geben und ich gebe dir nichts.

  8. Gemäss Radiobericht von heute ist Russland auch ein grosser Player was die Kernergie betrifft.Frankreich und Osteuropa sollen stark abhängig sein von russischem Uran und Brennstäben.Kurz vor dem Verfrieren werden die EUSanktions- Intelligenzprotzen noch merken, dass die Schlafsäcke auch noch aus Russland kommen.
    Die Nichtshabenden wollen die Alleshabenden aushungern, ist das Dummheit oder Arroganz oder Beides ? Ob eingefrorene Bankkontesn oder das frierende Volk mehr Wirkung zeigt wird sich bald weisen.

  9. Hallo Lefftuti,
    Ca. verfünffacht müsste Wind und Solar schon, um mit einer geeigneten Anzahl von Speichern nur den Strom in Deutschland zu liefern.
    Aber der Strom entspricht nur etwa 1/5 der Geamtenergie, die in Deutschland benötigt wird.
    Und oft ist es dunkel und der Wind weht nicht.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  10. Da bin ich ja mal gespannt, was es ein Hauen und Stechen darum geben wird, welche Industrie noch laufen können, und wieviel Wohnungen in den einzelnen Ländern kalt bleiben müssen, wenn der Gashahn abgedreht wird.
    Zumal es einige europäische Länder gibt, die zu 100 % auf russisches Gas angewiesen sind.

    Durchgesickertes EU-Dokument zur Gasversorgung – Blackout News

    https://blackout-news.de/aktuelles/durchgesickertes-eu-dokument-zur-gasversorgung/

    1. @Helmut

      Mein Gott Helmut, bei Ihrem Pessimismus muss man ja krank werden. Sie müssen ja ein schwer depressiver Mensch sein. Passt ja auch zu Ihrer Prepper-Gold-Philosophie.
      Wie so oft, könnte es auch ganz anders kommen. Die Wahrscheinlichkeit ist jedenfalls größer als ein Weltuntergang.
      Sie werden nicht imstande sein, sich folgendes vorzustellen, aber versuchen Sie es zumindest: Der Krieg wird beendet und niemand stellt anderen irgendwas ab. Die Welt geht nicht unter, sondern erholt sich von Corona und Krieg und uns geht es gut, auch ohne Gold und Tonnen von Konservendosen im Keller.
      Ich weiss, schwierig für einen derart negativen Charakter…

      1. Hallo Columbo,
        Ja, da kann man mal sehen, wie depressiv und paranoid die deutsche Bundesregierung ist, die ein Kochbuch gesponsert hat „Kochen ohne Strom.
        Und erst der wissenschaftliche Dienst des deutschen Bundestages, der schon 2011 auf die katastrophalen Folgen eines längeren Stromausfalls hingewiesen hat.
        Ganz zu schweigen von den vor Kurzen ergangenen Hinweisen der deutschen Bundesregierung, dass die Menschen sich doch einen Notvorrat anlegen sollen.
        Ja, da werden Sie wohl der einzige Mensch sein, der seinen Verstand noch zusammen hat, und nicht depressiv ist.
        Also, ich finde mich nicht depressiv, wenn ich heute mein Auto zum etwa halben Preis betanke, und die Flasche Öl für knapp über einen Euro verbrauche usw., usw.
        Und wenn ich das Brennholz für etwa 2 bis 3 Jahre anschaue, dann überfällt mich auch keine Traurigkeit.
        Aber, jeder wie er möchte.
        Nur nicht jammern.

        Viele Grüße aus Andalusien Helmut

      2. Da vertritt Frau Baerkbock doch ganz klar die „Morgenthau“-Strategie („niemals darf Russland wieder….“

  11. ntv mobil: Wir hängen auch an Russlands Atomtropf

    https://www.n-tv.de/23343954

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