Aktien

Optimistischer Ausblick Deutsche Telekom und Merck schlagen die Erwartungen – Quartalszahlen

Telekom und Merck schlagen die Erwartungen - optimistischer Ausblick
Telekom - Foto: Krisztian Bocsi/Bloomberg

Am Donnerstagmorgen haben sowohl das Pharmunternehmen Merck als auch die Deutsche Telekom ihre Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt. Beide Dax-Konzerne wussten dabei zu überzeugen, dennoch notieren die Aktien vorbörslich unverändert. Während Merck das Ergebnis bei der Nachfrage nach Krebsmedikamenten übertroffen hat, erhöhte die Deutsche Telekom erneut ihre Prognose, nachdem sie die Gewinnschätzungen geschlagen hat.

Wie Bloomberg aktuell berichtet, meldete die Merck KGaA einen Gewinn, der die Schätzungen übertraf, da die starke Nachfrage nach den Krebsmedikamenten Bavencio und Erbitux dazu beitrug, einen Einbruch bei den Covid-bezogenen Produkten abzufedern.

Der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern lag im dritten Quartal bei 1,45 Milliarden Euro (1,6 Milliarden Dollar) und damit über der durchschnittlichen Schätzung der von Bloomberg befragten Analysten von 1,38 Milliarden Euro. Der Nettoumsatz lag knapp unter den Erwartungen, wie das Unternehmen am Morgen mitteilte.

CEO Belen Garijo bezeichnete dieses Jahr als Übergangsjahr, da das deutsche Unternehmen nach einem mehrjährigen Boom seiner Life-Science-Sparte, die Komponenten für Covid-Tests, -Therapien und -Impfstoffe herstellte, mit einer Verlangsamung konfrontiert ist. Anleger suchen indessen nach Anzeichen für einen Aufschwung in diesem Bereich, der schon vor der Pandemie ein Wachstumsmotor war, sowie in der Elektroniksparte des Unternehmens.

Die robuste Nachfrage nach Bavencio, dessen Umsatz um 22 % auf 185 Mio. Euro stieg, und Erbitux, dessen Umsatz um 13 % auf 271 Mio. Euro wuchs, hat Merck im abgelaufenen Quartal Auftrieb gegeben.

Merck bestätigte seine Ziele für 2023, wies aber darauf hin, dass die organischen Umsätze und das Ebitda unter der Mitte der prognostizierten Bandbreite liegen. Das Unternehmen geht davon aus, dass es im Jahr 2024 zu einem organischen Umsatzwachstum zurückkehren wird.

Merck und Telekom Quartalszahlen: Erwartungen geschlagen & Prognose erhöht - Aktie unverändert
Merck Headquarter in Rahway, New Jersey, US. Foto: Christopher Occhicone/Bloomberg

Telekom übertrifft Erwartungen

Die Deutsche Telekom AG, Europas größter Telekommunikationsanbieter, hat ihre Prognose für das Jahr 2023 leicht angehoben, nachdem der Gewinn im dritten Quartal aufgrund des Nutzerwachstums in Deutschland über den Schätzungen der Analysten lag.

Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen nach Leasing betrug 10,5 Mrd. Euro, teilte das in Bonn ansässige Unternehmen am Donnerstag in einer Erklärung mit. Damit übertraf das Unternehmen laut einer Bloomberg-Umfrage die durchschnittliche Prognose der Analysten von 10,3 Milliarden Euro.

Die Deutsche Telekom hob außerdem zum dritten Mal in diesem Jahr ihre Prognose an. Das Unternehmen rechnet nun mit einem bereinigten Ebitdaal von rund 41,1 Milliarden Euro und einem freien Cashflow nach Pachten von mehr als 16,1 Milliarden Euro. Damit wurden beide Kennzahlen um 100 Millionen Euro gegenüber der Prognose für das erste Halbjahr angehoben.

Das Unternehmen konnte im dritten Quartal in Deutschland 96.000 Netto-Breitbandnutzer und 350.000 Mobilfunkkunden mit Markenverträgen hinzugewinnen.

US-Geschäft läuft – Aktienrückkaufprogramm

Der Telekommunikations-Riese profitierte ebenfalls von seinem Engagement in den USA, das seine europäischen Konkurrenten übertraf und dem Unternehmen half, einen schwächeren Inlandsmarkt zu überstehen.

Die T-Mobile US Inc., die in den USA separat gehandelt wird und mehr als 60 % des Umsatzes der Deutschen Telekom erwirtschaftet, hob im Oktober ihre Prognose für den freien Cashflow für das Jahr an. In diesem Monat kündigte die Deutsche Telekom Pläne an, im nächsten Jahr bis zu 2 Mrd. Euro für den Rückkauf von Aktien und die Erhöhung der Dividende auszugeben.

Der Vorstandsvorsitzende Tim Hoettges sagte, dass der Aktienrückkauf die Anleger entschädigen wird, die einen Rückschlag beim Aktien-Kurs hinnehmen mussten, als das Unternehmen vor zwei Jahren Kapital aufnahm, um seine Position in dem US-Unternehmen zu erhöhen. Der deutsche Telekommunikations-Riese hat seinen Anteil an der US-Sparte stetig erhöht und kontrolliert nun die meisten Aktien.

Telekom Wachstum

„In diesen unsicheren Zeiten wächst die Deutsche Telekom auf beiden Seiten des Atlantiks ungebremst weiter“, so Hoettges in der Erklärung.

Dennoch sieht sich das Unternehmen in den USA einem wachsenden Wettbewerb ausgesetzt. Amazon hat mit Mobilfunkanbietern, darunter T-Mobile US, Gespräche über einen Großhandelsservice geführt, der es dem Unternehmen ermöglichen würde, seinen Kunden im Rahmen einer Prime-Mitgliedschaft kostenlose Mobilfunktarife anzubieten, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen im Juni sagten. Auch in Deutschland werden die Billiganbieter immer stärker. Die 1&1 AG wird noch in diesem Jahr Smartphone-Tarife in Deutschland anbieten.

Die Aktien der Deutschen Telekom haben in diesem Jahr um 14% zugelegt, verglichen mit einem Anstieg von 1,6% im STOXX Europe 600 Telecommunications Index.

FMW/Bloomberg



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage