Gold/Silber

Unterstützung für steigenden Goldpreis Zentralbanken kaufen viel mehr Gold als vermutet

Neben dem Israel-Hamas-Krieg hilft die enorm hohe Nachfrage von Zentralbanken nach Gold dabei, den Goldpreis steigen zu lassen.

Gold-Barren
Gold-Barren. Foto: Optimism_Studio-Freepik.com

Nicht nur, dass der Goldpreis am Freitag und auch gestern die 2.000 Dollar-Marke überschreiten konnte (aktuell 1.996 Dollar) aufgrund des Israel-Hamas-Kriegs (Flucht in „Sichere Häfen“). Jetzt liefern auch aktuelle Daten eine Begründung für einen eventuell grundlegenderen Auftrieb bei Gold. Zentralbanken haben sich in diesem Jahr mit mehr Gold eingedeckt als bisher angenommen und damit die Preise, die durch die weltweite Straffung der Geldpolitik unter Druck geraten sind, entscheidend gestützt.

Zentralbanken kaufen mehr Gold als erwartet

Staaten haben ihre Goldreserven in den drei Monaten bis September um 337 Tonnen erhöht, so der World Gold Council in einem heutigen Bericht laut Bloomberg. Dieser Nachfrageauftrieb folgt auf einen Anstieg von 175 Tonnen im zweiten Quartal, der über der vorherigen Schätzung des Rates von 103 Tonnen lag. Die Käufe der Zentralbanken in den ersten neun Monaten des Jahres belaufen sich nun auf insgesamt 800 Tonnen, was hauptsächlich auf China, Polen und Singapur sowie auf nicht gemeldete Käufe zurückzuführen ist. Das Tempo übertrifft die Menge des Vorjahreszeitraums, der mit einer Rekordnachfrage endete.

Gold-Nachfrage durch Zentralbanken in den letzten zwei Jahren

Die Kauforgie hat im vergangenen Jahr ein wichtiges Gegengewicht zu den Verkäufen der Investoren gebildet und den Goldpreis gestützt. Durch die Robustheit des Marktes hat sich Gold zunehmend von den inflationsbereinigten Renditen der Staatsanleihen abgekoppelt, die normalerweise eine wichtige Triebkraft für die unverzinsliche Goldbarren sind. Nach dem Angriff der Hamas auf Israel, der die Spannungen in einer für die weltweite Energieversorgung wichtigen Region verschärfte und die Nachfrage nach einem Zufluchtsort ankurbelte, stieg der Goldpreis in diesem Monat stark an. Dieser Anstieg hat den Goldpreis näher an den Rekordwert von etwa 2.075 Dollar aus dem Jahr 2020 gebracht.

FMW: Schauen wir auf diesen XAUUSD Chart. In den letzten zwölf Monaten stieg Gold in US-Dollar um 22,23 %, im Vergleich dazu stieg der Dax nur um 11,65 %. Man sieht: Erst durch den Israel-Hamas-Krieg in den letzten drei Wochen und die Aktienmarkt-Schwäche konnte Gold den Dax überflügeln in diesem Jahresblick.

Goldpreis-Entwicklung und Dax in den letzten zwölf Monaten

FMW/Bloomberg



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20 Kommentare

  1. Wenn die Menschen wüssten, was die Zentralbanken wissen, die vermehrt Gold kaufen, dann wäre es sicherlich „sehr eng“ am Goldmarkt.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. Dass die Zentralbanken nicht allzu viel wissen, dürfte sich herumgesprochen haben.
      Bei denen weiß man nie, morgen fällt ihnen ein, Gold zu verkaufen, weil einer schlecht geträumt hat.

      1. Wow,
        Respekt !! dieser Columbo kennt sich aber ganz genau in den inneren Zirkeln der Zentralbanker aus. Der kennt sie sogar aus dem Schlaf.
        Was macht der überhaupt hier bei so viel Kenntnis ?
        man sollte diesem Columbo viel mehr Beachtung schenken, dann könnten sich Herr Kummerfeld. Fugmann etc. viel Recherchearbeit sparen

        1. Ja, tatsächlich @Ottonorma, wir teilen dasselbe Schicksal: Verkannte Genies.

        2. Wenn die Zentralbanken soviel Gold in Q3 gekauft haben, fragt man sich eigentlich wieso dann Gold ca. 150 USD im September gecrasht war? In China war die generelle Nachfrage, also der Bevölkerung so hoch im September, dass sie hohe Preisaufschläge zum allgemeinen Weltmarktpreis für Gold berappen mussten. Merkwürdig das dann Gold im September so stark viel, oder? Eigentlich führt doch eine hohe Nachfrage zu höheren Preisen und nicht zu niedrigeren. Was lernen wir daraus? Irgendwelche anderen Marktplayer bestimmen wo es hin geht beim Goldpreis. Denke auch, dass die Markttechnik eine große Rolle mitspielt, unabhängig von der Nachfrage. Gold ist ein ziemlich kleiner Markt und wird von einigen Playern manipuliert wie sie es wollen. Mit ZB-Käufen und Privatnachfrage den Goldkurs erklären oder prognostieren zu wollen, ist meiner Meinung nach zwecklos.

          1. Er wurde gecrashed, damit er bei dem Angriff auf Israel kein neues Allzeithoch macht.

          2. @DS

            Ihre Analyse teile ich.
            In Zeiten von Hochfrequenzhandel, „Papiergold“ und Manipulationen großer Player, ist der Goldmarkt, wenn man ihn emotionslos sieht, riskant geworden…leider, wirklich leider, denn auf was kann man sich noch verlassen?
            Eine „gewisse“ Menge sollte man halten, nicht mehr und nicht weniger.

      2. naja.
        Vielleicht.hat Helmut Recht.

        Vielleicht
        Aber auch Columbo.

        beides möglich….

        Es gibt fürbeidesArgimenze m.E.

        Auch egal.ihr habt doch alle Gold und ich auch und es läuft…

        😀

        1. Ja ja und sorry für mein Deutsch(bevor Kommentar kommt)
          Der Zug wackelt heut so

          😀

        2. Hallo Berti.
          Natürlich ein Scherz.
          Aber wenn ich Columbo Recht geben würde, dann hätten wir ja beide Unrecht.

          Viele Grüße aus Andalusien Helmut

          1. Humorlose Menschen können Scherz und Ernst nicht auseinanderhalten.

          2. Bei Gold versteht der @Helmut keinen Spaß!

  2. Ach Columbo,
    sei doch nicht so naiv.
    Die „Eliten“ an der Spitze wissen sehr genau, was sie wollen und die Zukunft lenkt !

  3. Alter Falter. Was für ein Brainstorming! Ich war lange nicht mehr so amüsiert, über lesenswerte Spiegelfechtereien. Ich bin ja total doof. Allerdings kann ich mir durchaus vorstellen, das diesselben Akteure die da Gold als „Edelmetall“ körperlich kaufen, auch eine Gegenposition am Terminmarkt „installieren“ . Ist aber nur ne naive Idee. Jedenfalls würde ich so ein dummes Geschäft als gar nicht sooo dumm vorstellen können.

  4. Na dann,

    JP Morgans , Jamie Dimon ,verkauft für 140 Mios Aktien.

    Der Rest des Videos ist auch mal informativ.

    https://www.youtube.com/watch?v=ilfzGplcT-U

  5. Hallo Permanix,
    ich versuche das physische Gold möglichst emotionslos zu sehen.
    Ich habe es mir 2000 ins Schließfach gelegt. Eigentlich für die private Altersversorgung ab etwa 2017. Durch unerwartete Geldzuflüsse habe ich aber noch keine Unze benötigt.
    Meine beiden Kinderchen werden sich freuen. Der Preis für das Gold hat sich in dieser Zeit mehr als versechsfacht, und das steuerfrei und ohne Umweltverschmutzung in dieser Zeit, und ohne das Irgendjemand dafür arbeiten musste.
    Es liegt da einfach so rum und ist langweilig.
    Entfaltet sich der große Knall, dann wird es wohl geschätzt auf 1650 Dollar durchsacken, aber bis 2030 auch nicht dauernd über etwa 2400 Dollar im Preis steigen, wenn die Inflation mäßig bleibt.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. Hallo Helmut. Meine Bemrkung war ein Scherz.
      Aber so baut eben jeder seine Polster auf, die man vielleicht am Ende aber garnicht benötigt.
      Und das ist mein „Gold“: Ich habe über Jahrzehnte, berufsbedingt grosse Aktien-Positionen in der Pharmabranche aufbauen können, teilweise zu Vorzugspreisen, teilweise sogar praktisch „geschenkt“. Die Anteile haben sich inzwischen im Wert vervielfacht und mich durch viele Krisen getragen, sind relativ wertstabil und werfen darüberhinaus noch regelmässig hohe Dividenden ab. Glücklicherweise enthält der Korb z.B. auch Anteile der Fa. Eli Lilly, deren Entwicklung in den letzten 10 Jahren ein Traum ist. Zu physischem Gold habe ich nie richtig den Bezug bekommen. Das ist wohl irgendwie auch Typsache.

      1. Echt obwohl naja sag ich ma, sie ja auch eingewisses Vermögen haben.

        Gar nicht? Ich mein ja wie Helmut ist schon viel, aber so bissi hier und da -nuggets auch silber für den ernstfall…..(und bitte @ all, nicht das ich davon ausgehe dasdie Welt untergeht…)

        gar nichts?

        Ja mit Aktienoptionn ist schon cool…..

  6. Zitat:
    „Unterstützung für steigenden Goldpreis
    Zentralbanken kaufen viel mehr Gold als vermutet“
    .
    Wie bitte?
    .
    Sie haben wohl keine Ahnung, wie der Goldpreis
    in Wirklichkeit gestützt wird:
    DURCH VERKÄUFE VON PAPIERGOLD!

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