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iPhone-Hersteller verliert Marktanteile Apple: Warnsignale nehmen zu – Schlechte Nachrichten aus China

Apple: Warnsignale nehmen zu - Schlechte Nachrichten aus China
Foto: Krisztian Bocsi/Bloomberg

Es läuft derzeit nicht rund für Apple – negative Nachrichten überwiegen und die Aktie befindet sich seit Mitte Juli in einer Korrekturphase. Der Aktienkurs hat seit dem Rekordhoch am 17. Juli bei 198 Dollar bereits über 15 % eingebüßt. Drei Tage vor der Veröffentlichung der Quartalszahlen nehmen die Warnsignale weiter zu. Schlechte Nachrichten kommen diesmal aus China, wo die Konkorrenz für den iPhone-Hersteller wächst. Die Verkaufszahlen des neuen iPhone 15 auf dem chinesischen Markt sinken, weil Apple seine Kunden an Huawei verliert.

Der chinesische Hersteller Huawei kann Apple Marktanteile abnehmen, obwohl das Unternehmen durch die amerikanischen Sanktionen stark ausgebremst wird. Immerhin: In den USA, dem vor China wichtigsten Markt von Apple, läuft das Geschäft mit der neuen iPhone-Generation weiterhin gut.

Apple in Bedrängnis vor den Zahlen

Angesichts der schwiergen Lage für den iPhone-Hersteller konzentrieren sich die Anleger mehr auf den Geschäftsbericht von Apple am Donnerstag als auf die Zinsentscheidung der Fed am Mittwoch, wie Bloomberg aktuell berichtet.

Es gibt Grund zur Sorge um Apple. Das wertvollste Unternehmen der Welt, das 7,2 % des S&P 500 Index repräsentiert, sieht sich mit einem Einbruch bei den Smartphone-Verkäufen konfrontiert. Zudem läuft derzeit eine Untersuchung gegen seinen Hauptlieferanten Foxconn in China. Analysten erwarten für das vierte Quartal in Folge einen Umsatzrückgang, die längste Negativserie seit mehr als zwei Jahrzehnten.

Die Aktien anderer großer Technologieunternehmen sind nach der Veröffentlichung solider Ergebnisse in diesem Monat gefallen, sodass die Anleger möglicherweise nicht nachsichtig sind, wenn Apple Schwäche zeigt. Um die laufende Korrektur der Aktie zu stoppen, muss das Unternehmen also überzueugen.

Apple: Die Aktie des iPhone-Herstellers korriegiert - Konkurrenz von Huawei aus China
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iPhone-Verkäufe in China sinken

Es gibt immer mehr Anzeichen dafür, dass das neueste iPhone von Apple in China hinter seinem Vorgänger zurückbleibt, was auf einen Rückschlag für das wertvollste Unternehmen der Welt in seinem wichtigsten Überseemarkt hindeutet.

Die iPhone 15-Serie verzeichnete in ihrem Einführungsmonat einen Verkaufsrückgang von 6 % im Vergleich zum Vorjahr, so die Daten des Marktforschungsunternehmens GfK, die den Endverbraucherabsatz für alle Kanäle erfassen. Das Marktforschungsunternehmen IDC schätzt, dass die Lieferungen von Apple im dritten Quartal um 4 % zurückgegangen sind, wobei beide Unternehmen die Rückkehr von Huawei ins Rampenlicht der Mobilfunkbranche als Schlüsselereignis in diesem Zeitraum ansehen. Die Mate-60-Serie von Huawei verzeichnete in ihrem Einführungsmonat einen Absatz von fast 1,5 Millionen Geräten und hat sich damit gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt, so die GfK, obwohl sie mit Lieferengpässen zu kämpfen hatte.

„Vor dem Hintergrund des starken Wachstums von Huawei verzeichnete die iPhone 15-Serie von Apple einen Umsatzrückgang von 6 %“, sagte Hayden Hou, China Senior Analyst bei GfK. „Die Huawei Mate 60-Serie wird ihre starke Verkaufsdynamik auch in Zukunft beibehalten.“

Huawei mit Durchbruch

Das in Shenzhen ansässige Unternehmen Huawei brachte seine Smartphones Mate 60 und 60 Pro in den Wochen vor der Markteinführung des neuesten iPhones auf den Markt und zog mit seinem in China hergestellten Kirin-Prozessor Käufer und Aufmerksamkeit auf sich – ein offensichtlicher Durchbruch in seinem Kampf gegen die US-Handelssanktionen.

Die Analysten von Counterpoint Research und Jefferies haben Anfang des Monats vorläufige Verkaufszahlen für China veröffentlicht, die darauf hindeuten, dass der Einbruch für Apple einen zweistelligen Prozentsatz betragen könnte, da die wirtschaftlichen Herausforderungen des Landes die Verbrauchernachfrage beeinträchtigen. Mit dem iPhone 15 hat Apple mehrere wichtige Funktionen seiner Produktpalette verbessert, konnte aber das Wachstum auf dem größten Mobilfunkmarkt der Welt nicht ankurbeln.

Apple erzielt etwa 20 % seines Umsatzes in China, dem zweitwichtigsten Land nach den USA. Außerdem werden praktisch alle iPhones der Welt in China hergestellt, und zwar von Partnern wie der Foxconn Technology Group.

Geopolitische Spannungen belasten Apple

Doch die zunehmenden Spannungen zwischen den USA und China haben Apple in eine prekäre Lage gebracht. Wie Bloomberg News im September berichtete, weitet Peking das Verbot der Nutzung von iPhones in bestimmten Abteilungen von staatlich unterstützten Behörden und staatlichen Unternehmen aus.

Das US-Unternehmen hat auch nach Wegen gesucht, seine Abhängigkeit von der chinesischen Fertigung zu verringern, indem es die Produktion nach Indien und Südostasien ausweitet, was längerfristig ungewisse Auswirkungen hat. In diesem Monat leitete Peking eine Untersuchung der Steuern und der Landnutzung bei Foxconn ein, Apples wichtigstem iPhone-Montagebetrieb, was die Lage in China weiter verkompliziert.

Laut dem jüngsten IDC-Bericht belegten die lokalen Marken Honor Device und Oppo im vergangenen Quartal die ersten beiden Plätze in China. Honor, das 2020 als unabhängiges Unternehmen von Huawei ausgegliedert wurde, stellte in den letzten Wochen mehrere faltbare Modelle vor und konzentrierte sich auf das Segment des Smartphone-Marktes, das nach wie vor ein robustes Wachstum aufweist.

FMW/Bloomberg



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