Anleihen

Aussagen von Bloomberg Intelligence AT1-Anleihen von Banken als Wette auf sinkende Zinsen

Bloomberg Intelligence bespricht die Möglichkeit, dass AT1-Anleihen von Banken eine interessante Wette auf sinkende Zinsen sein können.

Banken-Türme in Frankfurt
Banken-Türme in Frankfurt. Foto: frimufilms-Freepik.com

Additional-Tier-1-Papiere (AT1-Anleihen) von Banken wurden öffentlich erst so richtig besprochen im Zuge der Bankenkrise aus März 2023, als im Zuge der Pleite der Credit Suisse die Kurse dieser Anleihen stark fielen. Denn bei weiteren wackligen Banken wären auch andere Anleihen einem hohen Risiko ausgesetzt gewesen, wertlos zu werden. Unter bestimmten Voraussetzungen können diese Papiere nämlich in Stammaktien umgewandelt werden. Und sind diese Aktien massiv am Crashen oder gar wertlos, schaut der Anleger in die Röhre. Diese durch Banken begebenen AT1-Anleihen könnten in 2024 die Gewinner des Jahres werden, wenn die Währungshüter weltweit beginnen, die Zinsen zu senken.

Diese riskanten, nachrangigen Bank-Bonds “könnten 2024 eine bessere Performance aufweisen als alle anderen Kreditprodukte”, so schreiben es die Strategen von Bloomberg Intelligence, Mahesh Bhimalingam und Heema Patel. Diese speziellen AT1-Anleihen – zuweilen auch als CoCos oder Contingent Convertibles bekannt – könnten weltweit mehr als 7% Gewinn bringen, so die Experten. Faktoren sind dabei ihre hohen Kupons, günstigeren Spreads und die hohe Korrelation mit der bei Zinssenkungen zu erwartenden Bond-Rally. Die Krise der Anlageklasse vom letzten Jahr, als 16 Milliarden Franken AT1-Anleihen der Credit Suisse abgeschrieben wurden, scheint vergessen.

Jérémie Boudinet von La Française Asset Management sieht das ähnlich. Die AT1-Anleihen stellten eine “gehebelte Wette” auf die Korrelation von Unternehmensschulden und Staatsanleihen dar. “Die Spreads sollen die Solvenz der Emittenten widerspiegeln, aber so sind sie zuletzt nicht gehandelt worden”, so Boudinet. Die Performance von AT1 “wird mit der Entwicklung der Zinssätze korreliert sein”, was den Weg für eine gute Performance im Zusammenhang mit Zinssenkungen ebnet. Boudinet sieht nach dem Ende der Credit Suisse-Krise nur wenige Emittenten-spezifische Risiken in der Anlageklasse.

Grafik zeigt Kursverlauf von AT1-Anleihen von Banken

AT1-Anleihen wurden nach der globalen Finanzkrise geschaffen, um einen zusätzlichen Kapitalpuffer für Banken einzuführen. Es dauerte einige Monate, bis sich die Anlageklasse von der Credit-Suisse-Abschreibung erholte, doch Ende 2023 konnte die UBS für eine Neuemission Orders im Wert von über 36 Milliarden Dollar verbuchen.

FMW: Für Privatanleger, die sich für dieses Thema interessieren, sind womöglich ETF (börsengehandelte Fonds), die verschiedene AT1-Anleihen von Banken enthalten, interessant. Aber natürlich betreiben wir von FMW hier keine Anlageberatung! Die Krise aus März 2023 zeigt, was passieren kann, wenn eine große Pleite die ganze Anlageklasse in Verruf bringt, und die Kurse dieser Anleihen abstürzen.

FMW/Bloomberg



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