Allgemein

Immobilien stehen für 30% des BIP China: Jahrelanger Abschwung durch Krise bei Immobilien

China Immobilien Krise

China steht vor einem langem Abschwung seiner Wirtschaft aufgrund einer lange andauernden Krise bei Immobilien, sagt die US-Großbank Goldman Sachs. Der Markt für Immobilien macht 30% des BIP in China aus und ist daher zentral für die Entwicklung der Wirtschaft des Landes.

China: Krise bei Immobilien ist lange andauerndes Problem

So prognostizieren die Analysten von Goldman Sachs  einen mehrjährigen Abschwung in China aufgrund „sinkender Nachfrage aufgrund demografischer Veränderungen, einer Verschiebung der politischen Schwerpunkte zur Unterstützung strategisch wichtiger Sektoren und einer schwächeren Erschwinglichkeit von Wohnraum“.

Dabei rechnen die Analysten des Geldhauses damit, dass der Markt für Immobilien in China in den kommenden Jahren voraussichtlich nur eine L-förmige Erholung erleben wird, was sich negativ auf die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt auswirken würde.

Die US-Investmentbank gab in einer Notiz vom Sonntag bekannt, dass die Entscheidungsträger in Peking offenbar entschlossen sind, den Immobilien-Sektor nicht als kurzfristiges Konjunkturinstrument zu nutzen. Vielmehr versuche Peking die Abhängigkeit der Wirtschaft von dieser Branche zu verringern.

Der chinesische Immobiliensektor hat zwar einen Zusammenbruch nach drei Jahren COVID-19-Beschränkungen vermeiden können. Aber es gibt Anzeichen für eine erneute Schwäche auf dem Wohnimmobilienmarkt. Das Wachstum der Hausverkäufe verlangsamte sich im Mai auf nur noch 6,7% gegenüber mehr als 29% in den beiden Vormonaten.

Ökonomen der Citi Group erwarten, dass von Peking noch im Juni ein neues Maßnahmenpaket angekündigt und auf der Sitzung des Zentralrates im Juli verabschiedet wird, um den Immobilienmarkt zu unterstützen. Dabei soll es um Lockerungen der Kreditbedingungen für Neubaukäufer und Aufwertung von Bestands-Immobilien, zusätzliche Senkung der Hypothekenzinsen und Eigenkapitalquoten sowie weitere Lockerungen bei den Einschränkungen für den Immobilienerwerb gehen.

Immobilienkrise in China: Gericht friert 1,9 Milliarden Yuan der Wanda-Gruppe ein

Weitere schlechte Nachrichten musste die Wanda-Gruppe hinnehmen, der größter Entwickler für kommerzielle Immobilien in China. Ein Gericht in Shanghai hat 1,9 Milliarden Yuan (ca. 250 Millionen Euro) an Anteilen einer Tochtergesellschaft eingefroren, die eigentlich in den nächsten Tagen an die Börse in Hongkong gebracht werden sollten.

Das Rating von Wanda, das in China fast 500 Einkaufspassagen unterhält, wurde von Fitch von BB auf BB+ herabgestuft, was die Liquidität von Wanda weiter einschränkt. Mit der Herabstufung muss Wanda bis Ende 2023 40 Milliarden Yuan (ca. 5,5 Milliarden Euro) an Anleihen zurückzahlen. Berichten zufolge plant Wanda, 20 Einkaufspassagen für 16 Milliarden Yuan (ca. 2 Milliarden Euro) zu verkaufen und eine massive Personalreduzierung durchzuführen.

Am Montagmorgen fiel Eisenerz erstmals nach neun Handelstagen. Auch die Aktien von Immobilien-Entwicklern in Hongkong gaben nach. Guangzhou R&F Properties Co fiel um 5%, Sunac China Holdings Ltd stürzte um fast 11 %ab und Sino-Ocean Group brach um 6,9% ein.



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

1 Kommentar

  1. Es kommt gerade der Monk in mir hoch… müsste es nicht … von BB+ auf BB … heißen und nicht umgekehrt? Bei einer Herabstufung des Fitch-Ratings geht es von BB+ auf BB…

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage