Der Dax kam auch am Dienstag nicht wirklich vom Fleck. Angesichts der bevorstehenden Zinsentscheidung der Fed halten sich Anleger weiterhin zurück. Zu groß ist das Risiko, auf dem falschen Fuß erwischt zu werden. Ein Ausbruchsversuch aus der engen Tradingrange scheiterte erneut. Verkaufsdruck kommt jedoch auch keiner auf. Am Ende des Handelstages stand schließlich ein kleines Plus von 20 Punkten (0,13%) bei 16.211 Zählern zu Buche. Der deutsche Leitindex trotzte sogar dem schwächer als erwartet ausgefallenen ifo-Index, nachdem am Vortag bereits die Stimmungsdaten der Einkäufer (EMI) enttäuscht hatten. Deutschlands wichtigste Frühindikatoren zeigen also weiter nach unten, was auf eine Abkühlung der Wirtschaft hindeutet.
Da die Rezessionssignale in der gesamten Eurozone zunehmen, dürften die Stimmen aus der EZB, die gegen weitere Zinsanhebungen sind, lauter werden. Im Vorfeld der Entscheidung teilte die EZB mit, dass die Kredit-Nachfrage von Unternehmen und Haushalten im Vergleich zum Vorjahresquartal um satte 42% sank. Das ist eine Folge der aggressiven Geldpolitik.
Bevor die EZB neue Hinweise auf künftige Zinserhöhungen liefern kann, steht heute Abend zunächst die Zinsentscheidung der Fed im Mittelpunkt. Dass beide Zentralbanken die Zinsen um 25 Basispunkte erhöhen, gilt indessen als beschlossene Sache. Dementsprechend liegt der Fokus diesmal besonders auf den Aussagen von Fed-Chef Powell und EZB-Präsidentin Lagarde. Ihre Worte könnten die Kurse im Dax und den US-Indizes beeinflussen. Aus charttechnischer Sicht bleibt es dabei: solange der Dax in der Range zwischen 16.100 und 16.220 Punkten verharrt, fehlen die Impulse.
Konjunkturdaten
Mit der Zinsentscheidung der Fed steht heute Abend das erste Highlight der Woche auf dem Terminplan. Um 20:00 Uhr veröffentlicht die US-Notenbank zunächst den Zinsentscheid, ehe um 20:30 Uhr die Pressekonferenz von Fed-Chef Powell folgt. Zuvor erscheinen noch ein paar Wirtschaftsdaten in den USA. Los geht es um 14:00 Uhr mit den Baugenehmigungen. Danach folgen um 16:00 Uhr die Verkäufe neuer Häuser (Jun) sowie um 16:30 Uhr die Rohöllagerbestände.
Unternehmensseitig liegt das Augenmerk auf den Ergebnissen von Meta Platforms, nachdem gestern bereits die Tech-Schwergewichte Microsoft und Alphabet Zahlen vorgelegt hatten. Zudem öffnen die Dickschiffe Boeing und Coca Cola aus dem Dow Jones ihre Bücher. Hierzulande schauen Dax-Händler zudem auf die Geschäftsberichte von Airbus und Deutsche Bank.
Dax: Ausbruch aus Range?
Long: Der Dax versucht sich vorbörslich erneut an der Hürde bei 16.220. Unter nachlassendem Momentum könnte er sich auch heute wieder ein Stück nach oben schieben. Ein Anstieg über 16.220 könnte ihn bis 16.240/246 bringen. Darüber liegt der nächste Anlaufpunkt bei 16.285/290. Ab hier wird die Luft jedoch wieder dünner. Anstiege bis 16.336 und bis zum Gap 16.357 sind möglich, aber aufgrund der ausbleibenden Dynamik unwahrscheinlich. Später könnte der Index das Extensionsziel bei 16.383 anpeilen.
Short: Eine erste Unterstützung bei 16.200/191 könnten die Bullen für den nächsten Angriff auf die hartnäckige Hürde zwischen 16.220 und 16.240 nutzen. Fällt der Dax hingegen unter 16.191, sind Rücksetzer bis 16.156 und 16.135 denkbar. Spätestens bei 16.106/100 sollte der Index wieder ansteigen. Andernfalls könnte er die tieferen Abwärtsziele bei 16.051 anvisieren. Darunter rückt die markante Unterstützungszone bei 16.000/995 in den Fokus. Ein Stundenschluss unter der runden Marke führt den Leitindex schließlich bis 15.970/960 und an das 38er bei 15.906.
Dax-Chart von TradingView
Dax Unterstützungen (US)
16.191 – Pivot Punkt
16.135 – Tagestief 25.07.
16.121 – Tagestief 24.07.
16.106/103 – Horizontale / Tagestief 21.07.
16.050 – Tagestief 20.07.
16.000 – Psycho-Marke
15.995 – Tagestief 17.07.
15.970 – Horizontale
15.906 – 38,2% Retracement
15.862 – Horizontale
15.806 – Tagestief 12.07.
15.790 – Gap 11.07.
Dax Widerstände (WS):
16.225 – Tageshoch 25.07.
16.240 – Tageshoch 19.07.
16.246 – Pivot R1
16.285/290 – ex Allzeithoch 2021/2022
16.336 – Pivot R2
16.357 – Gap 16.06.
16.383 – 127,2 % Extension
16.427 – Rekordhoch
Die hier angewandte fundamentale und technische Analyse stellt keine Anlageberatung dar. Es handelt sich a. uch nicht um Kauf- oder Verkaufsempfehlungen von Wertpapieren und sonstige Finanzinstrumenten. Die Wertentwicklung der Vergangenheit bietet keine Gewähr für künftige Ergebnisse. Die bereitgestellten Analysen sind ausschließlich zur Information bestimmt und können eine individuelle Anlageberatung nicht ersetzen. Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Folgen aus diesen Vorschlägen ist somit ausgeschlossen.
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Ich finde es richtig gut, das die Indizes im Vorfeld der Notenbanken- Tagungen steigen. Richtig, richtig klasse!
Stellen Sie sich vor,sie würden das nicht tun. Sie würden wieder einbrechen, wie zur Tapering- Krise im späten Frühjahr 2013,wie zur Euro- oder Griechenlandkrise oder wie zur Autopilot- Krise im späten Jahr 2018,dann würden die Notenbanken ihrerseits wieder einknicken und die notwendigen Schritte zur Inflationsbekämpfung nicht unternehmen.
So aber können die sagen: Seht her, wir machen alles richtig, die Märkte nehmen uns die Zinserhöhungen überhaupt nicht übel.
Wir können bequem so weitermachen…. .
Genau so muss es laufen, so und nicht anders. Das ist genau richtig.