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Deflation massiv im Anrollen – hier zwei konkrete Daten

Die Deflation steht ins Haus. Mit einigem zeitlichen Abstand könnte in Zukunft diese Deflation in eine deutliche Inflation umschlagen, wenn die Geldflutung von Notenbanken und Staaten die Geldmenge im realen Wirtschaftskreislauf aufbläht. Aber zurück ins Hier und Heute. Die Deflation steht an. Zwei konkrete Daten dafür gibt es schon jetzt.

Deflation bei den Strompreisen

Die Deflation weht vom kompletten Energiesektor auf uns zu. Man denke an den großen Shut Down in der deutschen Industrie. Autohersteller haben ihre Werkhallen still gelegt. Auch viele andere Produzenten in der Industrie haben ihre Tätigkeit runtergefahren. Das bedeutet: Gigantische Mengen an Strom werden nicht mehr benötigt. Die Windräder drehen sich aber weiter. Was passiert also? Das Angebot bleibt gleich groß (vereinfacht gesagt), die Nachfrage sinkt schnell und rapide ab. Der Preis fällt. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft hat gerade erst ausdrücklich auf die fallenden Strompreise im Großhandel hingewiesen, als Folge der Coronavirus-Krise. Lag der Future-Preis für den Stromgroßhandel an der Leipziger Strombörse Mitte Februar noch bei über 31 Euro, so liegt er aktuell nur noch bei 20,33 Euro. Schaut man zum Beispiel auf Vergleichsportale für Strom, dann scheinen diese massiv gesunkenen Großhandelspreise noch nicht bei den Endverbrauchern anzukommen. Kann das sein? Werden die Stromanbieter diesen massiven Preiseinbruch den privaten Endkunden vorenthalten? Kaum vorstellbar, denn wir haben ja anders als früher inzwischen einen sehr regen Wettbewerb am Markt für die privaten Endkunden. Aber selbst wenn nicht… für Großkunden sollten doch deutlich sinkende Strompreise drin sein? Die fallenden Strompreise wirken insgesamt aber wohl deflationär.

Massive Deflation beim Öl

Und natürlich ist dies glas klar deflationär. Der Ölpreis ist kollabiert. Im Januar stand das europäische Brent-Öl noch bei 70 Dollar, jetzt bei 26 Dollar. Alleine im März gab es nochmal einen brutalen Absturz von 53 Dollar Anfang des Monats. Der Öl-Krieg der Saudis und der Nachfrageeinbruch dank dem Coronavirus verursachen einen doppelten Schock am Ölmarkt, und der Ölpreis brach brutal ein. Ein weiterer Rückgang ist möglich. Die Benzinpreise an den Tankstellen haben bereits reagiert, und werden wohl noch weiter fallen. In den monatlichen Statistiken für die Verbraucherpreise für März dürften Strompreise, aber vor allem Energiepreise eine spürbare Deflation auf den Gesamtschnitt bringen. Können sich die Verbraucherpreise im Gesamtschnitt da überhaupt noch im Plus halten, und eine Deflation abwenden? Positiv gegen eine Deflation im Gesamtschnitt könnten steigende Verbraucherpreise in den Supermärkten wirken. Denn es kann sein, dass hier und dort dank dem Coronavirus verteuerte Gebrauchsgüter den Schnitt pushen.

Schauen Sie gerne beim Klick an dieser Stelle das ganz aktuelle Video von Markus Fugmann über den „deflationären Schock“.



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11 Kommentare

  1. was raten sie einem Sparer mit 70 tsd € auf einem normalen Sparbuch ?

    1. @MARKUS SCHÜSSLER Erstmal nichts machen und abwarten bis die deflationäre Phase vorbei ist (wenn etwa Minuszins eingeführt wird) sich bis in die Ohren verschulden und den Rest der Inflation überlassen. So ist mein Plan zumindest.
      Aber Vorsicht physisches Gold, Silber etc. und größere Immobilien können expropriiert bzw. verboten werden.

      1. @mutwürger: nichts machen ist wohl das dümmste was man JETZT tun kann, wenn Sie meinen das wenn diese Zeit kommt man noch ohne weiteres an sein Geld rankommt, dann glauben Sie wohl auch der Osterhase bringt die Weihnachtsgeschenke?!?

    2. Mindestens 35‘000 Cash abheben! Am besten Diversifiziert in einige Währungen etwas Gold evnetuell auch noch! Aber sicher NICHT 70‘ auf einer maroden Bank die knapp 0.3% Ihrer Verbindlichkeiten als Sicherheit aufweisst, sind Sie wahnsinnig?

  2. Die paar Cent beim Benzinpreis….4/5 des Benzin & Heizölpreises sind Steuern, wahrscheinlich wird die CO2 Abgabe einfach erhöht…nix deflation für den Endverbraucher

  3. Also, bleibt mal cool, ja beim Öl ist noch Platz nach unten.

    Die Strompreise werden fallen , vielleicht um 2-3 % , und dann ? glaubt Ihr wirklich, dass die Strompreisanbieter irgendwelche Preisrückgänge an den den Markt (den Endkunden) 1:1 zurückgeben werden, wie naiv ist das denn ?
    Seht euch mal den Heizölpreis derzeit an, Preissteigerungen werden 1:1 draufgehauen, während Preisrückgänge nicht vollständig angerechnet werden, siehe Tankstelle ? – Wir in Deutschland haben die höchsten Strompreise Europas ? Geht mal nach Nordeuropa, die lachen uns in Deutschland aus !
    Warum hat Google eine Server-Farm in Finnland eröffnet, dreimal dürft Ihr raten, warum.. ?

    Dieses Chorona-Virus ist eine Bedrohung, ja, aber ich habe mir dem VDAX angeschaut, wir lagen am montag den, 16.3. bei 93 %, dies ist eine unglaubliche Schwankungsbreite, ich werde wohl „einsteigen“.

    nochmal, das ist eine Sondersituation, aber deflation das geht zu weit.

    aber behlatet doch euer Geld.

  4. Und was rate ich einem Sparer mit 70000 EUr auf dem Sparbuch?

    rein in den Markt, dies aber dosiert.

    sei es über ETFs oder Aktienfonds, oder Aktien.. oder über den eigenen Bankberater…

    je nach Können und Wissen.

    1. Oder über Marko, den dosierten Bullenprofi mit all seinen fundierten Expertisen seit vielen Monaten…

      1. ich bin doch gar kein Bullenprofi, wer sagt Ihnen, dass ich investiert bin (Long), seit vielen Monaten/Jahren ?

        Das, was wir sehen, ist eine absolute Sondersituation, das hier, ist für mich „kaufen wenn die Kanonen donnern“, ein VDAX bei über 90 usw…

        Wenn man eben nix macht und auf die Deflation wartet, o.k..

        Na klar kann der Dax bis auf die 5200 – 5300 fallen, kein Problem… aber dann wären die ganzen Aktien zur Hälfte (!!!!) des eigentlichen Buchwertes bewertet, und dann bleibt der Deutsche immer noch bei seinem Sparbuch..ähh Festgeld .. ? Nach dem Motto, es könnte ja noch fallen, ich zahle lieber Minuszinsen bei der Bank ..?

        Wo ist da die Logik.. ?

        1. @Marko, ich bin doch gar kein Bullenprofi, wer sagt Ihnen, dass ich investiert bin (Long)

          😂😂😂😂😂😂😂😂😂😂

          Der Marko war es, seit Monaten/Jahren.

  5. Was man aber schon machen könnte, geade bei dieser unglaublichen Vola, das Geld in einen ETF / Aktienfonda mit monatlicher Zahlung einzuzahlen.

    da hätte man schon mal den Cost-Average-Effekt. Und jetzt das Geld breit streuen, d.h. dosiert anlegen, auf mehrere Fonds/Anlageklassen das Geld verteilen.

    Oder aber, man wartet auf die Deflation, lässt sein Geld herumliegen..

    Das geht alles… , ;) :D

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