Marschiert Russland bereits am Mittwoch in die Ukraine ein, wie die US-Regierung es derzeit vermutet? Unklar. Ob es überhaupt zum Angriff kommt? Unklar? Klar ist jedenfalls, dass der russische Gas-Konzern Gazprom seit Wochen auf die ständig sinkenden Lagerbestände für Gas in Europa hinweist. Vor wenigen Minuten hat Gazprom via Twitter erneut auf die aktuell deutlich sinkenden Füllstände der Gasspeicher in Europa hingewiesen. Man könnte – wenn man denn will – solche Infos als Teil einer politischen Aussage Russlands sehen, nämlich als Hinweis der Wichtigkeit Russlands für die europäische Energieversorgung.
Gazprom twittert aktuell, dass derzeit weniger als 10 Prozent von dem Gas, das letzten Sommer in die europäischen Gasspeicher gepumpt wurde, dort jetzt noch vorhanden sei. Man verweist auch auf aktuellste Daten von „Gas Infrastructure Europe“ (wir berichteten vorhin bereits), wonach die Füllmengen beim „Arbeitsgas“ (tatsächlich aus Gasspeichern abrufbares Gas) in den unterirdischen europäischen Gasspeichern derzeit 22,9 Prozent unter dem Niveau von vor genau einem Jahr liegen sollen.
Gazprom verweist auch darauf, dass die Gasspeicher in Europa zu weniger als 34 Prozent gefüllt sind. Die Speicherstände der unterirdischen Gasspeicher hätten (Daten vom letzten Freitag) mit Blick auf eine lange Historie der Beobachtung ein Rekordtief erreicht. Am Samstag hätten die Reserven 1 Milliarde Kubikmeter an Gas unterhalb des Rekordtiefs zu diesem Zeitpunkt des Jahres gelegen. Man sollte bedenken – so Gazprom – dass sich die Entnahme aus den unterirdischen Gasspeichern in Europa normalerweise bis Ende März oder Mitte April fortsetzt.
Auch erwähnt Gazprom aktuell die Lagerbestände für Gas in der Ukraine. Die Füllmengen der unterirdischen Lager befänden sich hier auf Rekordtiefs. Am letzten Samstag seien die Lagermengen auf 10,8 Milliarden Kubikmeter gefallen. Dies seien 45,8 Prozent oder 9,1 Milliarden Kubikmeter weniger als letztes Jahr und 4,5 Milliarden Kubikmeter weniger als zu Beginn der Auffüllungsperiode der Gasspeicher im April 2021.
— Gazprom (@GazpromEN) February 14, 2022
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