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Über Notenbanken und "mysteriöse Wale" Gold: China baut Bestände aus – Abkehr vom Dollar?

China Gold Dollar

Ist China der „mysteriöse Wal“, der zuletzt viel Gold gekauft hat, um damit sich immer mehr vom US-Dollar abzuwenden? Kürzlich hatten wir berichtet, dass laut World Gold Council Notenbanken im 3. Quartal die enorme Menge von 399 Tonnen Gold kauften, fast das Doppelte des bisherigen Rekords! Das hatte zu Spekulationen über „mysteriöse Käufer“ von Gold geführt, da nicht alle staatlichen Aktuere (ergo deren Notenbanken) ihre Käufe an den Internationalen Währungsfonds melden.

Ist also China der „mysteriöse Wal“, der mit seinen Gold-Käufen eine heimliche Abkehr von Dollar betreibt? Zwei Jahre lang hatte China keine Auskünfte über seine Gold-Käufe gegeben – das hat sich aber heute überraschenderweise geändert, wie Bloomberg unter Berufung auf Daten der chinesischen Zentralbank  (People´s Bank of China) nun berichtet.

China kauft Gold

China meldete zum ersten Mal seit mehr als drei Jahren einen Anstieg seiner Goldreserven und könnte damit eine Stütze für die Preise darstellen.
Die People’s Bank of China erhöhte ihre Bestände per Ende November auf 63,67 Millionen Feinunzen, gegenüber 62,64 Millionen im Vormonat, wie sie am Mittwoch auf ihrer Website mitteilte. In Tonnage ausgedrückt, betrug der Zufluss im letzten Monat etwa 32 Tonnen, verglichen mit kumulierten 106 Tonnen, die über die zehn Monate bis September 2019 gemeldet wurden.

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Die Goldpreise legten im November um mehr als 8% zu, nachdem sie zuvor sieben Monate in Folge gefallen waren, nachdem die US-Notenbank Federal Reserve eine Kehrtwende ihre Geldpolitik mit Zinsanhebungen und Bilanzreduzierung vorgenommen hatte. Aggressive Zinserhöhungen zur Eindämmung der Inflation haben den Goldpreis fast das ganze Jahr über belastet, da dadurch as unverzinste Gold latent unattraktiver wird für Investoren. Wetten auf die Wiedereröffnung Chinas sowie die Erwartung einer badigen Stops der Zinsanhebungen durch die Fed haben den Dollar nach unten getrieben und das gelber Edelmetall gestützt.

Die Zentralbanken akkumulieren weiterhin Gold, wobei die Käufe im letzten Quartal auf einen Rekordwert von fast 400 Tonnen geschätzt werden, so der World Gold Council in seinem jüngsten Nachfragebericht. Das ist deutlich mehr als der bisherige Höchststand von 241 Tonnen im dritten Quartal 2018. Nur etwa ein Viertel des von den Zentralbanken gekauften Goldes ging an öffentlich bekannte Institutionen, was zu Spekulationen über geheimnisvolle Käufer führte.

Abkehr von Dollar?

Chinas Käufe könnten Teil eines Plans sein, seine Reserven weg vom Dollar zu diversifizieren, sagte Giovanni Staunovo, ein Analyst der UBS AG. „Die Goldbestände in China sind als Teil der Gesamtreserven immer noch sehr gering, so dass es wahrscheinlich Raum für weitere Käufe gibt“, sagte er.

China hat in der Vergangenheit lange Zeit keine Veränderungen in seinen Goldbeständen bekannt gegeben. Als die Zentralbank Mitte 2015 einen Anstieg der Reserven um 57 % auf 53,3 Millionen Unzen ankündigte, war dies die erste Aktualisierung seit sechs Jahren. Ab Ende Oktober 2016 legte sie eine weitere Pause ein und nahm die Meldung der Käufe im Dezember 2018 wieder auf.

FMW/Bloomberg



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