Gold/Silber

Goldpreis: Achtung, bereit machen für eine Richtungsentscheidung

Goldpreis: Achtung, bereit machen für eine Richtungsentscheidung

Steigende Anleiherenditen und ein starker US-Dollar sorgten zuletzt für mächtig Gegenwind für den Goldpreis. Aber nicht nur Gold war einem robusten Verkaufsdruck ausgesetzt, sondern fast alle Vermögenswert mussten Federn lassen. Im Vergleich zu den herben Verlusten bei Aktien, Kryptowährungen oder Anleihen fielen die Abgaben für das gelbe Edelmetall noch moderat aus.

Das starke Kaufinteresse seit Beginn des Ukraine-Konflikts hat aber deutlich nachgelassen. Gut abzulesen an dem weltgrößten Gold-ETF SPDR Gold Shares, dieser verzeichnete in den letzten drei Wochen einen Rückgang von 31 Tonnen. Ähnlich verhält es sich an den Terminmärkten. Der wöchentliche CoT-Report zeigt, dass die Profi-Spekulanten ihre Netto-Long-Positionen in dem gleichen Zeitraum um 16 Prozent reduziert haben.

Hoffnung für die Gold-Bullen

Noch gibt es aber Hoffnung, denn sowohl die US-Anleiherendite als auch die US-Dollar (DXY) haben markante Marken erreicht. Die 10-jährige Anleiherendite ist gestern bis auf 3,2 Prozent angestiegen, damit ist sie so hoch wie seit fast vier Jahren nicht mehr. Grund dafür sind die starken Zinserhöhungserwartungen des Marktes. Dennoch bleiben viele Analysten für den Goldpreis bullisch gestimmt. Beispielsweise hat die Commerzbank ihre Erwartungen auf 1.900 USD bis Jahresende erhöht. Unterstützend für Gold wäre es, wenn die 10-jährige Anleiherendite wie in den Jahren 2014 und 2018 an dem markanten Bereich bei 3,2 Prozent zurückfällt. Im gestrigen Handel kam es bereits zu einem Rücksetzer, aktuell notiert sie bei 3,02 Prozent.

Gold: 10-jährige US-Anleiherendite am Widerstand bei 3,2 Prozent

Auch der US-Dollar hatte zuletzt seinen Höhenflug fortgesetzt. Dabei ist der US-Dollar-Index bis auf 104,1 Punkte angestiegen und erreichte ein 20-Jahreshoch. Die Weltleitwährung profitierte neben dem Straffungskurs der US-Notenbank ebenso von den geopolitischen Spannungen und der Abkühlung der chinesischen Konjunktur. Wie Sie im beigefügten Chart sehen können, befindet sich der US-Dollar-Index an einem markanten Widerstandsbereich. Es ist daher gut möglich, dass die Anstiege der Anleiherenditen und des Dollarindex erstmal eine Verschnaufpause einlegen. Eine leichte Entspannung könnte dem Goldpreis nach der steilen Talfahrt der vergangenen Wochen wieder Aufwind geben. Auch aus technischer Sicht wäre ein Rebound denkbar.

Gegenwind für Gold: US-Dollar im Höhenflug - Dollarindex DXY

Goldpreis: Richtungsentscheidung steht an

Seit dem Scheitern an der Marke von 2.000 USD am 18.04. sehen wir eine starke Dynamik auf der Unterseite. Der Goldpreis hatte zuletzt sogar die wichtige Unterstützung bei 1.893/87 USD gebrochen und damit den Abwärtstrend fortgesetzt. In der Folge fiel der Preis für Gold bis auf ein Tief bei 1.850 USD. Hier befindet sich eine horizontale Unterstützungszone. Das 127,2% Extensionslevel einer laufenden ABC-Korrektur bei 1.847 USD wurde jedoch knapp verfehlt. Es besteht also noch Spielraum nach unten.

Angesichts der aktuellen Schwäche dürfte der Goldpreis das Level noch abarbeiten. In dem Zuge könnte es auch zu einem Backtest der Aufwärtstrendlinie bei 1.839 sowie der 200-Tage-Linie bei 1.835 USD kommen. Die Kombination aus Trendlinie, EMA200 und der horizontalen Unterstützung stellt somit einen starken Supportbereich dar. Hier könnte demnach neues Kaufinteresse beim Gold einsetzen. Ein Wochenschluss unter der Supportzone würde dagegen den Abwärtsdruck erhöhen. Dann rücken die runde 1.800er Marke und das 161,8% Extensionslevel bei 1.785 USD in den Fokus.

Hält der Goldpreis die Unterstützung bei 1.839/35 USD, dann könnte es zu einem Rücklauf an die EMA100 bei 1.885 und der Widerstandszone bei 1.887/93 USD kommen. Weitere Anlaufpunkte befinden sich bei 1.909 und 1.919 USD. Um den mittelfristigen Abwärtstrend umzukehren, müsste der Goldpreis jedoch über das letzte lokale Hoch bei 1.919 USD ansteigen.

Richtungsentscheidung beim Goldpreis - Anleiherendite, US-Dollar

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