Gold/Silber

Woche der Zinsentscheidungen Goldpreis: Ein Ausbruch rückt näher – aber in welche Richtung?

Goldpreis: Ein Ausbruch rückt näher - aber in welche Richtung?

Trotz der am vergangenen Donnerstag erfolgten Zinserhöhung der EZB um 25 Basispunkte präsentiert sich der Goldpreis äußerst robust. Nach einem kurzen Dip auf 1.901 US-Dollar im Anschluss an die Zinsentscheidung erholte sich das Edelmetall und notiert aktuell wieder bei 1.925 Dollar. Den Gold-Bullen gelang es dabei zwei wichtige technische Unterstützungen zu verteidigen – sowohl die horizontale Unterstützung bei 1.904 als auch die 200-Tage-Linie bei 1.909 Dollar. Es ist aber weiterhin Vorsicht angebracht. Denn die jüngsten Konjunkturdaten haben gezeigt, dass die Inflation wieder leicht ansteigt. Folglich legten auch die US-Renditen weiter zu. Zudem steht in dieser Woche die Zinsentscheidung der Fed auf der Agenda.

Die Benchmark-Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen notiert am Montagvormittag bei 4,346%, also wieder an dem im August markierten 16-Jahreshoch. Der Dollar-Index, ein Warenkorb der wichtigsten Währungen gegenüber dem Dollar, hält sich ebenfalls auf hohem Niveau. Die Realrenditen und der US-Dollar sind entscheidend und belasten derzeit das zinslose Gold. Zum einen sind die Opportunitätskosten durch den starken Dollar hoch und andererseits bieten die hohen Renditen eine gute Alternative zum gelben Edelmetall.

Gold: Stimmung am Terminmarkt eingetrübt

An den Terminmärkten wich in der vergangenen Woche der jüngst aufgekeimte Optimismus unter den Spekulanten. Der am Freitagabend veröffentlichte Commitments-of-Traders-Report (CoT-Daten) zeigte eine zunehmende Skepsis unter den Großspekulanten. Diese haben ihre Netto-Long-Position um 14.142 Kontrakte abgebaut, was einem Rückgang von 10,3% entspricht. Der Optimismus der Kleinspekulanten stieg dagegen leicht an (+3,7%). Nach dem starken Anstieg der Netto-Long-Position und des Optimismus in der Vorwoche, hat sich das Bild nun wieder etwas gewendet. Dies könnte kurzfristig als Kontraindikator für den Goldpreis interpretiert werden und gegebenenfalls etwas Spielraum auf der Oberseite freisetzen.

Aus charttechnischer Sicht ist es jedoch zu früh, um Entwarnung zu geben. Die vielen Zinsentscheidungen in dieser Woche könnten für Bewegung beim Goldpreis sorgen. Den größten Einfluss dürfte der Fed-Entscheid am Mittwoch haben. Einen Tag später entscheiden zudem die Bank of England sowie die Schweizerische Nationalbank über die Zinsen, gefolgt von der Bank of Japan am Freitag.

Goldpreis: Ausbruch aus einem Dreieck

Der kurzfristige Trend zeigt immer noch nach unten. Allerdings muss man positiv hervorheben, dass der Goldpreis wichtige Unterstützungen gehalten hat und wieder über der 200-Tage-EMA (1.909) notiert. An der Hürde bei 1.930 Dollar kam der jüngste Erholungsversuch aber wieder zum Erliegen. Ein Ausbruch über den Widerstand könnte die Gold-Notierungen bis an die fallende Trendlinie eines Dreiecks bei 1.940 USD führen, beziehungsweise sogar bis an die nächste Hürde bei 1.952 USD. Bei einem nachhaltigen Ausbruch aus dem Dreieck und einem Anstieg über 1.952 wären Kursgewinne bis 1.983 durchaus möglich.

Sollte der Goldpreis hingegen an der oberen Trendlinie des Dreiecks scheitern, dann könnte er wieder in Richtung der EMA200 und der unteren Trendlinie fallen. Bei einem Ausbruch nach unten rückt die die Marken bei 1.888 und 1.872 Dollar in den Fokus.

Gold: Goldpreis in einem Dreieck - Impulse durch Dollar, Renditen und Fed

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2 Kommentare

  1. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Gold gehört in jedes Depot ! „Streben nach dem Mythos Gold “ titelte um die Jahrtausendwende die Telebörse Print, damals stand Gold noch um die 260 US Dollar die Feinunze, das waren zu jener Zeit umgerechnet etwa 300 Euro.

    In dem Artikel kamen sowohl Gold- Skeptiker wie Gold – Anleger zu Wort.

    Die Anleger sollten recht behalten….

    1. Faszinierend, Dr. Schaarschmidt und die Jahrtausendwende. Jede Ausgabe der Telebörse in Erinnerung und jede Konjunkturzahl aus dieser Zeit. Daher die große Börsenerfahrung.

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