Gold/Silber

Goldpreis kurz vor der Fed-Entscheidung – Einschätzung eines Experten

Der Goldpreis schwächelt seit der Inflations-Verkündung in den USA. Heute Abend entscheidet die Fed - hier eine Experteneinschätzung.

Gold mit US-Dollar und Adler

Wegen der höheren US-Inflation und der nun anstehenden Erwartung einer deutlichen Zinsanhebung der Federal Reserve heute Abend hat der Goldpreis seit letztem Freitag etwas geschwächelt. Gold notierte Freitag Mittag – kurz bevor die 8,6 Prozent Inflation in den USA verkündet wurden – bei 1.834 Dollar. Jetzt sind es unterm Strich – nach zwischenzeitlicher kleiner Achterbahnfahrt – geringe Verluste mit einem aktuellen Kurs von 1.825 Dollar. Heute Abend steht nun die wichtige Zinsentscheidung der Fed an. Bis vor Kurzem erwartete der Markt noch 50 Basispunkte Zinsanhebung. Aber dann warf das Wall Street Journal vorgestern 75 Basispunkte als neue Erwartungshaltung in den Ring.

Der aktuelle Goldpreis basiert also vermutlich auf der Annahme, dass die Fed heute Abend 75 Basispunkte erhöht. Und was, wenn sie davon abweicht? Dazu hat der Experte Daniel Briesemann von der Commerzbank sich heute geäußert. Schauen wir also wenige Stunden in die Zukunft, und was dies für die Entwicklung im Goldpreis bedeuten könnte.

Experte über mögliche Entwicklung im Goldpreis nach der Entscheidung der Fed

Daniel Briesemann erwähnt, dass Fed-Chef Jerome Powell nach der letzten Sitzung den Markt eigentlich auf einen Zinsschritt von 50 Basispunkten vorbereitet hatte. Auch wird die neue durch das Wall Street Journal hervorgerufene Erwartung von 75 Basispunkten Zinsanhebung erwähnt. Laut Daniel Briesemann wurden daraufhin die Markterwartungen stark nach oben geschraubt, woraufhin die Anleiherenditen massiv gestiegen sind. Im Markt sei zuletzt sogar über einen Zinsschritt von 100 Basispunkten spekuliert worden, was man bei den Experten der Commerzbank aber für unrealistisch hält.

Sollte die Fed heute die Zinsen „nur“ um 50 Basispunkte erhöhen, könnte dies laut Aussage von Daniel Briesemann als Enttäuschung aufgefasst werden. Dann könnte ein Teil der Bewegungen der letzten Tage zurückgedreht werden. Dies würde fallende Renditen bedeuten, der US-Dollar würde schwächer tendieren und Gold zulegen. Spannend werde sein, wie Jerome Powell die zukünftigen Zinsaussichten einschätzt. Sollte er sich sehr falkenhaft anhören und entgegen früheren Aussagen größere Zinserhöhungen in Aussicht stellen, wären laut Daniel Briesemann potenzielle Gewinne im Goldpreis begrenzt, beziehungsweise der Goldpreis könnte seine Talfahrt fortsetzen. FMW-Anmerkung: Je höher der neu festgelegte und der erwartete Zins, desto unrentabler wäre das zinslose Gold in Relation zu Zinsanlagen.

Kursverlauf im Goldpreis in den letzten zehn Tagen Kursverlauf im Goldpreis in den letzten zehn Tagen.



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1 Kommentar

  1. Sicherlich kann und wird es auch bei Gold einen deutlichen Rutsch nach unten geben.
    Aber mit etwa 14% steuerfreien Kapitalertrag in den letzten 12 Monaten, und etwa 9% seit Jahresanfang, geht es doch erst einmal ganz gut.
    Irgendwann in der nächsten Zeit wird in den früher Morgenstunden der Goldpreis mit dem Verkauf von Papiergold solange runtergeprügelt, bis das die Stops reißen.
    Aber das muss auch wohl sein, denn dann kann die Tagesschau wieder melden, dass Gold schon wieder gefallen ist.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

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