Gold/Silber

Goldpreis schwach – wichtige Faktoren und Achtung heute Nachmittag

Ein Barren Gold

Der Goldpreis zeigt seit Tagen Schwäche, und der US-Dollar zeigt seit Tagen Stärke. Markus Fugmann hat die Lage in seinem Video heute morgen gut beschrieben (hier anschauen). Die Inflationserwartungen in den USA legen zu, die Anleiherenditen steigen. Daher wird Gold unattraktiver. Der Goldpreis fiel von Anfang der Woche über 1.860 Dollar gestern im Tief auf 1.785 Dollar, konnte sich bis jetzt aber wieder leicht erholen auf 1.806 Dollar. Aber wird das auf Sicht der nächsten Monate so bleiben?

Analysten über Entwicklung im Goldpreis

Hier ein kurzfristiger Blick: Ipek Ozkardeskaya von Swissquote sagt akutell, dass der Goldpreis unter die Marke von 1.800 Dollar gefallen sei, da der steile Anstieg der Treasury-Renditen die Opportunitätskosten für das Halten von Gold erhöhte, und das zu einer Zeit, in der die Gold-Bullen bereits damit beschäftigt gewesen seien, die Bären in der Nähe der 1.800-Unterstützung zurückzuschlagen. Denn die Absicherung gegen eine erhebliche Korrektur werde ungerechtfertigt expansiv sein, da jede Nachricht, ob gut oder schlecht, die Risiko-Rallye ankurbelt, so ihre Worte.

Carsten Fritsch von der Commerzbank bespricht ganz aktuell ein ähnliches Szenario wie Markus Fugmann. Die Entwicklung im Goldpreis werfe in dieser Woche Fragen auf. Seit Montag hat Gold bis zu 80 Dollar an Wert verloren. Dies allein mit dem festeren US-Dollar und gestiegenen US-Anleiherenditen erklären zu wollen, würde nach seiner Meinung zu kurz greifen. Denn Gold in Euro erging es mit einem Rutsch unter 1.500 Euro je Feinunze nicht viel besser. Offensichtlich glaube eine größere Anzahl von Marktteilnehmern, dass die Fed deutlich früher als erwartet ihre ultra-lockere Geldpolitik zurückfahren werde.

Selbst zahlreiche Kommentare aus den Reihen der Fed, die genau dem widersprechen, hätten daran nichts ändern können. Auch ein regionaler Fed-Präsident, der mit entsprechenden Kommentaren vor zwei Wochen die Debatte um eine vorzeitige Reduzierung der Anleihekäufe auslöste, äußerte sich laut Carsten Fritsch nun gegenteilig und sehe dafür in diesem Jahr keinen Grund mehr. Warum fällt also der Goldpreis dennoch? Es dürften vor allem technische Gründe gewesen sein, da Gold im Laufe der Woche einige charttechnisch wichtige Marken wie die 200-Tage-Linie, das Tief von Mitte Januar und die psychologisch wichtige Marke von 1.800 Dollar nach unten durchbrochen hat. Bei Preisen unter 1.800 Dollar scheint aber laut Carsten Fritsch wieder Kaufinteresse aufzukommen.

Zu erkennen sei dies unter anderem am gestrigen Zufluss in Gold-ETFs von knapp 3 Tonnen, wovon der Großteil auf den SPDR Gold Trust in den USA entfiel. Auch das Kaufinteresse in Asien dürfte bei den niedrigeren Preisen anziehen. Man erwarte daher zunächst eine Stabilisierung im Goldpreis. Am Bild deutlich höherer Preise im Jahresverlauf hält man bei der Commerzbank fest. Denn die Fed habe mehr als deutlich gemacht, dass sie trotz steigender Inflationsrisiken nicht an eine Abkehr von ihrer ultra-lockeren Geldpolitik denke.

Achtung 14:30 Uhr

Wir möchten noch anmerken: Heute um 14:30 Uhr werden in den USA die Arbeitsmarktdaten für Januar veröffentlicht. Das ist ein sehr wichtiger Termin! Sämtliche Märkte wie Dollar, Gold, Aktien, Anleihen etc können dadurch in Bewegung kommen! Im folgenden Chart sehen wir seit Beginn dieser Woche den fallenden Goldpreis gegen steigende Aktienmärkte (hier der Dax) und einen steigenden US-Dollar. Ganz aktuell scheint diese Entwicklung einen Knacks zu bekommen. Aber eindeutig sieht man die negative Korrelation der letzten Tage.

Grafik zeigt Goldpreis gegen Dax und Dollar



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1 Kommentar

  1. Bei steigenden Zinsen würden auch die herkömmlichen Aktienmärkte unter druck kommen, allerdings korrigieren nur die Edelmetalle, es sieht mir nach reiner Marktmanipulation aus durch die Währungshüter die ihr FIAT Geld system schützen wollen.

    Die physische Nachfrage vor allem nach Gold und Silber ist einfach zu stark.
    Die Währungshüter wollen einen weiteren Ansturm unterbinden.

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