Gold/Silber

Goldpreis zeigt echte Schwäche – „kurzfristig pfui, langfristig hui!“

Mehrere Barren Gold

Der Goldpreis zeigt diese Woche und auch ganz aktuell eine echte Schwäche. Seit Gestern fällt der US-Dollar, und die Aktienmärkte sind schon die ganze Woche eher schwach unterwegs. Beides wäre eigentlich positiv für Gold. Aber der Goldpreis fällt weiter. Dies wird vor allem an der weiter hohen Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen liegen, die aktuell bei 1,30 Prozent notiert.

Goldpreis unter Druck

Eine höhere Rendite für Anleihen macht das zinslose Gold weniger attraktiv, und der Goldpreis fällt. Alleine seit Dienstag geht es runter von 1.825 Dollar auf heute früh 1.760 Dollar im Tief (aktuell 1.774 Dollar). Im Chart sehen wir seit Juni 2020 den Verlauf im S&P 500 in blau gegen den Goldpreis in rot-grün. Gold rutscht ab.

Analystenmeinungen

Hier aktuell interessante Analystenmeinungen zum Thema Gold. Laut Ipek Ozkardeskaya von Swissquote steht das Edelmetall vor seiner schlechtesten Woche seit November – unglücklicherweise für diejenigen, die ihre Risikopositionen mit Gold absichern. Die aufkommenden Inflationssorgen hätten Gold diese Woche nicht gerettet, da die steigenden Anleiherenditen die Oberhand gewannen und den Goldpreis auf den tiefsten Stand seit Juli letzten Jahres drückten. Aber es sollte einige Dip-Käufe in Gold geben, da man sich den überverkauften Marktbedingungen nähere, trotz der steigenden Opportunitätskosten für das Halten des unverzinslichen gelben Metalls, so Ipek Ozkardeskaya.

Eugen Weinberg von der Commerzbank findet aktuell noch andere Gründe für den schwachen Goldpreis. Offensichtlich seien die Anleger desillusioniert und steigen aus, weil sie kurzfristig kein weiteres Potenzial nach oben sehen würden. Deswegen vermelden die Gold-ETFs seiner Meinung nach weiter stetige Mittelabflüsse. Deren Bestände gingen gestern um über zwei Tonnen zurück. Möglicherweise würden aber auch einige Anleger aus Gold in Bitcoin und andere Kryptowährungen umschichten, die zuletzt eine fulminante Rally hingelegt haben. Mit einem Wert von über 50.000 Dollar und einer Marktkapitalisierung von annähernd 1 Billion Dollar ist Bitcoin laut Eugen Weinberg zu einer erst zu nehmenden Anlagealternative geworden, wobei mehr und mehr institutionelle Anleger Geld in Kryptowährungen anlegen würden.

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Das sei angesichts der aktuellen Liquiditätsflut weltweit nicht weiter verwunderlich, und es sei ein Zeichen der massiven Vermögenspreisinflation der letzten Monate. Kurzfristig könne das die spekulative Nachfrage nach Gold belasten. Langfristig jedoch sehe man Gold als wertstabile(re) Anlage, die sich insbesondere in unsicheren, sprich volatilen, Zeiten eigne. Aktuell seien jedoch die Volatilität der Finanzmärkte und die Risikowahrnehmung der Anleger recht gering. Eugen Weinberg verweist auf eine heute veröffentlichte ausführlichere Analyse der Commerzbank über Edelmetalle mit dem Titel „Gold – kurzfristig pfui, langfristig hui“. Man rechne nun mit einer Rückkehr des Goldpreises auf 2.000 Dollar je Feinunze bis zum Jahresende. Bis Ende 2022 dürfte der Goldpreis der Analyse nach angetrieben durch die Anlegernachfrage auf 2.300 Dollar ansteigen.

Chart zeigt Goldpreis-Verlauf gegen Aktien



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