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Hedgefonds-Legende Druckenmiller wettet massiv gegen US-Wirtschaft

Hedgefonds-Legende Druckenmiller wettet massiv gegen US-Wirtschaft
Stan Druckenmiller. Foto: Bloomberg

Hedgefonds-Milliardär Stan Druckenmiller macht sich zunehmend Sorgen um die US-Wirtschaft und hat vor diesem Hintergrund massive Wetten auf Kursanstiege bei zweijährigen US-Treasuries aufgebaut, wie Bloomberg berichtet. Er geht davon aus, dass die Renditen auf 2-jährige US-Anleihen von derzeit 5,06 % auf 3 % fallen werden. Folglich dürfte sich die Zinskurve wieder normalisieren. Im Zuge dessen erwartet er eine harte Landung der US-Wirtschaft.

In den letzten Wochen “begann ich wirklich nervös zu werden”, sagte Druckenmiller, Gründer des Duquesne Family Office, vergangene Woche auf einer Konferenz bei einer Podiumsdiskussion mit seinem Kollegen Paul Tudor Jones. “Also kaufte ich massiv gehebelte Positionen” in Kurzläufern.

Druckenmiller wettet gegen die US-Wirtschaft - Rückgang der Renditen 2-jähriger Anleihen
Renditen 2-jährige US-Staatsanleihen steigen auf über 5 %

Ende des Ausverkaufs von Anleihen?

Besorgt in Hinblick auf die Entwicklung der US-Wirtschaft hatten sich zuletzt bereits Bondveteran Bill Gross und auch Bill Ackman gezeigt. Der Gründer von Pershing Square Capital Management berichtete im Oktober, seine Baisse-Wetten auf 30-jährige US-Staatsanleihen aufgelöst zu haben, da es “zu viel Risiko in der Welt gibt”.

Im Gegensatz zu Ackman sagte Druckenmiller, dass er seine Bären-Wetten auf längerfristige Anleihen beibehält. Grund dafür ist die Sorge über die steigende Staatsverschuldung. Mit seinen Wetten auf zweijährige Anleihen sei er im festverzinslichen Bereich jedoch erstmals seit 2020 per Saldo long.

Druckenmiller: Harte Landung der US-Wirtschaft

Druckenmiller, der mehr als ein Jahrzehnt lang Gelder für George Soros verwaltete, prognostiziert schon seit einiger Zeit eine harte Landung der US-Wirtschaft. Die Unternehmensgewinne könnten nach seiner Ansicht um 20% bis 30% sinken. Im Gewerbeimmobilien-Bereich rechnet er mit einem Einbruch.

Im Gespräch mit Tudor Jones sagte Druckenmiller, er sehe anekdotische Belege, dass “die Dinge am Rande weicher werden”, da die Stimulus-Maßnahmen aus der Pandemie “schnell auslaufen”. In der Vergangenheit habe sich der gleichzeitige Anstieg von Zinsen, Ölpreisen und Dollar negativ auf die Wirtschaft ausgewirkt.

Schwenkt die Fed um?

Mit Blick auf die Fed, die heute über ihren weiteren Zinskurs entscheidet, erklärte Druckenmiller: “Powell redet viel, doch wir werden sehen, was er sagt, wenn die Arbeitslosenquote 4,5% beträgt und weiter steigt”. Im September betrug sie in den USA 3,8%.

Sollte er mit seiner Einschätzung der Wirtschaftslage recht haben, könnte die Rendite zweijähriger US-Anleihen auf 3% fallen, so Druckenmiller. Bei 10- und 30-jährigen Papieren indessen dürfte sie beim derzeitigen Niveau von etwa 5% verharren. “Ich bin zuversichtlich, dass sich die Zinskurve normalisieren wird.”

Bislang habe sich seine Prognose einer Rezession nicht bewahrheitet, weil viele Unternehmen und Haushalte vor höheren Zinsen geschützt sind, da sie Darlehen in den vergangenen Jahren zu niedrigeren Zinsen abgeschlossen hätten. Mit den in den nächsten zwei Jahren anstehenden Refinanzierungen drohten jedoch Verwerfungen.

Laut dem Bloomberg-Milliardärsindex verfügt Druckenmiller über ein Nettovermögen von 9,9 Milliarden Dollar.

FMW/Bloomberg



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