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Helikoptergeld für Japan: Die Stimmen mehren sich, Bernanke in Japan

Freibier für alle - in Japan könnte es bald so weit sein. Die Anzeichen mehren sich, dass es tatsächlich passieren könnte. Wie wir gestern schon berichteten, hat Ministerpräsident Abe seit vorgestern politisch...

FMW-Redaktion

Freibier für alle – in Japan könnte es bald so weit sein. Die Anzeichen mehren sich, dass es tatsächlich passieren könnte. Wie wir gestern schon berichteten, hat Ministerpräsident Abe seit vorgestern politisch eine noch bessere Rückendeckung tun zu können, was er will. Auch die reine Hoffnungslosigkeit dürfte womöglich zu dieser Verzweiflungstat namens Helikoptergeld drängen. Denn die Zinsen hat man schon ins Bodenlose gesenkt, man hat schon Geld gedruckt bis zum Geht nicht mehr, und die Staatsverschuldung über 200% getrieben. Das half alles nichts, die Inflation springt nicht an.

Nun weilt der ehemalige US-Notenbankchef Ben Bernanke seit gestern in Japan. Gestern traf er sich bereits mit Notenbankchef Kuroda – heute folgt dann ein Treffen mit Ministerpräsident Abe. Normalerweise werden Statements veröffentlicht, wenn ausländische Ökonomen und Berater sich mit Offiziellen in Japan treffen, nicht aber in diesem Fall. Wie wir schon mal schrieben: Was will Bernanke Neues erzählen zur Geldpolitik, bzw. was wollen die Japaner schon Neues von ihm erwarten? Neu könnte nur das Thema Helikoptergeld sein, also das direkte Verteilen von Bargeld an die Bevölkerung.

Der Chef-Forexstratege der Saxobank John Hardy sieht auch durch die Anwesenheit von Bernanke die Möglichkeit für Helikoptergeld in Japan als durchaus realistisch an. Michael Every, der Chefanalyst der Rabobank für Asien, sieht die Märkte in Japan in vorauseilender Feierlaune wg. dem anstehendem Heilkoptergeld. Er sagt aktuell die Regierung würde es im Vorhinein noch nicht so nennen. Man stände im Augenblick an der Kurve hin zum Helikoptergeld. Der japanische Staat wolle es wohl derzeit eher als Fiskal-Stimulus im Wert von 98 Milliarden US-Dollar ansehen, zumindest von heutiger Sicht aus gesehen.

Laut Every feiere der Markt jetzt schon einmal, weil Staat und Notenbank in Toyko bisher immer neue Stimulus-Maßnahmen geleugnet hätten, und sie dann doch gekommen seien. Jetzt wo offiziell noch niemand das Wort Helikoptergeld ausspreche, erwarteten viele Beobachter aber genau das. Viele Marktteilnehmer gehen nach unserer Meinung wohl von diesem Schritt aus, weil alles andere bisher überhaupt nicht funktioniert hat. Also:  Kommt es demnächst zu einer weiteren Abwertung des Yen? Aktien weiter rauf?

Natürlich können Kuroda und Abe nun jederzeit solche „Sondermaßnahmen“ verkünden. Aber Stand heute ist der nächste wichtige Termin in Japan das Meeting der Bank of Japan am 29. Juli. Gibt es dann Sensationsmaßnahmen, oder schon vorher?



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2 Kommentare

  1. Hätte da auch noch einen Tipp.
    Bargeld verbieten und alle Guthaben auf der Bank über einem Gegenwert von 1000 Euro mit 10 % Negativzinsen versehen. Gleichzeitig natürlich das ausweichen in andere Währungen ebenfalls verbieten und schon müsste es laufen.

  2. 98 Mrd. geteilt durch 126.215.237 Mio. Japaner, macht 776,45 US-Dollar pro Kopf. Bei den Preisen in Japan machen die genau einen Tag Party, das war es dann mit dem Helikopter. Na dann viel Spaß damit!

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