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Jobs in den USA: Die Dominanz des Dienstleistungssektors

Jobs in den USA - Dienstleistung wächst

Der US-Arbeitsmarkt genießt neben den Inflationsdaten derzeit die größte mediale Aufmerksamkeit – je mehr Jobs, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed ihre Anleihekäufe etwas zurück fährt – Stichwort Tapering. Zugleich fürchten Ökonomen den dauerhaften Anstieg der Inflation, sollte sich die gefürchtete Lohn-Preis-Spirale in Gang setzen. Die USA haben sich zu einer Dienstleistungsgesellschaft entwickelt und im Produktionssektor sind starke Lohnerhöhungen ein zweischneidiges Schwert.

Die langfristige Entwicklung der Jobs in den USA

Jobs in den USA - die Entwicklung

Die USA mit einem riesigen Dienstleistungssektor, konstante Relationen seit einem Jahrzehnt. Betrachtet man sich den letzten Job-Report vom Freitag letzter Woche, so fällt neben der großen Zahl an neu geschaffenen Stellen, 943.000 Arbeitsplätzen auf, dass es dabei einen Zuwachs von 899.000 Jobs im Dienstleistungsbereich und nur einen Anstieg von 44.000 Arbeitsplätzen in Produktionssektor gegeben hat.

Keine Frage, dieses Verhältnis ist langfristig begründet. Lag die Relation  der Jobs Dienstleistung zu Produktion vor dem Krieg noch bei einem Verhältnis 63 zu 37 Prozent oder 1,7 zu eins, so gibt es aktuell für jeden Arbeitsplatz aus dem produzierenden Gewerbe 6,2 im Dienstleistungssektor.

Ursache hierfür natürlich die ständig zunehmende Automatisation sowie die Globalisierung der Warenproduktion.

Die nächste Übersicht von Advisors Perspectives offenbart einen weiteren Zusammenhang: In Rezessionen nimmt die erwerbstätige Bevölkerung im Dienstleistungssektor zu, während Jobs im produzierenden Gewerbe verschwinden – nach einer Rezession verschwindet diese Relation nicht. Ergo: Produktionsjobs wurden „outgesourct“:

Jobs in den USA - die Entwicklung

Grafik: Advisor Perspectives

Der dominante Dienstleistungssektor weist eine starke Korrelation mit dem S&P 500 auf. Der nächste Chart zeigt ein Auf und Ab von Index und Jobs im Dienstleistungssektor in den letzten drei Konjunkturzyklen. Nach Corona hat der Servicesektor sein Hoch noch nicht erreicht. Ist es das, worauf die Federal Reserve ein Auge geworfen hat?

Die Jobs in den USA

Fazit

Die Lage am amerikanischen Arbeitsmarkt ist zweifelsohne angespannt. Über 10 Millionen offene Stelle, mehr als offiziell arbeitslos gemeldete Menschen. Speziell im Dienstleistungssektor. Aber was ist nach dem Auslaufen der opulenten staatlichen Versorgung von Arbeitslosen ab September? Können viele Menschen ohne Rücklagen im Servicesektor überhaupt lange pokern?

Die meisten Jobs sind im Niedriglohnsektor angesiedelt, die bei Rückgängen des Wirtschaftswachstums am ehesten abgebaut werden, für diese waren keine großen Investitionen erforderlich. Kann es im Produktionssektor überhaupt größere Lohnsteigerungen geben? Wo die große Konkurrenz zu Asien besteht und es seit dem Jahresende 2020 das asiatische Freihandelsabkommen RCEP gibt – „Regional Comprehensive Economic Partnership“. Wo sich neben China und den zehn Asean-Staaten Vietnam, Singapur, Indonesien, Malaysia, Thailand, Philippinen, Myanmar, Brunei, Laos und Kambodscha auch Japan, Australien, Südkorea und Neuseeland beteiligen. Eine Region mit 2,2 Milliarden Menschen und vielen Produktionsstätten, für viele Güter, die sich in einem ständigen Wettbewerb mit den Produzenten in den USA befinden. Und das ohne Indien, mit seinen bald 1,4 Milliarden Bürgern..



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