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Marktgeflüster (Video): Täuschungsmanöver

Ist die Rally der großen US-Tech-Werte vielleicht doch nur ein Täuschungsmanöver? Die starken nachbörslichen Gewinne von Intel wieder völlig aufgezehrt, auch Amazon gibt nach Erreichen eines neuen Allzeithochs einen Teil der Gewinne wieder ab (es droht ein Fehlausbruch), Facebook hat punktgenau die untere Gap-Kante erreicht seit dem Abverkauf : es stellt sich also schlicht die Frage ist doch, was jetzt an Positivem noch kommen kann, mithin ob das schon der Hochpunkt war (peak earnings)..

Von Markus Fugmann

Ist die Rally der großen US-Tech-Werte vielleicht doch nur ein Täuschungsmanöver? Die starken nachbörslichen Gewinne von Intel wieder völlig aufgezehrt, auch Amazon gibt nach Erreichen eines neuen Allzeithochs einen Teil der Gewinne wieder ab (es droht ein Fehlausbruch), Facebook hat punktgenau die untere Gap-Kante erreicht seit dem Abverkauf aufgrund des Cambridge Analytica-Skandals: es stellt sich also schlicht die Frage ist doch, was jetzt an Positivem noch kommen kann, mithin ob das schon der Hochpunkt war (peak earnings). Die Antwort auf diese Frage dürfte in der nächsten Woche erfolgen – der Dax jedenfalls hat es heute erneut nicht geschafft, die neuralgische 12650er-Marke zu überwinden..



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8 Kommentare

  1. Nächste Woche sollte doch eigentlich gelten : Sell in May and go away ?

    Ist schon toll, die „Miss Börse“…

    Die Asiaten sind ziemlich stark, USD/YEN bei 119, und der Markt lässt wohl den EUR noch a bisserl fallen, schönes Wochenende …

  2. Die Reaktion der US-Investoren in der laufenden Berichtssaison ist gar nicht so seltsam, wie mancher glauben könnte. Nach 23%-iger Gewinnsteigerung im S&P 500 preisen die Anleger die „Windfall Profits“ der Steuerreform nach der Unternehmensmeldung aus und achten mehr auf die langfristigen Aussichten. Diese verkomplizieren sich. Da komme ich wieder zu meinem Hauptthema derzeit mit der Frage “ wann startet die Rezession im Jahr 10 des Zykus“? Wenn man die Aussagen der Analysten in den letzten Wochen summiert (Bullenmärkte sterben nicht an Altersschwäche!?), könnte man zur Ansicht gelangen, die schreiben voneinander ab. Klar, dieser hat das ewige Leben, weil die Anleger aus dem letzten Zyklus gelernt haben und umsichtig investiert sind (it’s sarcasm!). Fehlallokationen führen nach einer gewissen Zeit zu einer Bereinigung – allein schon wegen der internationalen Vernetzung. Sicher spielen monetäre Faktoren (Zinsen) eine Hauptrolle. Deshalb ist der Spruch „die Flut hebt alle Boote“ so richtig. Aber fast ebenso wichtig sind die Gewinne der Unternehmen, in der Summe. Ausreißer gibt es immer (z.B. Tesla). War es nicht 2015/16 so, dass der Dax von 12390 auf 8699 eingebrochen war, weil man befürchtete, das chinesische Wachstum würde sich massiv abschwächen, mit entsprechendem Einfluss auf den exportlastigen Dax. Die Zinssituation hatte sich damals nicht dramatisch verändert. Bei einer Rezession fallen die Indizes zumeist über 50% (2000: von 8000 auf 2200, 2007: von 8152 auf unter 4000). Deshalb wird es vielen Langfristinvestoren darum gehen, die Rezession zu erkennen, um zumindest einen „Teil der Verluste“ nicht mitzumachen. Viele Depots, die den Dax in seiner Performance geschlagen haben, realisierten das, nicht weil sie in der Hausse so gut waren, sondern weil sie in der Baisse nicht gänzlich dabei waren. Unser Gehirn, speziell das limbische System, ist nicht für die Börse strukturiert (Angst und Gier – auch von PK schon erwähnt). Viele Anleger steigen in der Hausse spät ein und verkaufen dann in Panik, in der Nähe der Tiefs. Deshalb in D auch die weit verbreitete Ansicht „Aktienhandel ist Zocken“. In den letzten Jahrzehnten hätte ein Aussitzen auch zum Ziel geführt. Wie erwähnt, das punktgenaue, rechtzeitige Aussteigen ist fast unmöglich – viele Verluste werden aber erst generiert, indem man mit Hebelprodukten auf den Abschwung setzt, der oft erst verzögert kommt. Aber zumindest einen Großteil der Baisse nicht mitzumachen, wäre doch ein Ziel. Das werden die Langfrist-Investoren, hier in diesem Forum, auch so sehen. Deshalb spielen die Frühindikatoren in ihrer großen, fast unübersichtlichen Form, im jetzigen Stadium eine große Rolle. Markus Fugmann beliefert uns in seiner Finanzmarktwelt auch mit vielen dieser Indikatoren (Einkaufsmanagerindizes, Durable Good Orders, Ifo-Index, Baltic Dry Index u.v.m). Übrigens werden, so sagt es die Statistik, die großen Verluste bei einer Baisse schon in den ersten 60 Börsentagen eingefahren, auch wenn diese 1 oder 2 Jahre dauert. Auch aus diesem Grund ist ein Timing auch so schwer.
    Derzeit glaube ich „noch nicht“ an den Bärenmarkt – in den USA könnten Aktienrückkäufe eine Zeit noch stützend wirken, in Deutschland hilft der Auftragsbestand, der mit 5,6 Monaten auf das höchste Niveau der letzten Jahre erst kürzlich geklettert war. Gefährlich hingegen ist der Protektionismus und da haben wir einen schwer berechenbaren Hauptakteur.
    Schönes Wochenende

    1. Fast so gut wie Herr Fugmann, oder Marc Faber. Bzw. anders gut. Vielen Dank für Ihre Einschätzung auf langfristiger Sicht. Vieles weiß man schon, aber sie stellen es schön sauber da. Einiges noch von mir.
      a) Die Deutschen haben auch deswegen keine Lust auf Aktien, weil man lieber täglich arbeiten geht und so sein Vermögen vermehrt, als mit Tricks bzw. mit Einschätzungen von Psychologien und Studieren der Herdenbewegungen. Diese Urteile können auch durch irgendeinen Zufall nach hinten losgehen. Da verdient man lieber täglich seine Brötchen, wo so ein Zufall nix zerstören kann. Nummer sicher.
      b) Das hat den Nachteil, daß man vor lauter Arbeit den Sinn derselben verliert, bzw. auch die Rentabilität. Wie oft kauft sich jemand in meiner Umgebung einen Neuwagen, wo doch schon wirklich überall bekannt ist, das nach der Unterschrift des Kaufvertrags das Auto gerade 15-20% an Wert verloren hat!
      c) Nebenbei konstruiert der Deutsche gern. In Zentralafrika haben sie über die Deutschen gesagt, schick einen Deutschen mit Dosen in den Urwald, und er kommt mit einem Zug herausgefahren. Dieses angeborene Ingenieurwesen hat uns kleines Land nach WK2 auch so schnell wieder zum Exportweltmeister werden lassen. „Made in Germany“ war ja von der Besatzung eigentlich als negativ gemeint, war aber in kurzer Zeit ein extrem gutes und beliebtes Qualtitässiegel.
      Die Schweizer sind ähnlich.
      https://www.blick.ch/news/wirtschaft/provokateur-und-finanzexperte-marc-faber-im-talk-the-studio-id8104047.html

  3. Layout: Note 1
    Informationsgehalt: immer noch Note 1
    Markus Fugmanns Glatze: Ebenfalls immer noch Note 1!!!

    Die neue Webseite sieht fantastisch aus! Weiter so!
    Viele neue Leser sind garantiert.

    Schönes Wochenende!

  4. @Wolfgang M., wieder einmal auf den Punkt gebracht.Waren doch in den letzten 9 Jahren alles Super– Finanzanleger wenn sie denn nur Aktien gekauft haben, aus welchem Grund auch immer.Ich habe soeben einen Artikel von Mitte Dezember hervorgeholt der damals das Ende der Börsenhausse ankündigte.Ein Argument war, dass Aktien auf Kredit mit 560 Mia $ das Doppelte von 2008 beträgt !!!!!
    Ein anderes Anzeichen sei, dass dieBörsen vor einem Einbruch 6 Monate vorher 16 % zugelegt haben.
    In nächster Zeit wird es die Kunst sein,das Vermögen zu erhalten oder in der Baisse möglichst wenig zu verlieren, wie es Wolfgang erwähnt hat.Mit gehebelten Anlagen kommt man in die Zwickmühle, entweder man verkauft viel u.vetstärkt die Baisse oder man verliert viel

  5. herzlichen glückwunsch, die neue gestaltung der fmw ist supergut gelungen – professionell

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