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Ölpreise auf Mehrwochenhochs – nächster Preisanstieg?

Ölpreise auf Mehrwochenhochs - nächster Preisanstieg?

Die Ölpreise sind wieder im Aufwind. Sowohl die Öl-Sorte Brent als auch das amerikanische WTI kletterten auf den höchsten Stand seit Ende März. Der Brentölpreis notierte gestern erstmals seit sieben Wochen wieder über 115 USD je Barrel. Für Auftrieb sorgt am Ölmarkt vor allem die Aussicht auf eine Lockerung der harten Corona-Maßnahmen in China. Nach wochenlangem Lockdowns in der wirtschaftlich so wichtigen Metropole Shanghai gab es zuletzt vier Tage in Folge keinen neuen Corona-Fall zu verzeichnen. Dies schürt die Hoffnung auf mehr Lockerungen und folglich einer Erholung der Ölnachfrage. Die Null-Covid-Politik Chinas hat zuletzt die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt schwer belastet, was sich in schwachen Konjunkturdaten und einer Reduzierung des Wirtschaftswachstums widergespiegelt hat.

Preisauftrieb kam zudem von den am Vorabend veröffentlichten API Lagerbeständen aus den USA. Die Daten wiesen dabei einen deutlichen Rückgang um fünf Mio. Barrel der landesweiten Lagerbestände aus. Am Nachmittag um 16:30 Uhr stehen dann noch die von der Regierung veröffentlichten Rohöllagerbestände auf der Agenda. Die Bestandszahlen dürften laut Experten auch einen drastischen Abfall anzeigen und könnten somit für neue Impulse bei den Öl-Sorten Brent und WTI sorgen. Ein technischer Ausbruch aus einer Seitwärtsrange würde indessen den Ölpreisen weiteren Auftrieb verleihen. Ein anhaltender Anstieg der Ölpreise könnte zudem die Inflationssorgen anheizen.

Ölpreise im Aufwind

Es gibt derzeit aber auch zwei Faktoren, die gegen einen weiteren Anstieg der Ölpreise sprechen. Zum einen könnten die Hoffnung auf mehr Lockerungen in China platzen. Bisher macht die chinesische Regierung nämlich keine Anstalten, von ihrem harten Kurs abzuweichen. Zum anderen zieht sich die Entscheidung über ein Öl-Embargo gegen Russland in die Länge. Nach dem jüngsten Treffen der EU-Außenminister blockiert Ungarn weiterhin das geplante Embargo gegen russisches Öl. Der EU blieb nichts anderes übrig als die Entscheidung über ein Embargo zu vertagen. Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben. Kurzfristig belasten die Faktoren den Ölpreis, kommt es jedoch zum Embargo, dann ist mit einem erneuten Anstieg der Ölpreise zu rechnen.

Brent: Seitwärtsrange und Ausbruchschance

Die Öl-Sorten Brent und WTI befinden sich weiterhin in einer Seitwärtsrange. Bei der Sorte Brent spielt die Marke von 115,00 USD eine entscheidende Rolle. Hier scheiterte der Ölpreis gleich mehrfach. In der gestrigen Sitzung gab es einen erneuten Versuch, die Marke zu überwinden, dieser stellte sich jedoch als Fehlausbruch heraus. Nach einer starken Rally tendiert der Ölpreis für die Sorte Brent aktuell seitwärts um die Marke von 113,00 USD. Nach wie vor ist der Aufwärtstrend intakt. Bei einem Ausbruch über 115,00 USD rücken die Marken bei 120,90 und 123,50 USD in den Fokus.

Mögliche Rücksetzer bei Brent und WTI könnten daher eine willkommene Einstiegschance darstellen. Interessante Rücklaufmarken für die Öl-Sorte Brent liegen bei 110,20, 108,50 und 106,80 USD. Kritisch wird es erst, wenn der Ölpreis unter die Zone zwischen 101,30 und 97,60 USD fällt. Oberhalb der Unterstützungszone befindet sich der Preis für Brent in einer Seitwärtsrange.

Öl-Sorte Brent / WTI in der Range - Ausbruch über 115 USD?

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1 Kommentar

  1. Kanada beabsichtigt,Erdöl in die USA zu exportieren. Die Auswirkungen auf den Ölpreis hierbei bleiben wohl abzuwarten.

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