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Aktienmärkte wetten wieder gegen die Fed Powell in Jackson Hole – und Parallelen zum Crash 2008! Videoausblick

Im Vorfeld der heutigen Rede von Jerome Powell in Jackson Hole fallen die fast parallelen Kursverläufe auf zwischen dem aktuellen Jahr 2022 und dem Crash-Jahr 2008! Muß es diesmal ähnlich kommen wie im Jahr 2008? Natürlich nicht. Aber solche Muster sind interessant – und vielleicht hängt es an der heutigen Jackson Hole-Rede von Powell (16Uhr deutscher Zeit; wir berichten mit einem Live-Feed auf finanzmarktwelt.de), ob die Analogie zum Crash des Jahres 2008 schon zeitnah ad acta gelegt werden kann. Der Fed-Chef ist in einer schwierigen Lage: er muß die Glaubwürdigkeit der US-Notenbank wiederherstellen bei der Bekämpfung der Inflation – während die Aktienmärkte wetten, dass die Fed in Sachen Zinsen bald wieder umkippt..

Hinweise aus Video:

1. Jackson Hole: Fed-Chef Jerome Powell in „Mission Impossible“

2. Konsumklima mit Rekordtief – Sparen für die Energienachzahlung



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7 Kommentare

  1. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Einen sehr, sehr wichtigen Unterschied gibt es zu dem Sommer 2008: Im langfristigen, historischen Kontext, waren damals die Kurse sehr günstig.

    Dazu müssen sie sich nur die damaligen Kurse, mit denen von heute vergleichen.

    Einen weiteren Unterschied gibt es auch noch: Damals waren die Zinsen oben und die Kurse relativ günstig.
    Die Inflation war auch noch nicht außer Rand und Band, es gab noch keinen Krieg mit Russland oder bevorstehenden mit China, die Staatsverschuldung war noch relativ gering,..im Grunde war damals alles besser…

    Wer zum Beispiel damals in der Krise zukaufte, konnte sich sicher sein, bald seinen Einstand zu verdoppeln,
    Hier einige Tiefpunkte der Finanzkrise: DAX 3588,Dow 6575,Nasdaq 100 1075 Punkte und so weiter…
    Und last but not least, die Bilanzsummen der weltweit führenden Notenbanken waren damals noch längst nicht so aufgebläht wie heute!

    1. Es gibt noch weitere entscheidende Unterschiede:

      – Damals war die Stimmung euphorisch, nun ist sie bearish

      – heute haben wir eine Cashquote auf ATH und die Shortpositionierung ist ebenso auf Rekordhoch

      – 2008 kam der Crash, übrigens genau so wie in 2000, nachdem die FED begonnen hat die Zinsen zu senken. Aktuell ist die FED noch dabei die Geldpolitik zu straffen und die Saat für den Crash zu legen. Die Zinssenkung wird dann in 2023 kommen, wenn die FED merkt welches Desaster sie angerichtet hat und die Wirtschaft deutlich in der Rezession ist. Erst dann gilt es sich anzuschnallen.
      Zuvor wird der Markt die baldige Zinswende einpreisen und sich später in eine Euphorie hineinsteigern. Dazu reicht es aus eine Zinspause anzukündigen. Die Kapitalmarktzinsen werden dazu den Weg ebnen, denn mit weiter schwachen Wirtschaftsdaten werden die Zinsen sinken und die FED später folgen. So wie es in der Geschichte immer war.
      Hier mal ein Schaubild dazu:

      https://twitter.com/JeffWeniger/status/1559259199447654401/photo/1

      – Und was die Inflation betrifft: Sie wird kollabieren, zumindest in den USA.
      Die Inflation ist nicht nur aufgrund steigender Rohstoffpreise gestiegen, sondern auch aufgrund geringer Lagerbestände und Lieferengpässen. Die lagen Ende 2021 auf Rekordtiefen.
      Nun sind jedoch die Rohstoffpreise (außer Gas) in den letzten Wochen/Monaten deutlich gesunken um 30% – 50%. Öl, Kupfer, Bauholz, Weizen etc. Die Produzentenpreise in China sind schon förmlich kollabiert. Und die haben großen Einfluss auf den US-CPI.
      Dazu sind die Lagerbestände der Einzelhändler seit dem Rekordtief vor 9 Monaten mittlerweile steil auf ein 16-Jahreshoch gestiegen. Das wird bald Discounts im Handel auslösen und auch deutlich geringerer Auftragseingänge im produzierenden Gewerbe. Das zeigen die letzten Daten schon deutlich.
      Daher ist bei einem Crash eher mit einem deflatorischen Szenario zu rechnen.
      Auch hierzu zwei Schaubilder:

      https://twitter.com/JeffWeniger/status/1562520437871222787/photo/1

      https://twitter.com/JeffWeniger/status/1559242217159540737/photo/1

      – Und last but not least gibt es einen großen Unterschied in der charttechnischen Struktur des Anstiegs seit dem Jahrestief. In 2008 war er klar korrektiv mit vielen Wellenüberschneidungen, jetzt ist er impulsiv mit immer wieder „gesunden“ Konsolidierungen dazwischen. Das lässt vermuten, dass es ein letztes Aufwärtsbein wird um einen 40-jährigen Bullenmarkt zu beenden.

      Die Saat für den Crash ist gelegt und wie tief die kommende Rezession ausfällt entscheidet die FED. Je länger sie an der aktuellen Politik festhält, desto schlimmer wird es hinterher.
      Irgendwann wird sie es merken und umkehren und damit einen enormen Boom vor dem Bust auslösen.
      Das antizipiert der Markt und läuft vor.

      Die Hausse stirbt in der Euphorie!

      Viel Erfolg & Enjoy Life!

      1. Dr. Sebastian Schaarschmidt

        Nein das stimmt so nicht. Im Sommer 2008 war die Stimmung an der Börse schon sehr stark angeschlagen.
        Die Finanzkrise, die im Mai 07,unterschwellig begann, nahm immer mehr Fahrt auf.

        Von Euphorie keine Spur. Im Sommer 07 brach zum ersten Male der Interbankenmarkt zusammen. Die Sachsen LB und IKB mussten gerettet werden, ebenso wie die Northern Rock in GB.
        Im Januar 08 gab’s den Skandal um Kerviel bei der Soc Gen, und erste massive Abschreibungen bei der HRE, der Commerzbank, der Deutschen Bank usw, im Sommer 08 musste Bear Stearns gerettet werden, keine 4 Wochen später war’s auch mit Lehman vorbei, allerdings dort ohne Rettung,Folgen sind bekannt.
        Auf Wallstreet Online können Sie die damaligen Kurse nachlesen, dann werden Sie sehen, das die Börse im Sommer 08 schon ziemlich unter Druck war.

        Sie verwechseln den Sommer 08 mit dem März 00.Das eine war die Dot Com Blase, das andere die Immobilienblase.
        Im langfristigen historischen Kontext waren das damals trotzdem günstigere Kurse als heute, denn die Preise waren noch nicht so stark gestiegen.

  2. Objektiv sind aktuell gegenüber 2008 die Rahmendaten deutlich schlechter.
    Hauptsache der Aktienmarkt schert sich überhaupt nicht darum! Die
    Anleger meinen, dass bei einem Umschwenken der FED in Sachen Zinsen
    alles gleich wieder besser wird. Darauf wird spekuliert. Ich meine dies
    ist ein Trugschluss. Nach der Zinswende gibt es keine entscheidend
    zielführenden Aktionsparameter mehr. Dann wird es sich zeigen.

    1. Dr. Sebastian Schaarschmidt

      Im langfristigen, historischen Kontext stimmt das. Auch das Verhältnis Marktkapitalisierung zum Bruttoinlandsprodukt lag damals, da die Kurse schon korrigiert hatten, bei 08,heute über 2.
      Selbst in den Hochzeiten der Dot Com Blase lag das Verhältnis mit 1,35 deutlich tiefer als heute.
      Und last but not least die Notenbanken hatten die Märkte noch nicht so stark manipuliert, die Bilanzsummen der weltweit führenden Notenbanken lag damals um 90 Prozent tiefer als heute.
      Heute haben wir in den USA und überhaupt überall negative Realzinsen von vielen minus Prozentpunkten.

      1. Dr. Sebastian Schaarschmidt
        Genau die Manipulation erreicht alsbald ihre Grenzen. Die Phase immer nur Zeit zu gewinnen geht
        so langsam zu Ende. Deshalb werden wir demnächst gewaltige Einschnitte erleben. Die Täuschung
        der breiten Massen wird nicht mehr so einfach gelingen. Auch Notenbankpolitik hat eine
        Halbwertzeit.

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