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Risiko eines starken Ausverkaufs verringert S&P 500: Citi-Stratege sieht Voraussetzungen für weitere Gewinne

An der Wall Street kam es in der vergangenen Woche zu einer überfälligen Korrektur, nachdem eine impulsive Rally den S&P 500 von einem Jahreshoch zum nächsten gebracht hatte. An vier von fünf Handelstagen büßte der marktbreite S&P 500 Kursverluste ein, sodass auf Wochensicht ein Minus von knapp 2,5 % zu Buche stand, der größte Wochenverlust seit März. Ein Citi-Stratege bleibt dennoch optimistisch.

Die Meldung, dass die Ratingagentur Fitch die Bonität der USA herabstufte, erhöhte schließlich den Druck auf die US-Indizes und trieb die Kapitaltmarkt-Zinsen an. Zudem sorgten die gemischten Arbeitsmarktdaten am Freitag dafür, dass die Zinssorgen wieder zunehmen. Die gestiegenen US-Renditen sind derzeit ein großer Belastungsfaktor für die US-Aktienmärkte.

Die Zins-Benchmark, die 10-jährige US-Anleiherendite, kletterte über die viel beachtete 4-Prozent-Marke bis auf knapp 4,2 %. Hohe Renditen bieten den Anleger demnach eine gute Alternative zu den risikoreichen Aktien. Aktuell scheint sich die Lage am Anleihemarkt jedoch zu entspannen, was den Aktien im S&P 500 Auftrieb geben könnte. Geht es nach den Strategen der Citigroup könnten die Käufer schon wieder parat stehen, da das Positionsrisiko sinkt.

S&P 500: Stratege wird optimistischer

Der Stratege von Citi, Chris Montagu, wird nach der jüngten Korrektur wieder optimistischer für den S&P 500, berichtet Bloomberg. Der „geordnete“ Rückzug der US-Aktien in der vergangenen Woche hat das Risiko eines starken Ausverkaufs verringert und die Voraussetzungen für weitere Gewinne im S&P 500 geschaffen, so die Strategen der Citigroup.

Bullische Positionen in S&P 500-Futures fielen von 77 Milliarden US-Dollar in der letzten Woche auf 70 Mrd. USD, während Short-Positionen mit 2,5 Mrd. USD weitgehend unverändert blieben, heißt es in einer Notiz der Bank vom 7. August.

„Dieser geordnete Positionsabbau auf der Long-Seite hat einen Teil des kurzfristigen Positionierungsrisikos reduziert, das die Anleger in den letzten Wochen beunruhigt hat“, sagte Stratege Chris Montagu. Zuletzt stiegen die Wetten auf steigende Kurse deutlich an – alle saßen in einem Boot. „Der jüngste Abbau der Long-Positionen versetzt die Märkte in eine gute Ausgangsposition, um in den kommenden Wochen neue Gewinne zu erzielen oder negative Nachrichten/Schocks zu überstehen.

Korrektur schon beendet? – Warten auf die Inflationsdaten

Die US-Aktien im S&P 500 verzeichneten letzte Woche den stärksten Rückgang seit März, da die Anleiherenditen nach einer Herabstufung der US-Bonität durch Fitch Ratings stiegen. Am Montag erholten sie sich leicht, obwohl die Anleger vor den am Donnerstag anstehenden wichtigen Inflationsdaten, die Aufschluss über die politischen Aussichten der Federal Reserve geben dürften, weiterhin vorsichtig sind.

S&P 500-Korrektur: US-Aktien verbuchen größten Wochenrückgang seit März
S&P 500: US-Aktien verbuchen größten Wochenrückgang seit März

Einige der pessimistischsten Stimmen an der Wall Street – wie Marko Kolanovic von JPMorgan Chase und Michael Wilson von Morgan Stanley – haben weiterhin davor gewarnt, dass die Aktien durch eine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums unter Druck geraten könnten, auch wenn die Wirtschaftswissenschaftler ihre Prognosen für eine Rezession in den USA weitgehend zurückgenommen haben.

In Europa haben die Anleger nicht ins Negative gedreht, aber sie scheinen trotz einer „soliden“ Berichtssaison der Unternehmen nur ein begrenztes kurzfristiges Aufwärtspotenzial zu sehen, so Montagu.

FMW/Bloomberg

S&P 500: Laut Citi-Stratege können die US-Börsen weiter steigen
A monitor displays S&P 500 at the New York Stock Exchange. Photographer: Michael Nagle/Bloomberg


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