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Kursparty nach Inflationsdaten S&P 500: Zinseuphorie löst Monster-Rallye an den US-Börsen aus

S&P 500: Zinseuphorie sorgt für Monster-Rallye an den US-Börsen
S&P 500-Rallye - Foto: BillionPhotos - Freepik.com

Die Wall Street hat am Dienstag einen großen Satz nach oben gemacht. Eine neu entfachte Zinseuphorie nach den niedriger ausgefallenen US-Verbraucherpreisen (VPI) sorgte für eine kräftige Rallye. Die Anleger preisen jetzt eine frühere Senkung der Zinsen durch die Fed ein. Der Dow Jones stieg gestern um 1,43% auf 34.827 Punkte und erreichte damit den höchsten Stand seit zwei Monaten. Bei den technologielastigen US-Indizes fiel das Kursplus noch deutlicher aus. Der breit gefasste S&P 500 legte um 1,91% auf 4.495 Punkte zu, während der Nasdaq 100 2,13% auf 15.812 Zähler dazu gewann.

Vom Oktober-Tief ist der S&P 500 nun rund 10 % angestiegen. Bis zu seinem Jahreshoch bei 4.606 Punkten fehlen ihm somit nur noch 2,5%. Der deutliche Rückgang der Inflation hat dazu geführt, dass die Zinssorgen erst einmal passé sind. Der Markt wettet massiv auf ein Ende des Zinsanhebungszyklus der Fed. Während die Renditen fallen, legen Aktien und Anleihen deutlich zu.

Der Preisauftrieb hatte sich im Oktober merklich abgekühlt. Die Verbraucherpreise steigen zum Vorjahresmonat nur noch um 3,2% gegenüber 3,7% im September. Auch die Kerninflation ging leicht von 4,1% auf 4,0% zurück. Anstatt sich weiterhin vor steigenden Zinsen Sorgen zu machen, wetten die Märkte nun auf frühere Zinssenkungen. Laut den Fed Fund Futures soll die erste Senkung der Zinsen im Mai 2024 erfolgen.

Der Markt preist Senkung der Zinsen ein

Bis Mitte des Jahres sollen die Zinsen dann schon 0,5 Prozentpunkte tiefer notieren. Tech-Aktien, die meist überdurchschnittlich von Zinssenkungen profitieren, legten seit der letzten Fed-Sitzung am stärksten zu. Nach den Aussagen von Fed-Chef Powell startete die erste Hoffnungs-Rallye, die zweite folgte dann gestern nach den Verbraucherpreisen.

Sowohl der S&P 500 als auch der Nasdaq haben zuletzt wichtige technische Hürden überwunden, was auf eine Fortsetzung des Anstiegs hindeutet. Allerdings ist die laufende Rally schon stark überspannt. Eine Konsolidierung der jüngsten Aufwärtsbewegung ist daher überfällig und wäre darüber hinaus gesund.

S&P 500 überwindet Abwärtstrendlinie

Die Rallye hat nach den Verbraucherpreisen wieder Fahrt aufgenommen. Nachdem der S&P 500 Futures zuvor über den markanten Widerstand bei 4.430 Punkten ausgebrochen war, hat er nun auch die Abwärtstrendlinie bei 4.483 Punkten durchbrochen. Damit nähert er sich langsam dem Verlaufshoch von Mitte September bei 4.565 Zählern. Um das nächste Etappenziel auf dem Weg zum Jahreshoch zu erreichen, muss er nur noch die letzte Hürde bei 4.535 überwinden.

Da der RSI-Indikator auf Tagesbasis bereits bei 70 und im H4-Chart sogar über 81 notiert – Werte über 70 gelten als überkauft – ist eine baldige Konsolidierung nicht auszuschließen. Ein mögliches Szenario wäre ein Rücklauf an die 4.500-er Marke sowie ein Backtest der fallenden Trendlinie (aktuell 4.481).

S&P 500: Rallye nach Verbraucherpreisen - Wetten auf sinkende Fed-Zinsen
S&P 500 durbricht die Abwärtstrendlinie

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2 Kommentare

  1. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Der Markt preist nun die ersten Zinssenkungen für den Januar 2024 ein. Dabei orientiert er sich am Jahr 2000 ,indem im Januar 01 die ersten von vielen Zinssenkungen erfolgten.

    Der Leitzins, der im Juli 2000 noch bei stolzen 6,5 Prozent lag, wurde anschließend bis auf ein mageres Prozentpünktchen herunter geprügelt.

    Das alles ging sehr schnell. Noch schneller ging es in der Finanzkrise. Im Sommer 07 noch bei unglaublichen 5,25 Prozent gelegen, fand er sich keine 15 Monate später bei der Null- Prozentmarke wieder.
    Und damit das noch nicht reicht, startete die FED im Spätherbst 08 ,das erste von insgesamt 5 QE Programmen.
    Die Bilanzsumme im Sommer 07 noch bei um die 850 Milliarden US-DOLLAR gelegen, fand sich plötzlich beim Faktor 10 wieder!
    Die Märkte können nur das einpreisen, was sie aus der Vergangenheit kennen und das ist eine dovishe FED.
    Die Realverzinsung ist der größte Treiber für die Märkte. Diese Realverzinsung war für einen kurzen Moment wieder in den positiven Bereich gedreht.
    Aber durch die dovishe FED Rede von Powell und den jüngsten Entwicklungen an den Märkten ist es damit vorbei.
    Es wäre also nicht verwunderlich, wenn zumindest der Nasdaq 100 sein bisheriges Jahreshoch bei knapp 16 000 Punkten bald wiedersieht und anschließend mit hohen Umsätzen überwiegend.
    Es wäre typisch für den Bullenmarkt,der seit dem März des Jahres 2009 läuft.

  2. @Sebastian. „Der Markt preist nun die ersten Zinssenkungen für den Januar 2024 ein. Dabei orientiert er sich am Jahr 2000, in dem im Januar 01 die ersten von vielen Zinssenkungen erfolgten.“
    Als ob sich der Markt an dieser Situation um die Jahrtausendwende orientieren würde, bei einer ganz anderen Ausgangslage und einer zu erwartenden Rezession. (Und einem Angriff auf die USA – 9/11). Während man heute, wie von Goldman Sachs prognostiziert, nur eine geringe Wahrscheinlichkeit dafür sieht. Wie bereits erwähnt, du Ex-Bär des Jahres 2023. Nur weil du es x-fach wiederholst, wird es nicht wahrer.

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