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Weltgrößter Hedgefonds: Die Ära des billigen Geldes endet!

Ray Dalio, der Chef des weltgrößten Hedgefonds Bridgewater, knüpft aktuell einen seinen Kommentar aus Mai an, wo er vor eindringlichen Problemen warnte. Er sagte, dass erst einmal für die nächsten...

FMW-Redaktion

Ray Dalio, der Chef des weltgrößten Hedgefonds Bridgewater, knüpft aktuell einen seinen Kommentar aus Mai an, wo er vor eindringlichen Problemen warnte. Er sagte, dass erst einmal für die nächsten 1-2 Jahre aus ökonomischer Sicht noch alles gut sei. Danach aber könne es beängstigend werden. Und nun aktuell schreibt Dalio, dass die Signale der Notenbanker zur Änderung ihrer lockeren Geldpolitik (Zinsen und Anleihekäufe) das Ende der aktuellen Ära einläuten.

Neun Jahre lang hätten Notenbanken nun Zinsen auf Null gesenkt und Geld ins System gepumpt. Das habe die Preise für verschiedene Anlageklassen gepusht, reale Zinssätze ins Negative gedrückt und reale Anleiherenditen runter nahe Null. Das habe zu wunderbarem Schuldenabbau geführt, so seine Worte. Dieses Szenario habe dazu geführt, dass das Wachstum von Vermögen und Wirtschaft in relativ guter Balance zum Schuldenwachstum gestanden habe.

Die Notenbanker hätten der Öffentlichkeit aber nun klar mitgeteilt, dass sich die Politik nun ändern werde. Das führe laut Dalio einerseits dazu, dass nun die liquiditätsgetriebenen Bewegungen in Volkswirtschaften und Märkten ende. Andererseits beginne nun die letzte Phase dieses Zyklus, wo Notenbanker derzeit noch versuchen die Geldpolitik so im Griff zu behalten, dass das Wirtschaftswachstum erhalten bleibt, und das auch gleichzeitig die Inflation nicht zu heiß läuft, aber auch nicht zu sehr abkühlt – bis es irgendwann passiere, dass die Notenbanker diese Balance nicht mehr hinbekommen – dann erlebe der Markt seinen nächsten Einbruch.

Wenn man dies berücksichtige, habe man (als Börsianer) die Verantwortung seine Augen offen zu halten, denn man tanze noch näher am Abgrund, also dem Ende des billigen Geldes (to keep dancing but closer to the exit). Im deutschen Sprachgebrauch würde man sagen die Reise nach Jerusalem läuft schon eine Weile, und man kann nicht genau sehen wie viele Stühle noch frei sind. Wer sich zuletzt hinsetzt, verliert. Wer zu spät aussteigt, ist mit seinem Aktien im großen Absturz eben dabei – so kann man es wohl sinngemäß übersetzen.

Auch kann man Dalio´s Äußerungen so interpretieren, dass den bullischen Börsianern noch 1-2 Jahre halbwegs angenehme Zeiten bleiben, bis es ökonomisch ungemütlich wird. Aber wann genau der Absturz kommt (vielleicht schon früher?), weiß auch er nicht – deswegen wohl sein Hinweis vorsichtig zu sein. Was nach den nächsten 1-2 Jahren vor uns liegt? Laut Dalio ist der Ausblick beängstigend. Die Ökonomie sei momentan in ihrem Idealzustand. Die Langfristprobleme seien die hohen Schulden und die inzwischen limitierten Möglichkeiten der Notenbanker noch für einen echten Stimulus zu sorgen.

Soziale und politische Konflikte seien derzeit so schlimm wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Bei einem ökonomischen Abschwung würden sich diese Konflikte noch verschlimmern, so Dalio. Fazit: Ray Dalio, der als äußert klug und clever angesehen wird, gibt eine allgemein Warnung heraus, weil eben niemand den exakten Zeitpunkt kennt, wann die Party zu Ende ist. Er verweist nun darauf, dass jetzt der Zeitpunkt ist, wo die Notenbanker ihre jahrelange leichte Geldpolitik beenden. Und das könnte eben die große Wende bringen, die in den ökonomischen Abschwung führt.


Beispielbild einer FOMC-Sitzung. Foto: Federal Reserve (Gemeinfrei)



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3 Kommentare

  1. Ja sieht so aus, der Bufu, steht bei 156 Punkten kurz vor dem Absturz, und das wäre gut so….

    „Er verweist nun darauf, dass jetzt der Zeitpunkt ist, wo die Notenbanker ihre jahrelange leichte Geldpolitik beenden. Und das könnte eben die große Wende bringen, die in den ökonomischen Abschwung führt.“

    Bei allem nötigen Respekt vor dem aüßerst cleveren Dailo, der nicht weiß, wann der Wendepunkt kommt, also echt Markus, so verzweifelt bist Du ???

    Die Kiste wird weiter herumpendeln, die EZB ist der Schlüssel – ja , so einfach kann Börse sein !!!! Cool bleiben , liebe Bären… Ihr werdet schon noch Eure Freude haben…

  2. Und ich verweise auf meinen Bekanttenkreis, die dachten ja, so Ende April muss der Laden doch fallen, sind wir gewohnt… da können wir short abkassieren…. ;) :D

    Wie soll das funktionieren , bei dem Anleihenmarkt ?

  3. Und ich kann sowas auch umdrehen, nehmen wir mal an, der Aktienmarkt, sei durch das Ende der billigen Geldpolitik am Ende.

    Billige Geldpolitik, bedeutet krass marktverzerrte billigste Zinsen, geschuldet durch die Notenbanken . Billige Geldpolitik bedeutet teure Anleihen, niedrige Zinsen, aber mit Sicherheit nicht teure Aktien.
    O.K. , Aktien „laufen im Schlepptau“ damit nach oben, aber garantiert nicht in dem selben Tempo wie die Anleihen (Marktmanipulation).

    Aber gut, Marktverzerrungen sahen bzw. sehen wir beim Anleihenmarkt.

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