Wir brauchen in Deutschland viel mehr Wohnungen als derzeit gebaut werden. Millionen Ukraine-Flüchtlinge und Asylbewerber müssen untergebracht werden, dazu ist die Wohnungsnot in Städten ohnehin schon groß. Aber die seit einem Jahr laufende Zinswende der EZB hat dafür gesorgt, dass gerade für gewerbliche Projektentwickler Neubauprojekte im Wohnungsbau unrentabel werden. Und so entfällt ihre Bauaktivität. Die Bauzinsen sind laut Interhyp seit Anfang 2022 von 1,00 % auf aktuell 3,78 % gestiegen. Der toxische Mix beinhaltet aber nicht nur hohe Zinsen.
Wohnungsbau geht zurück – toxischer Mix
Zu den schnell gestiegenen Zinsen kommen die stark gestiegenen Baukosten, in Folge von Corona-Lieferproblemen und Ukraine-Krieg. Im Gegenzug sind die Immobilienpreise seit Sommer 2022 zwar gesunken, aber in Relation zur großen Preisrally seit dem Jahr 2010 war es bislang nur ein sehr moderater Rückgang. Hohe Baukosten und viel höhere Zinsen als Mix sorgen dafür, dass der Wohnungsbau in Deutschland ausgebremst wird. Dies zeigen auch heute Daten vom Statistischen Bundesamt, wonach die Baugenehmigungen im April so stark gefallen sind wie seit 16 Jahren nicht mehr, mit -31,9 % im Jahresvergleich. Jetzt weniger Baugenehmigungen, das bedeutet in mehreren Quartalen nun mal weniger Wohnungsbau!
ifo-Daten
Aktuelle Daten und Aussagen des ifo-Instituts zeigen, dass zum toxischen Mix für den Wohnungsbau noch weitere gewichtige Faktoren hinzu kommen. ifo erwartet einen drastischen Rückgang beim Wohnungsbau in Deutschland. Berechnungen des Instituts zufolge werden 2023 rund 245.000 und nächstes Jahr 210.000 Wohnungen in neuen Wohngebäuden fertiggestellt, im Jahr 2025 sogar nur noch rund 175.000. Zusammen mit den übrigen Fertigstellungen werden 2025 lediglich etwa 200.000 Wohneinheiten entstehen. Das Ziel der Bundesregierung für den Wohnungsbau liegt hingegen bei 400.000. „Der wichtigste Grund für den Rückgang ist die erhebliche Verteuerung der Finanzierung und der Bauleistungen. Gleichzeitig hat der Bund die Neubauförderung drastisch zurückgefahren und die Standards für den Neubau Anfang 2023 abermals verschärft“, so die Aussage des ifo-Instituts.
Bereits seit vielen Monaten stößt die große Mehrheit der Bauträger laut ifo keine neuen Vorhaben mehr an. Die aktuell verbuchten Aufträge würden auf Projekte zurückgehen, die schon zu weit fortgeschritten sind, um sie abzubrechen. Daneben würden aber weiterhin Bauvorhaben im hochpreisigen Segment stattfinden, für deren Kunden die gestiegenen Kosten keine große Rolle spielen.
Der Absturz kommt nur in langsamen Schritten
Es ist gut nachvollziehbar: Beim Wohnungsbau bedarf es einiges an Vorlaufzeit, Planung, Genehmigung, Auftragsvergabe, Erstellung etc. Alte Projekte, die zu anderen Konditionen aufgesetzt wurden, sind jetzt vielleicht erst in der Umsetzung, und täuschen daher über die schlechte Lage hinweg. Projekte benötigen einige Zeit zur Abarbeitung, deshalb leert sich die Pipeline nicht so rasch, so sagt es ifo. Weiter heißt es zur Lage im Wohnungsbau: „Gleichwohl dürften die Auftragspolster vor dem Hintergrund der erheblich schwächeren Neubaunachfrage und der weiterhin erhöhten Häufigkeit von Auftragsstornierungen im Jahresverlauf deutlich abschmelzen. Im Mai stieg der Anteil der Stornierungen unter den Wohnungsbauunternehmen auf 17,8 Prozent, nach 14,7 im April. Von einem Auftragsmangel waren im Mai 33,9 Prozent betroffen, nach 31,7 im April.“
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Man muss schon seinen Verstand verloren haben um hier in der BRD, wo die Grünen und der linkslinke SPD-Flügel die Macht an sich gerissen haben, in Immobilien zu investieren. Ich würde nicht nur nicht in Immos investieren, ich würde überhaupt nicht mehr in der BRD investieren. Wer weiß schon was diese Regierung noch alles transformieren will, NEIN DANKE.
Als Unternehmer würde ich mit meinem Unternehmen das Weite suchen, und die guten deutschen Fachkräfte und Hochqualifizierten würde ich gleich mitnehmen.
Man kann nur noch in ausgewählte, weltweit agierende deutsche Aktien investieren.
Das Problem ist toxisch, wenn weniger gebaut wird,wird die Wohnungsnot und der Mietermarkt noch enger was durch das Wärmepumpendesaster schon einen Kostenschub verursacht. Keine guten Aussichten für tiefere Inflation.Alle die am Aktienmarkt zweistellige Renditen mit Nichtstun erwarten, sollten begreifen, dass Vermieten mit 2bis 3% Rendite absolut unaktraktiv ist.
Das Problem ist seit langer Zeit in Vorbereitung. Ein absurder Mix aus teils lobbyfreundlichen Regelungen, vielfach aus den Interessen der sogenannten Fachunternehmer geboren, zusammen mit kruden politisch motivierten Verbotsklausen wird hier gegen jede Vernunft die beste Technologie zur individuellen Wärmeerzeugung, die je entwickelt wurde (die Wärmepumpe) zum parteiübergreifenden Abschuss freigegeben. Dann werden die Stadtwerke eben sehr profitabel Wärme aus Gas und Müll liefern, was uns unter dem Namen Fernwärme als fortschrittlich verkauft werden wird.
Wärmepumpen heizen aus eigener Erfahrung auch einen Altbau, sind tatsächlich günstig, und benötigen weniger Strom als ein Wasserkocher.