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“Gefahr, zu früh zu handeln" Zinsen: Powell betont, dass Fed verfrühte Senkung vermeiden will

Märkte zu optimistisch?

Zinsen Powell Fed nach März

Laut Fed-Chef Jerome Powell müssen die Amerikaner möglicherweise über den März hinaus auf eine Senkung der Zinsen warten. Die Fed wolle erst durch weitere Wirtschaftsdaten bestätigt sehen, dass die Inflation nachhaltig zurückgeht. Drüber berichtet Bloomberg.

Powell: Fed dürfte erst nach März die Zinsen senken

In einem am Donnerstag geführten Interview der CBS-Sendung “60 Minutes”, das am Sonntagabend US-Zeit ausgestrahlt wurde, versuchte Powell, einem breiten Publikum die Sichtweise der Zentralbank zu erklären.

Die “Gefahr, zu früh zu handeln, besteht darin, dass die Arbeit noch nicht ganz getan ist und dass sich die wirklich guten Werte der letzten sechs Monate nicht als wahrer Indikator für die Inflationsentwicklung erweisen”, sagte Powell im CBS-Interview mit Scott Pelley laut einer Mitschrift des Senders.

“Wir glauben nicht, dass das der Fall ist”, so Powell. “Es wäre aber klug, die Entwicklung noch etwas abzuwarten und zu sehen, ob die Daten weiterhin bestätigen, dass sich die Inflation nachhaltig auf 2% zubewegt.”

Laut Powell ist unwahrscheinlich, dass der Offenmarktausschuss bis zu seiner Sitzung am 19. und 20. März “dieses Maß an Vertrauen” in die Inflationsentwicklung erreichen wird. Der Fed-Chef griff damit seine Äußerungen auf der Pressekonferenz am vergangenen Mittwoch auf.

In einem Voiceover sagte Interviewer Pelley, Powell habe angedeutet, dass die erste Senkung der Zinsen um die Jahresmitte herum erfolgen könnte. Das Transkript des Interviews – das Kommentare enthielt, die während der Sendung nicht ausgestrahlt wurden – lies dies allerdings nicht erkennen.

Wird die Fed die Zinsen 2024 dreimal senken?

US-Treasuries fielen beim Handelsstart in Asien über das Laufzeiten-Spektrum hinweg, da die Äußerungen von Powell die Wahrscheinlichkeit unterstrichen, dass die Anleiheinvestoren bei der Einpreisung rascher Zinssenkungen zu weit gegangen sind.

Das Interview mit Fed-Chef Powell wurde bereits am Donnerstag geführt – Powell sprach in dem Interview von seinen „Aussagen gestern“, also von seinen Aussagen auf der Pressekonferenz am Mittwoch den 31.01. Das war also vor den extrem starken US-Arbeitsmarktdaten, die am Freitag veröffentlicht wurden und die Erwartung, dass bereits im März die Zinsen sinken könnten, weiter reduziert hatten. Bereits auf der Pressekonferenz hatte Powell eine Senkung der Zinsen bereits im März als „unwahrscheinlich“ bezeichnet.

Powell sagte weiter, er erwarte nicht, dass die Fed ihre Prognosen für die Zinsen für dieses Jahr „dramatisch“ ändern würden. Laut den Dot Plots der Fed aus dem Dezember gehen die Fed-Mitglieder davon aus, dass die Zinsen bis Ende 2024 4,6% erreichen werden. Das deutet darauf hin, dass drei Senkungen der Zinsen das Basisszenario für die Fed bleiben werden.

FMW/Bloomberg

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2 Kommentare

  1. Und täglich grüßt das Murmeltier. Immer wieder dasselbe Narrativ von Herrn Fugmann. Fakt ist, es ist Wirtschaftskrieg oder sollten die Eliten wirklich nicht gewußt haben, dass Geld frei Haus bei Verknappung der Güterangebote zu höheren Preisen führt? Wem nützt die Energiekrise in Deutschland/Europa, wem die hohen Zinsen in den USA? Alles Rainer Zufall ?

  2. nachdem der ism gerade gekommen ist relativiert das die aussagen von powell.

    gestern hatten sie noch fast hawkish geklungen – bei den explodierenden preisen bei den dienstleistungen sieht das in einem ganz anderen licht aus.
    man darf gespannt sein ob es reicht die zinsen auf dem derzeitigen niveau zu belassen. der powell schub vom dezember zeigt seine wirkung und die fed ist drauf und dran die kontrolle über die inflation (wie schon zu beginn dieser periode) zu verlieren.

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