Zum Wochenauftakt fehlte noch der Mut zum großen Wurf. Der Dax kam seinem Allzeithoch zwar etwas näher, doch kurz davor drehte er wieder nach unten ab. Sein Tageshoch markierte er bei 16.455 Zählern, womit ihm lediglich 73 Punkte bis zum im Juli erreichten Höchststand fehlten. Entsprechend gut ist die Stimmung. Die Sentiment-Analyse zeigt zum dritten Mal in Folge Euphorie und Selbstzufriedenheit, die Werte klettern auf das höchste Niveau seit zwei Jahren. Das Risiko einer Zwischenkorrektur wird dadurch nicht kleiner – im Gegenteil.
Das Rekordhoch bleibt aber in Reichweite, sodass es nur eine Frage der Zeit ist, bis der Ausbruch gelingt. Am Goldmarkt haben die Händler indessen vorgelegt – der Goldpreis stieg im Zuge des Zinsoptimismus am Montag auf ein neues Allzeithoch. Auch der Bitcoin setzte seine Rally fort und erreicht mit 42.000 US-Dollar ein frisches Jahreshoch.
Mit einem Mini-Plus von 7 Punkten bei 16.404 Zählern beendete der Dax schließlich den relativ ruhigen Handel. Während der deutsche Leitindex auf neue Hochs stieg, kam es an den US-Börsen zu Gewinnmitnahmen. Vor wichtigen Daten vom Arbeitsmarkt halten sich die Anleger zurück. Der Zinsoptimismus könnte den Aktienmärkten jedoch weitere Kursgewinne einbringen. Doch die Luft wird zunächst dünner. Wie im ausführlichen Wochenausblick beschrieben, ist im Dax die Zone zwischen 16.450 und 16.600 Punkten nun entscheidend für den kurzfristigen Kursverlauf.
Konjunkturdaten
Die letzte Bestätigung für den Angriff auf neue Rekordstände könnten neue Konjunkturdaten im Laufe der Woche liefern. Heute stehen vor allem die Stimmungsindikatoren aus dem Dienstleistungssektor im Fokus. In den frühen Morgenstunden wurde in China der Caixin Einkaufsmanagerindex (EMI) veröffentlicht. Der Index lag im November mit 51,5 über der Erwartung von 50,7 (vorher 50,4) und notiert damit über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Um 9:55 Uhr stehen dann die deutschen EMI-Daten im Fokus. Hier erwarten Analysten eine leichte Aufhellung auf 48,7 nach 48,2 im Oktober – die Umfrage dürfte also eine anhaltende Kontraktion signalisieren. Fünf Minuten später folgen Daten der Eurozone, ehe am Nachmittag um 16:00 Uhr der ISM-Index in den USA erscheint. Zeitgleich stehen zudem die JOLTs Stellenangebote (Okt) auf dem Terminplan.
Dax: Allzeithoch im Visier
Long: Die entscheidende Hürde auf dem Weg zum Allzeithoch liegt weiterhin im Bereich von 16.445. Die Höhenluft bleibt hier dünn für den Index. Kommt es zum Ausbruch nach oben, befinden sich bei 16.478/484 und 16.513 potenzielle Anlaufpunkte. Dann rückt das Allzeithoch bei 16.528 ins Visier. Ein kurzer Spike darüber ist möglich, aber dürfte nicht nachhaltig sein. Im Bereich von 16.534 bis 16.555 könnten schließlich Gewinnmitnahmen einsetzen.
Short: Sollte der Dax unterhalb der Hürde um 16.445 bleiben, könnte sich die Konsolidierung ausweiten. Fällt der Index unter das gestrige Tagestief bei 16.386, ist mit Rücksetzern bis 16.345 sowie 16.300 zu rechnen. Ein Bruch des Freitag-Tiefs bei 16.279 wäre ein erstes Anzeichen von Schwäche und könnte den Index schließlich bis an die Unterstützung bei 16.200 führen.
Dax-Chart von TradingView
Dax Unterstützungen (US)
16.415 – Pivot Punkt
16.386 – Tagestief 04.12.
16.290/285 – ex Allzeithoch
16.279 – Tagestief 01.12.
16.263 – Tageshoch 30.11.
16.215 – Gap 30.11.
16.200 – Horizontale
16.169 – Tagestief 30.11.
16.166 – Rest-Gap 29.11.
16.121 – Zwischentief
16.039/041 – Doppelhoch 27.11. / 24.11.
Dax Widerstände (WS):
16.442 – 127,2% Extension
16.444 – Pivot R1
16.455 – Tageshoch 04.12.
16.484 – Pivot R2
16.513 – Pivot R3
16.528 – Rekordhoch
16.952 – 161,8% Extension
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