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Deutsche Wirtschaft: BDI senkt Prognose – Achillesverse Energiesicherheit

Man kann nur hoffen, dass "ze Germans" nun pragmatischer werden in Sachen Energiesicherheit!

Deutsche Wirtschaft und Energiesicherheit - BDI mahnt

Der BDI (Bundesverband der deutschen Industrie) senkt seine Prognose für die deutsche Wirtschaft deutlich – und mahnt, nun der Energiesicherheit Priorität zu geben. Dazu schreibt der BDI:

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat aufgrund der unsicheren wirtschaftlichen Aussichten seine Konjunkturprognose gesenkt. „Die reale Wirtschaftsleistung wird im laufenden Jahr nur um rund 1,5 Prozent steigen. Der Industrie macht die doppelte Krise aus der russischen Invasion in die Ukraine und den Auswirkungen der Covid-Pandemie zu schaffen.“ Das sagte BDI-Präsident Siegfried Russwurm am Dienstag auf dem Tag der Industrie in Berlin.

Zu Jahresbeginn war der Spitzenverband vor Kriegsausbruch von einer BIP-Zunahme von etwa 3,5 Prozent für das laufende Jahr ausgegangen. „Eine Erholung im Sinne einer Rückkehr zum Vorkrisenniveau ist frühestens zum Jahresende zu erwarten – ganz abgesehen davon, dass uns dann noch immer drei Jahre Trendwachstum fehlen.“

Also immerhin noch Wachstum für das Jahr 2022 – allerding sind die Unsicherheiten so groß wie selten zuvor. Vor allem die Themen Energie und Inflation sind im Fokus – der BDI warnt nun vor den Folgen einer reduzierten Versorgung der deutschen Industrie durch russisches Gas:

„Die Reduzierung russischer Gasexporte besorgt uns. Eine Unterbrechung hätte katastrophale Auswirkungen auf die produzierende Industrie und würde unsere Wirtschaft unweigerlich in die Rezession schicken“, unterstrich Russwurm.

Deutsche Wirtschaft: Achillesverse Energiesicherheit

2012 beschloß Angela Merkel die Energiewende – in Reaktion auf den Atomunfall in Fukushima. Seit 2013 ist die Abhängigkeit der deutschen Wirtschaft von russischer Energie kontinuierlich gewachsen.  Im Jahr 1990 wurden 38,4 Prozent von in Deutschland verbrauchtem Erdgas aus Russland importiert. Bis zum Jahr 2012 blieb der Anteil relativ gleichmäßig auf diesen Niveaus. Aber 2013 stieg dann aber die Abhängigkeit gegenüber Russland auf 69,1 Prozent im Jahr 2017.

Der Ausstieg aus der Atomkraft ging also einher mit einer immer größeren Abhängigkeit von russischer Energie – die Rechnung dafür zahlt Deutschland nun im Jahr 2022! Weniger Energiesicherheit als heute war wohl nie. Dadurch ist Deutschland vulnerabler geworden – und ist in einer ernsthaften Energiekrise. Die hohen Energiekosten, die durch den Staat noch durch Steuern erhöht werden, sind so ein erheblicher Wettbewerbsnachteil für die deutsche Wirtschaft.

Dazu der BDI:

Der Krieg hat nach Ansicht des BDI-Präsidenten die Achillesferse des Industrielandes aufgedeckt: die Versorgungssicherheit für Energie, Rohstoffe und Basistechnologien. „Die Versorgungssicherheit muss garantiert sein – zu jeder Zeit“, forderte Russwurm. „Die stark gestiegenen Preise für energetische und nicht-energetische Rohstoffe heizen die Inflation an – das spüren die Bürgerinnen und Bürger. Es spüren aber auch viele Unternehmen“, sagte der BDI-Präsident. „Die Kostenbelastungen schnüren den Unternehmen immer mehr die Luft ab, nicht nur bei den Energieintensiven.“ Nötig sei unter anderem ein global wettbewerbsfähiger Strompreis. „Die Abschaffung der EEG-Umlage genügt nicht. Auch die Stromsteuer und die Netzentgelte müssen deutlich sinken.“

Man kann nur hoffen, dass „ze Germans“ nun pragmatischer werden in Sachen Energiesicherheit! Denn es dauert lange, bis man Wohlstand aufbaut – aber es geht schnell, ihn zu verspielen..



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