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Immobilien-Finanzierungsindex Difi: Finanzierer im Krisenmodus

Der Immobilien-Finanzierungsindex Difi zeigt, dass die Krise der Immobilienfinanzierer anhält. Hier ein Blick auf neueste Daten.

Baustelle
Baustelle. Foto: Constiv - Freepik.com

Die Stimmung bei deutschen Immobilienfinanzierern hat sich zum Jahresende 2023 eingetrübt. Die leichte Zuversicht, die zur Jahresmitte aufgekommen war, ist Ende 2023 wieder einer pessimistischeren Einschätzung des Finanzierungsumfelds gewichen. Besonders bei Büroimmobilien ist die Lage kritisch, so zeigen es frische Daten. Der Deutsche Immobilien-Finanzierungsindex (Difi), der Bloomberg exklusiv vorab vorliegt, ist im vierten Quartal um 4,8 Punkte gesunken und hat das Jahr damit bei minus 38,3 Punkten abgeschlossen. Der vom Branchendienstleister JLL und dem Hamburgischen WeltWirtschaftsinstitut ermittelte Difi-Index bildet die Einschätzungen von Finanzierungsexperten ab. Quartalsweise bewerten sie die Lage am Kreditmarkt in den vergangenen sechs Monaten und die erwartete Entwicklung in den kommenden sechs Monaten.

Immobilienfinanzierungs-Index Difi sinkt

Immobilien-Finanzierungsindex Difi: Schwäche am Büromarkt

Als einziges von fünf betrachteten Immobiliensegmenten mussten Büros bei der Bewertung der Finanzierungssituation im Vergleich zum dritten Quartal Abstriche hinnehmen. Mit minus 73,9 Punkten fielt die Einschätzung der aktuellen Lage für Büros am schwächsten aus. Büroimmobilien sind “das Sorgenkind. Hier schlagen sowohl das schwache konjunkturelle Umfeld als auch strukturelle Probleme des Büromarkts auf die Stimmung der Finanzierer. Die Nutzungsart steht deshalb nicht nur aktuell, sondern auch im kommenden Jahr zunehmend unter Druck“, erklärte Helge Scheunemann, Head of Research JLL Germany.

Mit der Pandemie hatte ein Trend zu einer stärkeren Nutzung des Homeoffice eingesetzt. Viele Unternehmen behielten großzügige Regelungen für mobiles Arbeiten bei. In der Folge sinkt nun die Nachfrage nach Büroimmobilien, was auf die Preise und die Bewertungen drückt.

Welche Risiken von Immobilien ausgehen, hatte gerade auch im vierten Quartal die Pleite mehrerer Signa-Gesellschaften von Investor René Benko gezeigt. Zu den Gläubigern zählen unter anderem die Deutsche Pfandbriefbank, Helaba und BayernLB, zeigen Insolvenzunterlagen, die Bloomberg einsehen konnte.

Die schlechtere Stimmung unter den Immobilienfinanzierern kommt auch in angepassten Kreditkonditionen zum Ausdruck. Nach dem kräftigen Rückgang zur Jahresmitte bewegten sich die Kreditmargen zum Jahresende wieder nach oben, zeigt die aktuelle JLL-Erhebung unter Experten.

Licht am Ende des Tunnels am privaten Immobilienmarkt?

FMW: Am privaten Immobilienmarkt zeichnet sich eine Wende ab, dank gesunkener Bauzinsen. Ab Sommer 2024 könnten die Immobilienpreise womöglich wieder anziehen, so deuteten es jüngst die Immobilienportale immowelt, ImmoScout24 und McMakler an (hier dazu die Aussagen). Wohl vor allem dank des Trends Richtung Home Office und Flexiblen Arbeitsmodellen könnte der Büromarkt womöglich längerfristig unter Druck bleiben.

FMW/Bloomberg



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