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Bloomberg Intelligence Immobilien: REITs bleiben im Krisenmodus

Wohngebäude
Foto: Lazy_Bear-Freepik.com

Brexit, Pandemie, Zinserhöhungen — die Liste der Sorgen für die europäischen börsennotierten Immobilienfirmen ist lang, und bei Investoren stoßen Immobilienaktien auf wenig Gegenliebe. Es gibt kaum Anzeichen dafür, dass sich das ändern wird, so die Analystin Sue Munden von Bloomberg Intelligence. Im Branchenjargon auch als REITs bekannt — Real Estate Investment Trusts — ermöglichen sie Investoren, in Immobilien zu investieren, ohne ihr Geld langfristig zu binden. Doch als Aktienkategorie werden sie zunehmen irrelevant, schreibt Munden.

“Der Sinkflug der europäischen Vermieter seit 2016 könnte ihr Ende als Assetklasse einläuten, da REITs unter den Abschlägen bei den Aktienkursen leiden und mit einem Anteil von nur 1,37% am Börsenbarometer Stoxx 600 keine Investitionen anlocken können”, so die Analystin.

Vermieter, vor allem in Großbritannien, einem der größten Märkte für REITs in Europa, aber auch deutsche Wohnungskonzerne, werden seit einiger Zeit mit starken Abschlägen zum Buchwert gehandelt. Die Marktkapitalisierung der derzeit im Stoxx-600-Index vertretenen Immobilienfirmen in Höhe von insgesamt 160 Milliarden Euro entspricht einem durchschnittlichen Abschlag von 24% auf den Nettoinventarwert.

Die schwache Kursentwicklung und eine Reihe von Übernahmen haben dazu geführt, dass der Sektor im Vergleich zum breiteren Aktienmarkt an Größe eingebüßt hat, was bedeutet, dass er jetzt “kaum noch Aufmerksamkeit erhält, da er so wenig zum Gesamtportfolio beiträgt”, schreibt Munden. Um das zu ändern, müsse ein besseres Dividenden- und Substanzwertwachstum her, um wieder auf eine Gesamtrendite von über 7%-8% zu kommen.

Die Aussicht auf Zinssenkungen hat Immobilienaktien in den letzten Wochen zwar Auftrieb gegeben, doch liegen die Kursziele der Analysten im Durchschnitt nur 10% über den aktuellen Werten. Das bedeutet, dass die meisten Werte angesichts der Höhe der Abschläge, mit denen sie gehandelt werden, wahrscheinlich weiterhin unter dem aktuellen Buchwert bleiben.

FMW/Bloomberg



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