Immobilien

Starke Nachfrage vs schwaches Angebot Mieten steigen in 10 von 14 Städten – logischer Mix aus Gründen

Die Mieten für Wohnungen steigen in 10 von 14 Städten. Verantwortlich dafür ist ein logischer Mix aus Gründen. Besserung ist nicht in Sicht.

Mieten für Wohnungen in Deutschland steigen immer weiter, so auch im zweiten Quartal 2023. Ein Mix aus Gründen sorgt wohl zwangsläufig für diese Entwicklung. Auf der einen Seite erlebt Deutschland einen enormen Zuzug an Flüchtlingen, die Wohnraum haben möchten. Auf der anderen Seite bricht der Neubau von Wohnungen massiv ein. Die Zinswende hat Projekte für gewerbliche Entwickler unrentabel gemacht. Und private Häuslebauer können sich oft die stark gestiegenen Monatsraten für ihr Häuschen nicht leisten, nehmen vom Hauskauf Abstand, und müssen zwangsläufig auch erstmal eine Wohnung mieten – was die Nachfrage nach Wohnungen nur noch weiter erhöht!

Aktuell sehen wir in neuen Daten des Portals Immowelt: Im zweiten Quartal sind die Mieten in 10 von 14 deutschen Großstädten teurer geworden (80 Quadratmeter, 3 Zimmer, 2. Stock). Im Vergleich zum ersten Quartal steigen die Mieten in Hamburg um 1,9 % und in Köln um 1,4 % – wie gesagt, im Vergleich vom ersten auf das zweite Quartal. So eine starke Steigerung, das ist schon deftig! In München steigen die Mieten für Wohnungen um 0,9 %. Frankfurt legt um 0,4 % zu, Dortmund +0,9 %, Essen +0,6 %, Dresden +1,0 %. Rückläufig sind die Mietpreise in Berlin mit -1,3 %, Stuttgart (-0,9 %) und Leipzig (-0,8 %).

Immowelt erläutert dazu, Zitat: „Die Vorzeichen für die städtischen Mietmärkte stehen derzeit so schlecht wie lange nicht: Der Neubau ist an vielen Stellen zum Erliegen gekommen, während die Zuwanderung im vergangenen Jahr Rekordniveau erreicht hat. Die Mieten in deutschen Großstädten haben sich folglich auch im 2. Quartal dieses Jahres verteuert.“

Man darf vermuten, dass sich der Anstieg der Mieten fortsetzt. Denn die EZB wird die Zinsen weiter anheben und dann das Zinshoch erstmal einige Zeit beibehalten, wie man es auch zahlreichen Äußerungen der Notenbanker klar entnehmen kann. Es wird also noch einige Zeit sehr hohe Bauzinsen geben (aktuell 3,84 % für 10 Jahre Laufzeit laut Interhyp). Gleichzeitig setzt sich auch der Zuzug von Flüchtlingen fort, wo kein Ende erkennbar ist. Der normale marktwirtschaftliche Mechanismus greift daher: Einem begrenzen Angebot, dass gar nicht oder nur minimal ausgeweitet wird, steht eine rasant steigende Nachfrage gegenüber. Entsprechend steigt der Preis, in dem Fall die Mieten für Wohnungen.

Immowelt schreibt aktuell auch noch dies, Zitat: „Die Preisdynamik hat im zurückliegenden Quartal sogar nochmal leicht zugenommen. Im 1. Quartal dieses Jahres sind die Angebotsmieten in 9 der 14 Städte gestiegen. Generell zeigt die Preiskurve bei den meisten Städten seit Jahren steil nach oben. Im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum, also dem 2. Quartal 2022, haben sich die Angebotsmieten in 13 von 14 Städten verteuert. In der Spitze beträgt das Plus 5,2 Prozent.“

Wohnungen in einem Mehrfamilienhaus Foto: Roman_Babakin – Freepik.com



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