Anhaltende Zinssorgen belasten weiterhin die Wall Street. Während die US-Notenbanker der Fed betonen, dass die Zinsen lange hoch bleiben werden, steigen die Renditen weiter an. Gleich mehrere Fed-Mitglieder haben sich in dieser Woche zu Wort gemeldet und jeglichen Hoffnungen auf Zinssenkungen eine klare Absage erteilt. Der schnelle Anstieg der US-Anleiherenditen und der Ausverkauf bei Staatsanleihen wirkt sich dabei zunehmend negativ auf die Aktienmärkte aus. Vor allem die zinssensitiven Tech-Werte aus dem Nasdaq und S&P 500 haben in dem schwierigen Umfeld zu kämpfen. Der technologielastige Nasdaq100 verlor am Dienstag 1,8 % auf 14.565 Punkte, während der Leitindex S&P 500 rund 1,4 % auf 4.229 Punkte einbüßte.
Renditen sorgen für Gegenwind
Neben dem Renditeanstieg bereiten die hohen Ölpreise und der starke Dollar den Aktienanlegern ebenfalls Sorgen. Risiko-Assets wie Aktien stehen derzeit nicht in der Gunst der Investoren, stattdessen gewinnen Anleihen angesichts der hohen Renditen immer mehr an Attraktivität. Der Anstieg der Renditen ist zuletzt jedoch etwas zu schnell verlaufen. Es wäre also keine Überraschung, wenn es bald zu einer Konsolidierung kommt.
Der Chart der 10-jährigen US-Anleihen zeigt einen stark überverkauften Status, während die Benchmark-Rendite ziemlich heiß gelaufen ist. Am Mittwochvormittag kletterte sie bis auf 4,88 %, womit die 5%-Marke immer näher rückt. Auch die Realrenditen sind auf Mehrjahreshochs gestiegen, was einigen Strategen Sorgen bereitet. Eine Konsolidierung der Renditen könnte dem S&P 500 und Nasdaq etwas Luft zum Atmen geben und schließlich eine Erholung einleiten. Beide Indizes haben charttechnisch immens wichtige Unterstützungen erreicht. Doch solange die Renditen und der Dollar weiter zulegen, dürften Erholungen nicht lange anhalten.
Nasdaq setzt auf Unterstützung auf
Während sich beim S&P 500 im Bereich von 4.200 Punkten eine wichtige Unterstützung befindet, liegt sie im Nasdaq 100 Futures bei 14.610 Zählern. Im August und September prallte der Tech-Index von der Unterstützung nach oben ab. Auch heute zeigen die US-Futures an dieser Stelle eine Reaktion. Sollte die Marke zunächst halten, dann ergeben sich begrenzte Anstiegsmöglichkeiten bis 14.760 und 14.810 Punkten. Dort könnte der Druck der Bären wieder zunehmen. Ein nachhaltiger Anstieg über 14.810 würde dagegen die 15.000 wieder ins Spiel bringen. Solange der Nasdaq aber nicht über 15.058 ansteigt, bleibt die Abwärtsseite die bevorzugte Richtung. Bei einem Bruch der 14.600 rückt die nächste markante Unterstützungszone bei 14.280/220 in den Fokus.
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