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Top-Stratege bleibt pessimistisch S&P 500: Eine Jahresendrallye ist unwahrscheinlich, sagt Wilson

S&P 500: Eine Jahresendrallye ist unwahrscheinlich, sagt Wilson
Foto: pixelshunter - Freepik.com

Die US-Aktienmärkte befinden sich weiterhin in einer Korrektur-Phase. Der marktbreite S&P 500 hat von seinem Jahreshoch im Juli bereits 10 % nachgegeben und damit die Marke für eine technische Korrektur erreicht. Obwohl der Oktober aus saisonaler Sicht als guter Börsenmonat gilt, warten die Aktien-Anleger bislang vergebens auf eine Erholung, beziehungsweise auf den Start einer Jahresendrallye. Nach Ansicht von Michael Wilson von Morgan Stanley dürften Anleger, die auf einen Aufschwung der Aktienmärkte zum Jahresende hoffen, enttäuscht werden. Wie Bloomberg berichtet, hält der Stratege eine Jahresendrallye für unwahrscheinlich, da der Gegenwind für Aktien im Leitindex S&P 500 derzeit zu groß ist.

„Die Chancen auf eine Rallye im vierten Quartal sind deutlich gesunken“, so Wilson, der in der jüngsten Umfrage von Institutional Investor erneut zum besten Portfolio-Strategen gekürt wurde. „Eine geringe Marktbreite, trübe Aussichten für die US-Wirtschaft, sinkende Gewinnrevisionen sowie ein schwindendes Vertrauen bei Verbrauchern und Unternehmen sprechen nicht gerade für eine Jahresendrallye“, sagte er.

Wilsons pessimistische Sicht auf Aktien hat sich in den letzten drei Monaten verfestigt, da sich die Anleger über die Auswirkungen höherer und längerer Zinssätze Sorgen machen. Der S&P 500 verzeichnete am Freitag angesichts steigender Volatilität und höherer Inflationszahlen eine technische Korrektur und schloss 10 % unter seinem im Juli erreichten Jahreshöchststand.

S&P 500-Aktien: Michael Wilson sieht keine Jahresendrallye an den Aktienmärkten
S&P 500 erreicht technische Korrektur von 10 %

S&P 500 vor wichtiger Woche

Die US-Aktienmärkte stehen vor einer entscheidenden Woche, in der Apple der Fed das Rampenlicht stehlen könnte. Eine Sitzung der Federal Reserve ist normalerweise das Börsen-Highlight der Woche. Diesmal ist dies jedoch nicht der Fall, denn die Anleger konzentrieren sich mehr auf den Gewinnbericht des iPhone-Herstellers. Angesichts der jüngsten Verluste der Tech-Schwergewichte, wie Alphabet und Tesla, und der starken Gewichtung im S&P 500 steht Apple besonders im Fokus.

Es gibt Grund zur Sorge um Apple, denn das wertvollste Unternehmen der Welt, das 7,2 % des S&P 500 Index repräsentiert, sieht sich negativen Schlagzeilen ausgesetzt. Die Aktien der anderen Big Tech-Unternehmen sind zuletzt trotz überwiegend solider Quartalszahlen gefallen. Die Anleger könnten die Aktie weiter unter Druck bringen, wenn Apple Schwäche zeigt, was wiederum den S&P 500 und Nasdaq belasten würde.

Berichtssaison und Konjunktur im Fokus

Die Anleger schauen nun auf die Prognosen der laufenden Berichtssaison, um die Gewinnaussichten und die Fähigkeit der Unternehmen zu beurteilen, Gegenwind wie höhere Zinsen zu verkraften.

Die Gewinnerwartungen sind „für das vierte Quartal und 2024 zu hoch, selbst in einer Wirtschaft, die sich gut entwickelt“, so Wilson. Es ist unwahrscheinlich, dass die Geld- und Fiskalpolitik für Erleichterung sorgen wird. Im Gegenteil, sie könnten sich weiter verschärfen, während die geringe Marktbreite – die sich auf die Anzahl der Aktien bezieht, die zulegen – widerspiegelt, wie gefährdet die Gewinne der meisten Unternehmen bleiben.

Der Stratege sagte, der Aktienmarkt nehme zur Kenntnis, dass die Auswirkungen der Straffung durch die US-Notenbank gerade erst beginnen, sich in der gesamten Wirtschaft bemerkbar zu machen. Es trifft vor allem die zinssensiblen Aktien, diese schnitten in den letzten Monaten unterdurchschnittlich ab, während die defensiven Sektoren mit dem Energiesektor eine Outperformance erzielten.

„Dieser Performance-Hintergrund spiegelt einen Markt wider, der sich zunehmend mehr Sorgen um das Wachstum der Wirtschaft macht als um höhere Zinssätze und Bewertungen an sich“, sagte er.

FMW/Bloomberg



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