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Theresa May arg in Bedrängnis, UK verweigert Schuldenzusage, Chance gegen das Pfund?

Jetzt aber geht es Schlag auf Schlag. Theresa May kommt arg in Bedrängnis...

FMW-Redaktion

Erst am Freitag hatten wir darüber berichtet. Die Briten scheinen selbst nicht zu wissen, wie sie in Sachen Brexit vorgehen sollen, oder was sie der EU präsentieren wollen. Als Abstandszahlung Richtung EU will Brüssel wohl deutlich mehr als 50 oder 60 Milliarden Euro sehen, aber London scheint nicht mal theoretisch daran zu denken, ob oder welche Summe man überweisen möchte. Dabei ist es inhaltlich eigentlich unstrittig, dass London für britische Zahlungsverpflichtungen als EU-Mitglied Geld einschießen muss, zum Beispiel für Pensionsverpflichtungen uvm.

Verweigerung von Vorschlägen

Das Problem: Die EU will erst über zukünftige Handelsvereinbarungen sprechen, wenn Fragen wie diese Abstandszahlung geklärt sind – London will die Reihenfolge aber umdrehen. UK-Brexit-Minister Davis will aktuell aber keine Zahl oder Formel nennen, auf dessen Basis auch nur theoretisch eine Summe errechnet werden könnte. Man werde sich Zeit nehmen für eine richtige Antwort, so seine jüngsten Aussagen. Im Klartext: In den nächsten Tagen oder Wochen passiert gar nichts. Oder noch klarer: Davis hat wohl selbst gar keine Vorgabe von May, weil die selbst nicht weiß, wie sie Milliardenzahlungen zuhause verkaufen sollte.

May arg in Bedrängnis

Jetzt aber geht es Schlag auf Schlag. Theresa May kommt arg in Bedrängnis. Laut der „Sunday Times“ sind 40 Abgeordnete der Konservativen bereit ihr das Misstrauen auszusprechen. Damit würden nur noch 8 Unterzeichner eines Misstrauensbriefs gegen May fehlen. Wenn das geschieht, müsste die Parteispitze neu gewählt werden. Und wer würde dann folgen? Boris Johnson? Nichts genaues weiß man noch nicht. Aber das wäre sicherlich keine Verbesserung im Sinne konstruktiver Gespräche mit Brüssel, die jetzt schon kaum stattfinden. Morgen wird das britische Brexit-Gesetz im Parlament erneut besprochen – dann könnte May eine Niederlage drohen. Es wird spannend.

Barnier macht Druck

Der EU-Chefverhandler Barnier macht auch weiter Druck. Am Samstag sagte er der französischen Zeitung „Le Journal du Dimanche“, dass das Scheitern in den Verhandlungen nicht die erste Option sei. Es sei nicht seine Option, aber eine Möglichkeit. Jeder brauche einen Plan für diesen Fall, Mitgliedsstaaten und Unternehmen. Man bereite sich technisch darauf vor (was immer das heißen mag). Ein Scheitern der Verhandlungen hätte Auswirkungen auf viele Bereiche.

Pfund

Bisher hat „der Markt“ noch nicht so richtig die Chance ergriffen gegen das Pfund zu wetten, für den Fall dass in den nächsten Tagen der Stillstand in den Verhandlungen so richtig offen zum Tragen kommt, wenn die 14 Tage-Deadline verstreicht. Und dass sie verstreicht, ist mehr als offensichtlich. Der totale Stillstand in den Verhandlungen ist eh kaum mehr übersehbar, und wird (aller Wahrscheinlichkeit nach) in Kürze offen zu sehen sein. Dass der Euro gegen das britische Pfund gestern Abend im Start für den Wochenhandel nicht deutlich höher eröffnete, verwundert.

Aber das ist unsere subjektive Meinung. Letztlich hat ja der Markt immer recht. Aber es ist eine interessante Idee für Trader, auf so ein Szenario zu setzen. Eine mögliche Euro-Aufwertung gegen das Pfund, weil der schwächere und kleinere Wirtschaftsraum bei so einem Stillstand zwangsläufig der Verlierer ist – oder wiegt die steigende Zinskurve in UK so stark, dass sie diese Probleme überdeckt? Entscheiden Sie selbst, ob sie sich auf dieses Szenario stürzen wollen. Vielleicht (!) tut sich morgen was in der Parlamentsdebatte in London. Wird dann May´s Schwäche und Handlungsunfähigkeit offensichtlich?


EURGBP seit 25. Oktober. Euro vs Pfund stieg von Freitag Abend auf gestern Abend von 0,8840 auf „nur“ 0,8888. Luft nach oben?



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2 Kommentare

  1. Und ich bleib dabei: Der Brexit wird NICHT kommen!
    Später heißt es dann vermutlich: Trotz jahrelanger Verhandlungen gab es keine Einigkeit. Wir müssen daher weiter verhandeln.

  2. Bevor die Börsen gegen das Pfund setzen, lernen Schweine fliegen und schafft es Tesla, Stückzahlen zu produzieren ;)

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