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Warum die Aktienmärkte trotz starkem Gegenwind steigen

Warum die Aktienmärkte trotz starkem Gegenwind steigen

Sowohl der Deutsche Aktienindex (Dax) als auch die S&P 500-Futures legen am Montagmorgen wieder zu. Der Dax kletterte in der Spitze bis auf 15.982 Punkte, womit er erneut an der 16.000-Punkte-Marke kratzte. Auch die US-Futures steigen wieder an, nachdem sie am Freitag allesamt im Minus geschlossen hatten. Es ist schon ein wenig überraschend, dass sich die US-Indizes angesichts der zahlreichen Belastungsfaktoren auf hohem Niveau halten. Neben den eingetrübten Konjunkturaussichten und der anhaltenden Bankenkrise belastet ebenfalls der Schuldenstreit in den USA die Aktienmärkte. Sollte es nicht bald zu einer Einigung zwischen Demokraten und Republikanern kommen, droht der Zahlungsausfall der USA. Dies könnte gar eine globale Katastrophe auslösen und zu Kurseinbrüchen an den Aktienmärkten führen. Doch die Marktteilnehmer glauben nicht an das Worst-Case-Szenario, da es der Kongress bisher nie so weit kommen ließ. Im Gegenteil: Aktien gewinnen aufgrund der Hoffnung auf einen Durchbruch im Streit um die Schuldenobergrenze.

Schuldenstreit: Aktienmärkte steigen

Wie Bloomberg berichtet, steigen Aktien und Rohstoffe, da Händler darauf wetten, dass es den US-Politikern gelingen werde, eine Lösung für den Streit um die Schuldenobergrenze auszuhandeln. Präsident Joe Biden zeigte sich zuletzt optimistisch, dass eine Einigung erzielt werden könnte.

Die S&P 500-Futures stiegen am Montagvormittag um 0,4 %, was eine Erholung vom Rückgang am Freitag signalisierte. Auch der Standardwerte-Index Dow Jones und der Technologieindex Nasdaq erholten sich von ihren Verlusten am Freitag. Andere Märkte tendierten noch risikofreudiger, wobei Kupfer- und Bergbauaktien die Gewinne unter den europäischen Aktien anführten.

Die US-Schuldenobergrenze steht diese Woche weiterhin im Fokus der Anleger, und Strategen warnen vor Marktturbulenzen und einer wirtschaftlichen Katastrophe, wenn die Politiker einer Anhebung der staatlichen Schuldenobergrenze von 31,4 Billionen US-Dollar nicht zustimmen. Joe Biden, der Sprecher des Repräsentantenhauses Kevin McCarthy und andere führende Vertreter des Kongresses planen, am Dienstag weitere Gespräche zu führen. Ursprünglich war ein Treffen für Freitag geplant, dieses wurde jedoch verschoben, da die Diskussionen auf Mitarbeiterebene das ganze Wochenende über andauerten.

Viele Belastungsfaktoren

„Wenn man in Europa aus der Ferne auf die aktuelle amerikanische Politik schaut, ist es bislang schwer vorstellbar, wie sie zu einer gemeinsamen Lösung gelangen könnte. Doch es gibt im Grunde keine Alternative, als die Schuldenobergrenze zu erhöhen. Dies sollte die Parteien dazu zwingen, eine gemeinsame Basis zu finden“, sagte Luke Hickmore, Investmentdirektor bei Abrdn. „Die Risiken sind jedoch immer noch groß.“

Der Showdown in Washington ist nur eines von vielen Risiken, die Anleger derzeit von zusätzlichen Käufen abschrecken – von der Rezession über Risse im Bankensystem bis hin zu enttäuschten Hoffnungen auf eine Wende zu einer lockereren Geldpolitik. Der Rückgang des S&P 500 um 0,3 % letzte Woche markierte die sechste Woche in Folge ohne eine Bewegung um 1 % – die längste Trägheitsphase seit Ende 2019. Trotz des Gegenwinds für die Aktienmärkte kommt derzeit kein großes Verkaufsinteresse auf. Anleger warten zunächst die Entwicklung ab. Eine Einigung im Schuldenstreit könnte den Aktienmärkten sogar neuen Schwung verleihen. Trotz der jüngsten Probleme performten die Aktien der Industrieländer besser als die Schwellenländer (Emerging Markets).

Aktien im S&P 500 steigen - Einigung im Streit um Schuldenobergrenze?
Aktien: Industrieländer outperformen Schwellenländer

FMW/Bloomberg



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7 Kommentare

  1. Herrliche Beschreibung wie Crashpropheten ticken. Ab 10:40.
    Von Andreas Beck.

    https://www.youtube.com/watch?v=Y3h5VxYEnGM

    1. @Columbo, jener Andreas Beck, der die Bankenkrise im März als beendet erklärt hatte?
      Während die Crash-Propheten den Crash verkaufen, verkauft Beck die vermeintliche Sicherheit – alles gut, macht euch keine Sorgen. Papa Beck hat alles im Griff, so der Tenor..

      1. Dann liegt die Wahrheit wohl irgendwo in der Mitte, womit ich gut leben kann.

  2. Beck bleib bei deinen Brötchen

    Andreas Beck enttäuscht immer mehr. Wenn ihn der Bergdoktor gut findet ist wohl höchste Skepsis angebracht. Immerhin warnt ein anderes Idol, der Warren Buffett, vor zu teuren Aktien und auch der unverwüstliche Jens Erhardt mahnt zu Vorsicht.Der Ausdruck ,eine Bank wie die CS sei geräuschlos an einem Wochenende abgewickelt worden ist als zynisch zu bezeichnen.Es musste wohl schnell in höchster Not gehandelt werden und geräuschlos sicher nicht. Die Nebenwirkungen werden noch nachwirken, gerade heute wurde entschieden,dass noch eine Untersuchung über die Notabwicklung gestartet wird.
    Gemäss Beck und Co. sind alle Realisten Crashpropheten, wer ist denn schädlicher , die Schönredner oder die Realisten ? Da sich Beck selber als Bitcoinkäufer geoutet hat, ( wenn auch nur als Spielgeld ) hat er sicher einigen Späteinsteigern grosse Verluste verursacht.
    Die Vollprofis sollten endlich erkennen,dass es neben Permabullen und Crashpropheten auch noch vernünftige Realisten gibt, die immer mehr zur Vorsicht warnen. Wenn gemäss Beck grosse Buchverluste kein Problem sind dann bin ich beruhigt, das Grundstück auf dem mein Haus steht wird in dreissig Jahren auch wieder bei hundert Prozent sein, aber in der Zwischenzeit wird mein Handeln doch eingeschränkt bleiben, oder gilt dies nur für Privatleute?

    1. @Brötchen

      Andreas Beck ist Mathematiker, er kann rechnen.
      Die meisten Ökonomen, Finanzexperten, Analysten Crashpropheten, Fondsmanager, Börsenjournalisten sind keine Mathematiker und noch schlimmer, sie können nicht rechnen.
      Wenn Sie wählen müßten, wem würden Sie Ihr Geld anvertrauen?
      Marc Friedrich oder Andreas Beck?

  3. @Columbo, Nur schade,dass Beck der einzige Mathematiker ist und nicht für die Pleitebanken gearbeitet hat. Beck ist auch gelernter Schlosser, wenn er als Schlosser Karriere gemacht hätte und einen Handwerksbetrieb geführt hätte, würde er anders denken und rechnen, z.B.wie ihr Vorbild aus Andalusien.

    1. Tolle Erkenntnis @Helmut Fan, und wenn er Papst geworden wäre, würde er wieder anders denken.

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