Der Goldpreis in China steigt aktuell sprunghaft an und verzeichnet den zweithöchsten Aufschlag gegenüber dem internationalen Referenzpreis in London, nachdem die Märkte auf dem Festland nach den Feiertagen der Goldenen Woche wieder geöffnet wurden. Nach Berechnungen von Bloomberg, die sich auf Börsendaten stützen, liegt der Spotpreis für Gold in Shanghai heute um mehr als 112 Dollar pro Unze über dem Niveau in London.
Der Abstand zwischen den beiden Märkten war bisher nur ein einziges Mal größer, als die chinesischen Preise im vergangenen Monat mit einem Aufschlag von mehr als 120 Dollar gegenüber London gehandelt wurden, weil Peking die Importe einschränkte und damit den Markt unter Druck setzte. In der Zwischenzeit ist der internationale Referenzpreis für Gold in der vergangenen Woche gesunken, da das Metall durch den Ausverkauf globaler Anleihen unter Druck geriet, was die wachsende Kluft zwischen Shanghai und London weiter vergrößerte.
Angesichts der erhöhten Volatilität in den letzten Wochen behalten die Anleger die Goldbörse in Shanghai genau im Auge. Kurz vor der Schließung des Marktes für die Feiertage fielen die Preise für Gold dort plötzlich stark ab. Die Behörden sollen vor kurzem eine neue Runde von Importquoten erlassen haben, was dazu beigetragen hat, die angespannte Lage auf dem lokalen Markt angesichts der robusten Nachfrage der Verbraucher zu entspannen.
Dennoch stieg das Edelmetall heute an der Shanghaier Goldbörse um bis zu 2,7 % – der größte Anstieg seit fast sieben Wochen – und signalisierte damit, dass der Appetit nach Gold noch immer anhält. Im Vergleich dazu verzeichnete die internationale Benchmark einen Zuwachs von bis zu 1,2 %, was auf Zufluchtskäufe nach dem Hamas-Angriff auf Israel zurückzuführen ist. Viele chinesische Käufer strömen zu Gold als Zuflucht vor den Auswirkungen einer schwächelnden Währung und zunehmend unsicheren Wirtschaftsaussichten, schrieben die Bloomberg-Ökonomen David Qu und Chang Shu in einem Bericht letzten Monat.
Warum die Preise für Gold in Shanghai so viel höher sind als am Weltmarkt, das erläutert im folgenden Video von letzter Woche auch der Experte Jochen Stanzl.
FMW/Bloomberg
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Mit einfachen Worten gesagt:
In China besteht eine größere Nachfrage nach Gold, was nun wie bei jeder Ware die knapp ist den Preis anhebt,
und im Westen wird Gold verkauft, weil damit Verluste ausgeglichen werden müssen, oder versucht wird den Lebensstandard zu halten, was den Preis drückt.
Ist genug Gold vom Westen in Asien angekommen, dann werden die Preise sich wieder angleichen.
Viele Grüße aus Andalusien Helmut
Viele Grüße aus Andalusien
Helmut
Dann gibt’s doch bestimmt Statistiken und Zahlen die zeigen können, was der einfache retail-pleb so an Preisbewegungen auslösen kann mit seinen Verkäufen oder?
Ich denke Helmut hat recht.
Meine Theorie:
Der Rückgang der letzten beiden Wochen lag daran, dass viele Leute Liquidität brauchen.
Und dafür ist ja Gold da… der Notgroschen wenn man mal Geld braucht.
Der chinesische Goldhandel ist im wesentlichen ein physischer Markt. Dort ist jede Unze auch real vorhanden. Der westliche Markt ist ein Papiermarkt mit einer geringen Basis echten Goldes.
Der Osten kauft per Saldo seit Jahren Gold, der Westen verkauft es.
Zur Zeit dominiert der westliche Goldmarkt noch und bestimmt den Preis. Der kaufende Osten hat noch kein Interesse an einem schnell steigenden Preis.
Gold wird wesentlich teurer werden, wenn entweder im Westen mehr Menschen ihr Gold wirklich physisch haben wollen, oder der Osten sein Gold als Währung einsetzt.