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Trotz Rezession steigt Deutschland auf Deutschland überholt Japan als drittgrößte Volkswirtschaft wegen Yen

Deutschland überholt Japan als drittgrößte Volkswirtschaft wegen Yen

Die deutsche Wirtschaft ist laut dem jüngsten Monatsbericht der Bundesbank für Oktober im dritten Quartal geschrumpft. Auch die Volkswirte der Deutschen Bank Research erwarten, dass die Wirtschaft im dritten Quartal um etwa 0,3 Prozent zurückgegangen ist. Obwohl Deutschland in die Rezession zurückfällt, dürfte es Japan als drittgrößte Volkswirtschaft überholen. Die neuesten IWF-Prognosen zeigen ein größeres Wachstumspotenzial in Deutschland als in Japan. Begünstigt wird der Aufstieg aber vor allem durch den schwachen Yen.

Wie Bloomberg berichtet, wird prognostiziert, dass die deutsche Wirtschaft im Jahr 2023 die japanische als drittgrößte der Welt ablöst, unterstützt durch einen Rückgang des Yen gegenüber dem Dollar und dem Euro. In den jüngsten Prognosen des Internationalen Währungsfonds wird das nominale Bruttoinlandsprodukt Deutschlands in diesem Jahr auf 4,43 Billionen Dollar geschätzt, verglichen mit 4,23 Billionen Dollar für Japan.

Deutschland überholt Japan dank Yen-Schwäche

Die Prognosen kommen zu einem Zeitpunkt, da der Yen nahe der 160er-Marke gegenüber dem Euro schwankt und in Schlagdistanz zu dem 33-Jahres-Tief gegenüber dem Dollar bleibt, das im Oktober letzten Jahres eine zweite Runde von Währungsinterventionen auslöste. Der Euro gegenüber dem Yen klettert am Dienstag in Richtung der Marke von 160 Yen, diese erreichte der Euro zuletzt im August 2008.

Deutschland überholt Japan als drittgrößte Wirtschaft
Deutschland überholt Japan als drittgrößte Volkswirtschaft

Die Schwäche des Yen ist größtenteils auf grundlegende Unterschiede in der Geldpolitik zurückzuführen. Die US-Notenbank und die Europäische Zentralbank haben die Zinsen von pandemischen Tiefstständen aus angehoben, um die Inflation zu bekämpfen. Währenddessen ist die Bank of Japan im Stimulus-Modus geblieben, um das Preiswachstum nach Jahren der Deflation zu fördern.

Es wird zwar erwartet, dass die Fed und die EZB die Zinssätze auf ihren bevorstehenden Sitzungen unverändert lassen werden. Doch die Erwartung, dass die Kreditkosten noch länger hoch bleiben, dürfte den Druck auf den Yen aufrechterhalten. Die Bank of Japan (BOJ) trifft sich nächste Woche inmitten von Spekulationen über eine mögliche Änderung ihrer Kontrolle der Anleiherenditen. Es wird aber allgemein erwartet, dass die Beendigung ihres negativen Zinssatzes nicht vor dem nächsten Jahr erfolgen wird.

Wirtschaft: IWF-Prognosen

Dennoch deuten die Zahlen auch auf ein stabileres langfristiges Wachstum in Deutschland hin, das die geldpolitischen Entscheidungsträger in Japan beunruhigen wird, während sie über die Einzelheiten ihres jüngsten Wirtschaftspakets nachdenken.

„Es stimmt, dass Japans Wachstumspotenzial zurückgeblieben ist und weiterhin träge bleibt“, sagte Japans Wirtschaftsminister Yasutoshi Nishimura am Dienstag, als er zu den IWF-Prognosen befragt wurde. „Wir möchten den in den letzten 20 oder 30 Jahren verlorenen Boden wiedergewinnen. Das wollen wir durch Maßnahmen wie unser anstehendes Wirtschaftspaket erreichen.“

IWF sieht Deutschland Wachstum: Aufstieg dank Euro-Yen-Kurs
Der Euro-Yen-Kurs steigt in Richtung 160 Yen

Premierminister Fumio Kishida sagte am Montag, das Konjunkturpaket umfasse eine Verlängerung der Energiesubventionen. Eine Maßnahme, die dazu beitragen soll, die durch die stärkste Inflation in Japan seit Jahrzehnten verursachte Lebenshaltungskostenkrise zu lindern. Er sagte, es werde auch Schritte geben, um sicherzustellen, dass der Aufwärtstrend bei den Löhnen anhält, sowie eine Art von Steuersenkung.

Die Zahlen des IWF zeigen, dass es den Deutschen wahrscheinlich auch viel besser geht als den Japanern. Das durchschnittliche Bruttoinlandsprodukt pro Person in Deutschland wird auf 52.824 Dollar geschätzt, verglichen mit 33.950 Dollar in Japan.

FMW/Bloomberg



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