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Verlustserie vor den Inflationsdaten Dollar fällt weiter – Ist das die lang erwartete Trendwende?

Dollar fällt weiter - Ist das die lang erwartete Trendwende?

Vor der heutigen Veröffentlichung der US-Inflationsdaten steuert der Dollar auf die längste Verlustserie seit 2020 zu. Droht jetzt die große Trendwende, nachdem der Dollarindex seit Mitte Juli eine rasante Rally hingelegt hat? Der stark beachtete Index, der sich auf die Veränderung des US-Dollar zu einem Währungskorb der wichtigsten Devisen bezieht, fiel zuletzt sechs Handelstage in Folge. Die heutigen Inflationsdaten dürften darüber entscheiden, ob der Dollar seine Negativserie ausbaut oder stoppt. Die Daten dürften zudem einen Einfluss auf die US-Renditen haben, die nach ihrem massiven Anstieg konsolidieren.

Wie Bloomberg berichtet, debattieren Analysten darüber, ob die Rally des Greenbacks endgültig zu Ende ist. Eingeleitet wurde die jüngste Dollar-Misere durch die Aussagen einiger Fed-Mitglieder, die ein Ende der Zinserhöhungen andeuteten. Infolgedessen gab der Dollar gegenüber anderen Währungen wie dem Euro nach. Zudem sanken die Renditen auf US-Staatsanleihen, die zuvor auf 16-Jahreshochs angestiegen waren. Während der Dollar und die Renditen nachgaben, setzte an den Aktienmärkten und beim Goldpreis eine Erholung ein.

Dollar-Index und Renditen fallen nach Aussagen von Fed-Mitgliedern
Dollarindex fällt aus seinem Aufwärtstrendkanal nach Verlustserie

Ende der Rally?

Der Bloomberg Dollar Spot Index fiel den siebten Tag, nachdem eine Reihe von Kommentaren von Vertretern der US-Notenbank, darunter Gouverneur Christopher Waller, darauf hindeuteten, dass sie von einer weiteren Straffung absehen könnten. Der Dollar legte zwei Quartale in Folge zu und erreichte in der vergangenen Woche den höchsten Stand seit fast einem Jahr, nachdem sich die Annahme durchgesetzt hatte, dass die Zinsen noch länger hoch bleiben könnten.

Die Zuwächse des Dollars im Jahr 2023 haben die Händler überrascht, die zu Beginn des Jahres mit einem Rückgang der Währung gerechnet hatten, da der US-Exzeptionalismus schwindet. Analysten warnen jedoch davor, dass es sich bei dem Aufschwung nur um eine Korrektur, also eine kurze Flaute handeln könnte. Die Korrektur von Renditen und Dollar könnte heute ein Ende finden, wenn die um 14:30 Uhr anstehenden US-Inflationsdaten stärker ausfallen als erwartet. Analysten erwarten im Schnitt einen leichten Rückgang auf 3,6 % nach 3,7% im August. Die Kernrate, ohne Energie und Nahrung, soll im Vergleich zum Vorjahresmonat ebenfalls zurückgehen auf 4,1% nach 4,3%.

„Es ist noch zu früh, um daraus zu schließen, dass dies der Beginn eines Abwärtstrends des Greenbacks ist“, so Carol Kong, Strategin bei der Commonwealth Bank of Australia in Sydney. Die anstehenden US-Verbraucherpreise (CPI) könnten das Blatt wenden und den Dollar wieder nach oben treiben, sagte sie.

Der Dollar-Spot-Index bricht seinen Aufwärtstrend - Inflationsdaten im Fokus
Der Dollar-Spot-Index bricht seinen Aufwärtstrend

Inflationsdaten: Dollar und Renditen im Fokus

Zwar könnte der Dollar seinen Verlust kurzfristig ausweiten, da die Renditen der Staatsanleihen gedeckelt sind, doch ist es unwahrscheinlich, dass dies von Dauer ist, so die Westpac Banking. Faktoren wie die zunehmenden geopolitischen Risiken wie beispielsweise im Nahostkonflikt bedeuten, dass der Greenback wahrscheinlich bis zum Jahresende und bis ins Jahr 2024 hinein im Angebot bleiben wird, sagte Richard Franulovich, Leiter der Devisenstrategie bei Westpac in Sydney.

„Zum einen würde ein übermäßiger Rückgang der Renditen eine Zinserhöhung wieder ins Gespräch bringen“, so Franulovich. Die Daten deuten darauf hin, dass die US-Wirtschaft fest bleibt, die Beschäftigtenzahlen über den optimistischsten Prognosen liegen und die ersten Anzeichen darauf hindeuten, dass die Kernrate der Inflation fester als erwartet ausfallen könnte, fügte er hinzu.

FMW/Bloomberg/erster Chart von TradingView



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