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Goldpreis vor Abrutsch nach den US-Daten? Blick auf steigende Löhne!

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Der Goldpreis droht gerade weiter abzurutschen. Aber so richtig scheinen Aktienmarkt und Goldmarkt noch nicht zu wissen, in welche Richtung man sich entscheiden soll nach den um 14:30 Uhr veröffentlichten Arbeitsmarktdaten in den USA. Die fielen mit 199.000 neuen Stellen sehr schwach aus, obwohl komischerweise deutlich mehr Amerikaner nicht mehr arbeitslos sind (hier dazu einige Anmerkungen). Viel wichtiger für den Verlauf im Goldpreis ist aber, dass die US-Stundenlöhne in den USA im Dezember mit +0,6 Prozent zum Vormonat und mit +4,7 Prozent zum Vorjahresmonat deutlich stärker gestiegen sind als erwartet (Prognose war +0,4 Prozent zum Vormonat und +4,2 Prozent zum Vorjahresmonat.

Goldpreis und US-Inflation

Die Arbeitgebern in den USA tun sich bei mehr als 10 Millionen offenen Stellen offenbar schwer diese zu besetzen. Die logische Folge: Man erhöht die Löhne um seine Jobangebot für Bewerber attraktiver zu machen. Unternehmer müssen dann die Preise anheben, um sich diese höheren Lohnkosten von ihren Kunden zurückzuholen. Das nennt man dann eine Lohn-Preis-Spirale, die letztlich die Verbraucherpreise (Inflation) immer weiter anheizt. Was das mit dem Goldpreis zu tun hat? Nun, die Inflation ist bereits bei 6,8 Prozent angekommen, und könnte weiter angeheizt werden. Spricht eine steigende Inflation nicht eigentlich für einen steigenden Goldpreis? Ganz so einfach ist es nicht. Man muss nämlich einen Schritt weiter denken.

Die US-Notenbank Federal Reserve hatte vorgestern mehr als deutlich ausgedrückt, dass man recht zügig die Zinsen anheben wird (erster Schritt wohl im März), um die Inflation einzudämmen. Und durch diese stark steigenden Löhne in den USA wird die Tendenz zu höheren Zinsen nur noch verschärft. Und je höher die Zinsen für Anleihen in den USA, desto weniger attraktiv ist das zinslose Gold für Anleger, und der Goldpreis gerät unter Druck. Diese Woche war der Preis bereits gefallen, eben wegen der Aussagen der Fed zu bald steigenden Zinsen (Preis für Gold Mittwoch Nachmittag noch bei 1.825 Dollar).

Noch hat der Markt nicht reagiert

Die heutigen US-Arbeitsmarktdaten mit den steigenden Löhnen könnten daher weiteren Abgabedruck für Gold mit sich bringen. In den letzten zwei Stunden seit Veröffentlichung der Daten zeigt der Goldpreis aber noch kein Abrutschen. Kurz vor 14:30 Uhr bei 1.788 Dollar, handelt Gold in einer engen Range, und liegt aktuell sogar bei 1.791 Dollar. Es wirkt wirklich so, als sei man sich am Gesamtmarkt noch nicht so richtig schlüssig, in welche Richtung zum Beispiel der Goldpreis nun laufen soll. Aber das beschriebene Szenario eines weiter fallenden Goldpreises dank noch mehr Zinserhöhungsdruck auf die Fed ist denkbar. Auch die Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen spricht eher für einen fallenden Preis des Edelmetalls. Von 14 Uhr bis jetzt ist die Rendite weiter gestiegen von 1,73 Prozent auf 1,77 Prozent.

Chart zeigt Verlauf im Goldpreis seit 30 Tagen Goldpreis im Kursverlauf der letzten 30 Tage.



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