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US-Leitindex steigt auf 5.100 Punkte S&P 500-Prognose erhöht: Goldman-Stratege immer optimistischer

S&P 500-Prognose erhöht: Goldman-Stratege immer optimistischer
S&P 500 Rallye. Foto: AlignImage - Freepik.com

Ein Ende der seit Oktober andauernden Rallye im S&P 500 ist immer noch nicht in Sicht. Angetrieben durch die Spekulation auf mehrere Zinssenkungen der Fed im kommenden Jahr, geht es an der Wall Street seit sieben Wochen nur noch bergauf. Die drei großen US-Indizes sind nur noch zwei Wochen davon entfernt, ein sensationelles Jahr zu beenden. Der Blick der Investoren richtet sich indessen schon nach vorne. Nachdem der Dow Jones ein neues Allzeithoch erreicht hat, und der S&P 500 und Nasdaq nur knapp unter ihren Höchstständen notieren, wächst die Hoffnung, dass sich die fulminante Aktien-Rallye auch in 2024 fortsetzt. Die Goldman-Strategen heben daher ihre Prognose für den S&P 500 erneut an.

Goldman erhöht die Prognose für den S&P 500

Wie Bloomberg berichtet, haben die Strategen von Goldman Sachs, nur einen Monat nach der Festlegung eines Ziels für den S&P 500 für 2024, ihre Prognose weiter erhöht, da die Jahresendrallye keine Anzeichen für ein Nachlassen zeigt.

Der Fed-Pivot in der vergangenen Woche und die niedrigeren Verbraucherpreise werden die realen Renditen sinken lassen und die hohen Aktienbewertungen stützen, schrieb ein Team um David Kostin in einer Mitteilung. „Die Aktien haben die positive Wirtschaftstätigkeit bereits eingepreist, aber jetzt spiegeln sie einen noch robusteren Ausblick wider“, so das Team.

Kostin sieht den S&P 500 bis Ende nächsten Jahres bei 5.100 Punkten und schließt sich damit Wall-Street-Kollegen wie denen der Bank of America und Oppenheimer Asset Management an, die einen neues Rekordhoch im nächsten Jahr erwarten. Der Goldman-Stratege hob damit seine Prognose von 4.700 Punkten, die er Mitte November vorausgesagt hatte, um fast 9 % an.

Es besteht auch die Option, dass sich seine Gewinnprognose von 5 % Jahreswachstum im Jahr 2024 als zu pessimistisch erweisen könnte, dank der Lockerung der Finanzbedingungen, die die Wirtschaftstätigkeit und die Unternehmensgewinne ankurbeln dürften, so Kostin. Der Stratege sagte zuvor, dass sein Team mit der Vorhersage richtig lag, dass der S&P 500 im Jahr 2023 kein Gewinnwachstum aufweisen würde, aber er lag falsch mit der Aussage, dass der Index in diesem Jahr nicht steigen würde.

Goldman Sachs erhöht seine Prognose für den S&P 500 in 2024
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Treiben Umschichtungen die Kurse weiter an?

Die US-Aktien sind in diesem Jahr in die Höhe geschnellt, da die Erwartung einer weniger restriktiven Geldpolitik und der Optimismus in Bezug auf künstliche Intelligenz die Technologie-Aktien beflügelten. Der S&P 500 ist weniger als 2 % von seinem Allzeithoch entfernt, während der Nasdaq 100 seinen ersten Schlusskurs-Rekord seit zwei Jahren erreichte, nachdem die Fed signalisiert hatte, dass ihre aggressiven Zinserhöhungen zur Eindämmung der Inflation wahrscheinlich vorbei sind und Zinssenkungen für 2024 auf dem Tisch liegen.

Doch trotz der Rallye stellte Kostin fest, dass in diesem Jahr aufgrund der steigenden Zinsen 1,4 Billionen Dollar in Geldmarktfonds geflossen sind, weit mehr als die 95 Milliarden Dollar, die in US-Aktien geflossen sind. „Wenn die Zinsen zu sinken beginnen, könnten die Anleger einen Teil ihrer Cash-Bestände in Aktien umschichten“, sagte er.

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Fed: Weiche Landung durch Zinswende

Sogar Michael Wilson von Morgan Stanley – einer der prominentesten Bären an der Wall Street in diesem Jahr – sagte, der dovishe Schwenk sei ein Zeichen dafür, dass die Fed sicherstellen wolle, dass sie ihre Geldpolitik rechtzeitig ändert, um eine weiche Landung zu erreichen. „Dies ist ein positives Ergebnis für Aktien“, da die Chancen, einen wirtschaftlichen Abschwung zu vermeiden, gestiegen sind, wenn die Fed der Aufrechterhaltung des Wachstums Vorrang vor der Senkung der Inflation auf ihr 2%-Ziel gibt, sagte er.

Wilson sagte, dass zwar das Risiko bestehe, dass die dovishe Wende dazu führe, dass sich die Inflation letztendlich wieder beschleunige, aber es sei dennoch eine „willkommene Nachricht für die Aktienmärkte, insbesondere angesichts der Reaktion des Anleihemarktes auf die dovishen Vorgaben“. Die Märkte scheinen der Ansicht zu sein, dass die Fed keinen geldpolitischen Fehler begeht, schrieb er. Sein pessimistisches Ziel für 2024 bleibt 4.500 Punkte, was einen Rückgang von fast 5 % gegenüber dem letzten Schlusskurs bedeutet.

FMW/Bloomberg



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