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Noch kein Ende der Korrektur S&P 500: Stratege sieht weiteres Abwärtspotenzial von 4-Prozent

S&P 500: Top-Stratege sieht weiteres Abwärtspotenzial von 4%

Die Aktienmärkte dies- und jenseits des Atlantiks haben in den Korrektur-Modus geschaltet. Seit Anfang des Monats geht es für die US-Indizes S&P 500, Nasdaq und Dow Jones abwärts. Der marktbreite S&P 500 hat von seinem Jahreshoch am 27. Juli bei 4.607 Punkten fast 6 % nachgegeben. Die Wahnsinns-Rally in diesem Jahr hat damit ein jähes Ende gefunden – zumindest erst einmal. Geht es nach dem Top-Strategen der Bank of America, Michael Hartnett, dann dürfte sich die Korrektur sogar noch ausweiten. Begründen tut er diese Einschätzung mit den steigenden Renditen und den Problemen in China.

Hartnett: Aktienmärkte könnten weiter fallen

Laut Michael Hartnett von der Bank of America könnten die US-Aktien um weitere 4 % fallen, da die wirtschaftlichen Turbulenzen in China die Anleger weltweit verschrecken und die Renditen auf Staatsanleihen in die Höhe schnellen, so Bloomberg.

Der Stratege, der in diesem Jahr an seinen pessimistischen Prognosen festhielt, obwohl die Aktienmärkte stiegen, sagte, dass ein weiterer Anstieg der Renditen auf US-Staatsanleihen und ein schwächer werdender chinesischer Yuan den S&P 500 auf 4.200 Punkte drücken könnte. Ausgehend von dem gestrigen Schlusskurs des S&P 500 bei 4.370 Punkten wären das demnach weitere 4 % Abwärtspotenzial.

Allerdings merkte er an, dass sich die Fortsetzung der „Korrektur“ verschieben könnte, wenn „kritische“ Niveaus bei den Renditen auf Staatsanleihen und Währungen im Zuge des Jackson Hole Economic Symposiums der Kansas City Fed verteidigt werden, schrieb Hartnett in einer Notiz.

Die globalen Märkte wurden in dieser Woche durch die wachsende Besorgnis über den Zustand des chinesischen Immobilienmarktes und dessen Auswirkungen auf die Wirtschaft im Allgemeinen erschüttert. Zudem haben die Zinssorgen nach der Veröffentlichung des Fed-Protokolls zugenommen. Die Rendite der US-Staatsanleihen stieg schließlich auf den höchsten Stand seit der globalen Finanzkrise. Indessen weitete China die Unterstützung für den umkämpften Yuan aus, um ihn dann doch auf ein Mehrjahrestief sinken zu sehen.

Angesichts des starken Gegenwinds setzen die US-Aktienfutures am Freitag ihren Abwärtstrend fort. Die US-Indizes wie der S&P 500 und Nasdaq 100 stehen kurz davor, ihren dritten wöchentlichen Rückgang in Folge einzufahren.

Aktienmärkte: Hartnett erwartet eine Korrektur von weiteren 4% im S&P 500 - Renditen belasten
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Das Put-zu-Call-Verhältnis an der Cboe stieg am Mittwoch auf über 1 und erreichte damit den höchsten Stand seit den Bankenturbulenzen im März. Dies bedeutet, dass sich die Investoren gegen fallende Kurse absichern, da sie eine größere Volatilität bei einzelnen Aktien und dem S&P 500 erwarten. „Das ist ein schlechtes Zeichen, wenn sich die Aktien auf dem derzeitigen Niveau nicht halten können“, so Hartnett.

Der Stratege hatte im vergangenen Monat gesagt, dass er für Ende August oder Anfang September Leerverkäufe von US-Aktien empfehlen würde, nachdem die Rally seit Anfang des Jahres massiv gelaufen war. Hartnett wiederholte am Freitag, dass ein Rückschlag an den Aktienmärkten „gesund“ wäre. Auch andere Strategen wie Marko Kolanovic von JPMorgan haben kürzlich vor den Marktrisiken einer länger anhaltenden Inflation gewarnt und darauf hingewiesen, dass es zu Rückschlägen im S&P 500 kommen kann.

Ein weiteres Anzeichen für die Nervosität der Anleger ist, dass Bargeldfonds in diesem Jahr Zuflüsse in Höhe von 925 Milliarden Dollar verzeichneten und damit den bisherigen Rekord von 2020 übertrafen, wie die Bank of America unter Berufung auf Daten von EPFR Global mitteilte.

FMW/Bloomberg



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