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Euro profitiert nicht von Dollar-Schwäche Darum fällt der Euro trotz Erwartung baldiger Fed-Zinssenkungen

Darum fällt der Euro trotz Erwartung baldiger Fed-Zinssenkungen
Euro-Dollar. Foto: Racool_studio - Freepik.com

Trotz des zunehmenden Optimismus, dass die Fed schon bald eine erste Zinssenkung ankündigt, ist der Euro gegen den Dollar (EURUSD) wieder deutlich unter die Marke von 1,09 Dollar gefallen. Am Montagmorgen rutschte die Gemeinschaftswährung zeitweise bis auf 1,085 USD. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitagnachmittag noch auf 1,0875 Dollar festgesetzt.

Der Euro kann im Gegensatz zum Goldpreis, der am Montag auf ein neues Allzeithoch gestiegen ist, nicht vom jüngsten Dollar-Rücksetzer im Anschluss an die Rede des Fed-Chefs Powell profitieren. Das liegt vor allem daran, dass die Händler aufgrund des deutlichen Rückgangs der Inflation und der anhaltenden Konjunkturschwäche im Euroraum ebenfalls mit einer baldigen Zinssenkung der EZB rechnen. Die Zinsswaps implizieren mittlerweile eine erste Senkung im April. Damit trotzen sie den Aussagen vieler EZB-Ratsmitglieder, die weiterhin an dem Narrativ einer längeren Zinshochphase festhalten. Zuvor erwarteten die Marktteilnehmer erst im dritten Quartal eine Zinswende der EZB.

Angesichts der spürbaren Konjunkturschwäche in der Eurozone muss die EZB aber wohl früher reagieren. Daher kann der Euro gegenüber dem Dollar derzeit nicht zulegen, trotz der Erwartung baldiger Zinssenkungen in den USA. Der Meinungsumschwung kam nach den niedrigeren Inflationsdaten im November, die eine Inflationsrate von „nur“ noch bei 2,4 % zeigten. Das Ziel der Europäischen Zentralbank, eine Inflation von 2 Prozent, scheint also schon bald erreicht zu sein – oder doch nicht? Die Basiseffekte sprechen eher dafür, dass die Teuerung wieder steigt.

Frische Impulse für den Euro

Ein paar spannende Konjunkturdaten könnten in der neuen Woche für frische Impulse beim Währungspaar Euro-Dollar (EURUSD) sorgen. Zu Wochenbeginn richtet sich der Fokus zunächst auf den Sentix-Konjunkturindikator für die Eurozone, der ein wichtiger Stimmungsindikator zur konjunkturellen Entwicklung ist. In den USA stehen um 16:00 Uhr zudem die Auftragsdaten aus der Industrie auf der Agenda. Am Dienstag folgt dann noch der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor aus der Eurozone und den USA. Für entscheidende Impulse dürfte jedoch der US-Arbeitsmarktbericht (NFP) am Freitag sorgen.

EURUSD schwächelt trotz Fed-Zinsoptimismus

Die Party beim Euro fand am Mittwoch letzter Woche ein jähes Ende, nachdem EURUSD mit dem Anstieg über 1,10 Dollar den höchsten Stand seit August erreicht hatte. Es folgte ein deutlicher Rücksetzer bis auf 1,0829 USD am Freitag, ehe eine leichte Erholung im Zuge der Powell-Rede einsetzte. Im letzten EURUSD-Ausblick habe ich auf die negative Divergenz im RSI hingewiesen, was ein Anzeichen dafür war, dass sich die Rallye erschöpft hatte. Neben dem 61,8 % Retracement (1,0959 USD) stellt ebenfalls die Horizontale bei 1,1005 USD eine wegweisende Hürde dar. Erst ein Ausbruch darüber dürfte zusätzliches Aufwärtspotenzial für den Euro bis 1,1064 und 1,1097 USD freisetzen.

Auf der Unterseite steht jetzt die Unterstützung bei 1,0831 im Fokus. Ein nachhaltiger Bruch nach unten könnte den EURUSD in Richtung 1,0800 (EMA200) führen bzw. bis in die Zone um 1,0764/0755 USD.

EURUSD: Euro gegen Dollar mit Rücksetzer trotz Fed-Zinssenkung - EZB-Geldpolitik

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1 Kommentar

  1. Diese Euro verdient es einfach nicht mehr, als Währung bezeichnet zu werden.

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