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Ablauf des 9-Euro-Tickets bringt Inflation in Deutschland und Europa nach oben Inflation: Wie Deutschland die Teuerung in Europa erhöht

Problem für die EZB

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Die Gesamt-Inflation ist in Deutschland und der Eurozone zwar rückläufig – aber vor allem die Kerninflation (Inflation ohne Nahrung und Energie) bleibt in Deutschland wie auch in der Eurozone weiter über 5% und damit weit über dem Ziel der EZB. Nun dürfte in den nächsten Monaten der nächste Schub der Inflation ausgehen – und zwar von Deutschland! Denn die Einführung des 9-Euro-Tickets hierzulande im Jahr 2022 dämpfte die Inflation sowohl in Deutschland als auch in der Eurozone deutlich – aber nun verkehrt sich der Effekt ins Gegenteil: der Ablauf des 9-Euro-Tickets wird sich in den nächsteb Monaten Inflations-steigernd auswirken.

Von Deutschland geht der nächste Schub der Inflation aus

Die Einführung des ultrabilligen öffentlichen Nahverkehrs in Deutschland im vergangenen Sommer wird sich in den kommenden Daten zur Inflation widerspiegeln und der EZB Kopfschmerzen bereiten. Das berichtet nun Bloomberg.

Das 9-Euro-Monatsticket war in Deutschland von Juni bis August 2022 erhältlich und ermöglichte den durch die steigenden Energiekosten belasteten Bürgern unbegrenzte Fahrten mit Regionalzügen, Straßenbahnen und Bussen. Es war so beliebt, dass es im Jahr 2022 zu einer festen Einrichtung wurde – wenn auch mit einem höheren Preis von 49 Euro.

Dieser Kostenunterschied ist wichtig. Bloomberg Economics geht davon aus, dass er die jährliche Inflation in Europas größter Volkswirtschaft von 6,3% im Mai auf 7% in diesem Monat ansteigen lässt. Der Effekt wird auch über die Grenzen Deutschlands hinaus spürbar sein und den Preisanstieg in der Eurozone im Juni um etwa 0,2 Prozentpunkte erhöhen. Danach wird der Aufwärtsdruck auf die Inflation bis August anhalten.

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Inflation in Deutschland bleibt im Sommer erhöht

Im Juni dürfte die Inflation einen Hochpunkt erreichen

Dies könnte alle Hoffnungen auf eine Pause in der historischen Zinserhöhungskampagne der EZB zunichte machen, die nach Ansicht mehrerer EZB-Notenbanker erst dann eintreten kann, wenn ein deutlicher Rückgang des Kerninflation zu verzeichnen ist. In Deutschland scheint dieser Meilenstein jedoch noch in weiter Ferne zu liegen.

„Der Juni-Wert könnte den Höhepunkt der Gesamtinflation für den Rest des Jahres markieren“, sagte Martin Ademmer, Volkswirt bei Bloomberg Economics in Frankfurt. „Die Kerninflation hingegen wird in diesem Sommer wahrscheinlich neue Rekordwerte erreichen und die EZB in Atem halten“.

Das deutsche Statistikamt wird seinen nächsten Inflationsbericht am 29. Juni veröffentlichen. Die Daten für die Eurozone werden einen Tag später veröffentlicht. EZB-Mitglied Isabella Schnabel fürchtet, dass vor allem gestiegene Löhne den Preisdruck angeheizt haben könnte – jenseits des 9-Euro-Ticket-Effekts..

FMW/Bloomberg

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3 Kommentare

  1. Hallo Herr Fugmann,
    ich denke, dass die Einführung/Erhöhung (ab 1.7.23/1.12.23) der LKW Maut (Lebensmittelpreise, etc) ebenfalls die Kern-Inflation ansteigen lassen wird. Wenn nicht bereits für Juli, dann ganz sicher Ende des Jahres… Ergo keine Entspannung in Sicht.
    Beste Grüße
    Ludger

    1. @Ludger, danke, guter Hinweis!

  2. Linke Tasche / Rechte Tasche

    Optimisten sehen in der Erhöhung von 9Euro auf 49 Euro nur eine Erhöhung von 40% , Realisten sehen 550% . Aber bitte bedenken, auch die 49Euro sind immer noch ein durch Steuern subventionierter Preis und die höheren Steuern oder Schulden werden die Wirtschaft genauso bremsen wie höhere Zinsen.

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